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Gemeinderatssitzung

Stadt weitet Tempo-30-Zonen aus

Trossingen / Lesedauer: 3 min

CDU-Fraktion kommt mit ihrem anderslautenden Antrag nicht durch
Veröffentlicht:11.06.2012, 21:10

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Bürgermeister Dr. Clemens Maier hat in der gestrigen Gemeinderatssitzung gegen die Stimmen von CDU und FDP eine Mehrheit für seinen Vorschlag erhalten, künftig sämtliche Trossinger Wohngebiete als Tempo-30-Zonen auszuweisen. Letztlich war es das Votum des Bürgermeisters selbst, das die Mehrheit von 12 zu 11 Stimmen für den Antrag der Verwaltung sicherte und damit einen Antrag der CDU hinfällig machte, der vorgesehen hatte, einige bereits bestehende Tempo-30-Zonen wieder aufzuheben und statt dessen die Verkehrssicherheit mit einer Ausweitung der Rechts-vor-links-Regelung zu erhöhen.

„Egal wie wir uns heute entscheiden, ich glaube, das Wohl und Wehe unserer Stadt hängt nicht daran“, versuchte der Bürgermeister gleich zu Beginn, die Emotionalität der nun schon seit einigen Wochen in Trossingen lebhaft geführten Diskussion zu dämpfen, die dann auch im Gemeinderat weitgehend argumentativ und sachlich verlief.

Weiterhin mit Tempo 50 befahrbar sein sollen, so beschloss der Gemeinderat, lediglich die Landes- und Kreisstraßen, die durch den Ort führen, die Straßen in den Gewerbegebieten sowie Strecken für Busverkehr und Umleitungsstrecken für den überörtlichen Verkehr wie die Westtangente, die Litschles-, Achauer- oder Löhrstraße sowie Sammelstraßen wie die Theodor-Heuss-Straße. Die Einzelheiten der Durchführung sollen dann noch im technischen Ausschuss beraten werden.

Zudem haben sich wechselnde Mehrheiten dafür entschieden, in der Flöschgasse und der Hangenstraße zwischen Maschke-Platz und Bahnhofstraße weiterhin 50 Kilometer pro Stunde zuzulassen, aber auch die dort bestehenden Rechts-vor-links-Regelungen beizubehalten. Die Straße „Auf Wangen“ zwischen Theodor-Heuß- und Eschachstraße soll, so der Wille der Mehrheit, dagegen künftig in die Tempo-30-Zone mit einbezogen werden.

CDU will weniger Regelungen

Ein Antrag der CDU sah dagegen vor, auch die bestehenden Temop-30-Zonen dort, wo dies ohne einen Rückbau bereits durchgeführter baulicher Maßnahmen möglich ist, wieder aufzuheben. Lediglich im Bereich von Schulen und Kindergärten sollten 30er-Zonen eingerichtet werden. In Wohngebieten, und zwar auch in den breiten Straßen wie Achauerstraße, Löhr-, Litschles- oder Theodor-Heuss-Straße sollte, so der CDU-Vorschlag, grundsätzlich „rechts vor links“ gelten. Die CDU wollte durch ihren Antrag, wie es Hans Trümper formulierte, „nicht mehr, sondern weniger Regelungen und trotzdem mehr Sicherheit“ für sämtliche Verkehrsteilnehmer erreichen.

Aufhebung wäre „falsches Signal“

Während Willy Walter von der FDP „gewisse Sympathien“ für den CDU-Vorschlag bekundete, betonten Susanne Reinhardt-Klotz von den Grünen und Werner Dressler von den Freien Wählern für ihre Fraktionen, dass der Verwaltungsvorschlag übersichtlicher und schlüssiger sei und ihrer Ansicht nach besser für Verkehrssicherheit und Umwelt. Eine Aufhebung bestehender Tempo-30-Zonen sei dagegen, so Dressler, „ein falsches Signal“.

Auch der Vorstand des Ortsseniorenrats, so dessen Vorsitzender, Stadtrat Gerhard Appenzeller (FWV), hat sich für eine Ausweitung der 30er-Zonen auf alle Wohngebiete ausgesprochen.

Dagegen hatten Markus Heizmann, Vorsitzender des Motor- und Touring-Clubs MTC Trossingen (Ortsclub des ADAC) und Hans-Joachim Fischer, der in der Deutschen Verkehrswacht aktiv ist, zuvor in der Bürger-Frageviertelstunde gegen Tempo-30-Zonen und für mehr „rechts vor links“ plädiert.