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Nachhaltigkeitstag

Umweltgerechtes Handeln spielerisch erlernen

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Entsorgungszentrum Weiherberg lockt viele Besucher an – Abfallerlebnispark ist der Renner
Veröffentlicht:21.05.2017, 17:08

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Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg, die unter dem Motto „Helden der Tat“ stehen, hat das Abfallwirtschaftsamt des Bodenseekreises am Sonntag die Bevölkerung zu einem „Tag der offenen Tür “ ins Entsorgungszentrum Weiherberg bei Raderach eingeladen. Neben zahlreichen Vorführungen rund um die Abfallentsorgung, Aufführungen der „Groove Onkels“ und einem Puppentheater, war vor allem der neue Abfall-Erlebnispfad auf dem Deponieberg Anziehungspunkt.

„Ihr könnt stolz darauf sein“, sagte Staatssekretär Andre Baumann vom Landesumweltministerium, der von Mannheim aus zu diesem Anlass gekommen war. Für ihn sei es sehr „eindrucksvoll“ gewesen, wie hier das Thema „Müllentsorgung dargestellt wurde. Es sei sehr wichtig, dass man schon Kinder den Umgang mit Werkstoffen hinweise.

So wie er wollten dann die Besucher, die bereits zur Eröffnung in Scharen zu Fuß, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad gekommen waren, einen Rundgang über das Gelände machen, um sich zu informieren. „Wir haben alle beim Abfallwirtschaftsamt mobil gemacht“, sagte Michaela Leidig , die zusammen mit Finanzdezernent Uwe Hermanns und Stefan Stoeßel, Amtsleiter des Abfallwirtschaftsamt, die Führungen und Rundgänge leitete. An den einzelnen Informationsständen wurden sie von Azubis des Landratsamtes unterstützt – insgesamt waren rund 60 Mitarbeiter im Einsatz.

Und zu sehen und zu bestaunen gab es gerade genug. Das Angebot reichte von Führungen durch einen Stollen, bei dem die ausgeklügelte Technik unter der Deponie von Ingenieuren des Abfallwirtschaftsamtes erklärt wurde, bis hin zur Präsentation von Fahrzeugen und technischen Anlagen zur Abfallverwertung und -entsorgung. Außerdem beantworteten Abfallexperten Fragen um die Abfallvermeidung, Kompostierung, Müllverbrennung, Problemstoffsammlung und die Wiederverwertung, das Recycling.

Entweder mit dem Ailinger Apfelzügle oder zu Fuß konnten dann die Besucher eine Rundfahrt oder einen Rundgang über das Deponiegelände machen. Wer von den Besuchern, die zum Teil einmal oder auch mehrmals im Jahr auf die Deponie kommen, hätte gedacht, dass er beim Rundgang über den begrünten Deponieberg über eine Landschaft geht, unter der fast 40 Meter Müll vergraben sind?

Höhepunkt des Rundganges war dann der Erlebnispfad Weiherberg, der in Zusammenarbeit mit dem Ravensburger Spieleland eingerichtet worden war. Unter dem Leitsatz „Sehen, Hören, Fühlen“ soll der Parcours auf spielerische und sinnliche Weise zu umweltbewusstem Denken und Handeln anleiten, erklärte dazu Michaela Leidig. Wie der achtjährige Silas Bauer mit seinem Vater Matthias aus Friedrichshafen erfühlten dann viele im Laufe des Tages den Pfad, auf dem man barfuß und mit verbundenen Augen Abfälle wie Autoreifen, Schwämme, Tannenzapfen, Bauschutt oder auch Glasscherben ertasten und erraten, wie ein Geologe nach Schätzen graben oder auf dem Müllxylophon sein eigenes Lied komponieren kann.

Am Ausgangspunkt wieder zurückgekommen, warteten auf die großen und kleinen Besucher weitere Überraschungen. Das waren vor allem die acht Mitglieder der Rhythmusgruppe „Groove Onkels“ mit ihrer Show „Alles im Eimer – Instrumente braucht keiner“. Wie 240-Liter-Mülltonnen, Mayonnaise- und Ketchupeimern, Blumentöpfen oder Flaschen Töne entlockt werden können und gepaart mit einer spektakulären Choreografie zu einer Supershow vereint werden können, bewiesen sie auf beeindruckende Weise.

Ein Kasperletheater von „Inspektor Energie on Tour“ für die Kleinen vervollständigte das Unterhaltungsprogramm. Wer dann nach so viel Eindrücken erschöpft und hungrig war, konnte sich bei Kaffee und Kuchen der Landfrauen Tettnang und Gegrilltem vom Musikverein Berg niederlassen.