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Sturmschäden

Sturm zerstört weltgrößte Schweizer Fahne

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Sturm zerstört weltgrößte Schweizer Fahne
Veröffentlicht:02.08.2017, 11:01

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Die Bodenseeregion ist in der Nacht von heftigen Unwettern getroffen worden: Konstanz, Lindau und Immenstaad wurden schwer getroffen, andere Orte verschont. Auch die Schweiz meldet Schäden.

Zunächst gab es in der Region eine Unwetterwarnung zwischen 19 und 20 Uhr am Abend. Dieser Sturm schlug in der Region Lindau voll zu. Züge wurden gestoppt, Bäume entwurzelt. Ein Video von SZ-Reporterin Julia Baumann zeigt, wie Sturm und Regen gnadenlos wüten.

Zelte in Gefahr

In Friedrichshafen auf dem dortigen Kulturufer mit zahlreichen Zelten und windanfälligen Pavillions bereiteten sich die Menschen zur selben Zeit auf den Sturm vor. Doch bis auf kurzzeitig starken Regen und einige Windböen gab es hier praktisch keine schlimmeren Folgen des Unwetters. Die Gewitterzellen müssen die Stadt um Haaresbreite verfehlt haben.

Glück hatten zu dieser Zeit offenbar auch östlich gelegene Gemeinden wie Eriskirch und Langenargen .

In der Nacht wurde die Region dann teilweise von einer zweiten Unwetterfront getroffen. Sie schlug zum Beispiel in westlichen Seegebiet zu. Gemeinden wie Meersburg , Stetten und wurden getroffen.  Auch in Friedrichshafen- Spaltenstein war das zweite Unwetter zu spüren: "Bei uns hat es heute Nacht um halb 4 gehagelt, gestürmt und wahnsinnig geregnet", meldet eine Nutzerin via Whatsapp. SZ-Reporter Marcus Fey meldet zur selben Zeit aus Schnetzenhausen Sturm mit haselnussgroßen Hagelkörnern.

„Schreckliche Zerstörung“

Besonders in Immenstaad hinterließ das zweite Unwetter nach SZ-Informationen heftige Zerstörungen. „Ein Bild einer schrecklichen Zerstörung in Immenstaad im Bereich Strandbad, Abenteuerminigolf und der beliebten Liegewiese“, meldet SZ-Reporter Bernhard Wrobel.

Mindestens acht alte Bäume sollen in der Nacht Nacht gegen 3.20 Uhr durch die Extremwetterlage umgelegt worden sein. Über vier Meter breit liegt das Wurzelwerk frei.

„In Immenstaad hat heute Nacht ab etwa 3.15 Uhr eine Gewitterzelle für rund 15 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Immenstaad gesorgt. Vor allem entwurzelte Bäume auf Wegen und Strassen waren die Aufgabenstellung nach starken Windböen und Starkregen. Die Feuerwehr Immenstaad war mit allen Einsatzkräften unter Leitung von Kommandant Mecking bis gegen 7 Uhr im Einsatz und ist nun mit der Wiederherstellung der Gerätschaft beschäftigt“, bestätigt ein Sprecher des Bodenseekreis die Angaben.

Baum auf Wohnwagen

Im westlichen und östlichen Kreisgebiet soll es keine weiteren Einsatzschwerpunkte gegeben haben. Dafür in Konstanz .

Durch den Sturm ist das Flachdach einer Firma in Konstanz komplett heruntergerissen worden. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa.

Auch die Isolation darunter habe sich gelöst, teilte die Feuerwehr am Mittwoch mit. Teile des Gebäudes seien gesperrt worden, verletzt wurde niemand.

Insgesamt seien die Einsatzkräfte in Konstanz 20 Mal alarmiert worden — der Sturm habe unter anderem Bäume entwurzelt und ein Boot am Bodensee losgerissen. Laut Polizei stürzte auf der Halbinsel Höri bei Radolfzell ein Baum auch auf einen Wohnwagen. Auch hier gab es keine Verletzten.

Säntis-Fahne zerissen

Auch in der Schweiz haben die Stürme der Nacht ihre Spuren hinterlassen. Am Säntis, dem  2500 Meter hohen Hausberg der Bodenseeregion, wurde die mutmaßlich "größte Schweizer Fahne der Welt" zerissen. Das berichtet das St. Galler "Tagblatt".

"Vier grosse, vertikale Risse ziehen sich mitten durch das Schweizer Kreuz, als hätte eine riesige Tatze ihre Krallen darin versenkt. So präsentiert sich die Fahne am Nationalfeiertag weniger glanzvoll als in vergangenen Jahren", heißt es dazu.

Die Fahne war 2016 schon einmal bei einem Sturm zerissen worden und war dann geflickt worden.