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Stadtjugendfeuerwehr

Stadtjugendfeuerwehren meistern den Ernstfall

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Sechs Abteilungen beweisen ihr Können – Nachwuchs steht den erwachsenen Rettern in nichts nach
Veröffentlicht:13.11.2019, 10:52

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Brand, Rauch und vermisste Personen: Diesem Schreckensszenario haben sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Friedrichshafen bei der jährlichen Alarmübung gestellt. Im Einsatz waren 65 Jugendliche der sechs Jugendfeuerwehrabteilungen Stadtmitte, Ailingen , Ettenkirch, Fischbach, Kluftern und Raderach.

Die Situation erforderte rasches Handeln: Angenommen wurde laut Pressemitteilung eine Verpuffung in einer Brennerei im Brennkessel des Erdgeschosses. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mehrere Personen im Gebäude, dem angrenzenden Tanklager sowie auf den Balkonen. Den Personen wurde durch das Feuer und den Rauch der Fluchtweg abgeschnitten und das Feuer drohte auf weitere Gebäudeteile überzugreifen.

Löschzug rückt sofort aus

Es war 13 Uhr, als Stadtjugendfeuerwehrwart David Fischinger den Notruf absetzte. Sofort rückte der erste Löschzug mit Fahrzeugen der Abteilungen Ettenkirch, Fischbach und Raderach zum Brandort nach Lempfriedsweiler, einem Ortsteil Ettenkirchs, aus. Am Brandort angekommen, begannen die Jugendlichen mit der Rettung der Menschen und der Bekämpfung des Brandes, heißt es im Bericht weiter. Demnach wurden die Löscharbeiten von Stadtjugendwehrwart David Fischinger, Stadtbrandmeister Louis Laurösch und dessen Stellvertreter Werner Späth sowie Bürgermeister Dieter Stauber und Ortsvorsteher Achim Baumeister beäugt. Weitere Jugendfeuerwehrwarte und Abteilungskommandanten, Eltern und interessierte Zuschauer beobachteten die Alarmübung.

Bevor die Rettungskräfte das Gebäude betraten, wurden Schläuche ausgelegt, um eine Angriffsleitung zur Brandbekämpfung im Gebäudeinneren aufzubauen. Bei der Ankunft standen mehrere Personen auf dem Balkon des Gebäudes. Ihnen war der Fluchtweg über das Treppenhaus durch die Verrauchung abgeschnitten. Sie wurden über tragbare Leitern gerettet. Die in der verrauchten Brennerei und im Tanklager eingeschlossenen Personen wurden ebenfalls gerettet.

Die Jugendlichen sicherten die Einsatzstelle ab und richteten eine Verletztensammelstelle ein. Zu dieser wurden alle geretteten Personen gebracht, registriert, betreut und Erste-Hilfe-Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eingeleitet. Während dieser Maßnahmen rückte der zweite Löschzug mit den Jugendfeuerwehren Stadtmitte, Kluftern und Ailingen an. Er baute die Wasserversorgung von den Hydranten zu den Löschfahrzeugen auf, unterstützten die Trupps im Gebäudeinneren und stellten den Transport der Verletzten zur Verletztensammelstelle sicher. Außerdem bauten sie eine sogenannte Riegelstellung auf, um die benachbarten Gebäude vor den Flammen zu schützen. Als die 13 Personen aus dem Gebäude gerettet waren und das Feuer gelöscht war, gab der Einsatzleiter den Befehl zum Abbau und Abmarsch.

Laurösch lobt tadellosen Ablauf

Nach der erfolgreichen Alarmübung trafen sich alle zur Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Ettenkirch. Bürgermeister Dieter Stauber bedankte sich bei den jungen Einsatzkräften für ihr Engagement. „Sie haben die Alarmübung mit Begeisterung, engagiert und mit der notwendigen Routine gemeistert. Machen Sie so weiter. Wir sind stolz auf Sie und Ihr Können“, so Bürgermeister Stauber.

Stadtbrandmeister Louis Laurösch lobte ebenfalls den Ablauf der Alarmübung, der vom Aufbau bis zum Abbau tadellos funktionierte. „Ich freue mich schon jetzt, wenn Sie mit 18 Jahren in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Friedrichshafen wechseln. Mit jungen Menschen, wie Sie es sind, ist die Zukunft der Feuerwehr Friedrichshafen gesichert“, so Laurösch. Er dankte den Besitzern des Hofes Jocham für die Bereitstellung ihres Hofes als Übungsobjekt.