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Netzfischerei

Sportfischer beklagen intensive Netzfischerei

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Aquafisch: Landesfischereiverband bekommt Edeka-Spende
Veröffentlicht:06.03.2016, 16:42

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Die Aquarien- und Angelmesse Aquafisch ist nicht nur beliebte Verkaufsplattform für die Hobbyanhänger, sondern auch Diskussionsplattform. Ein Thema drehte sich dabei in diesem Jahr erneut um den Nährstoffgehalt im Bodensee und die Position der Angel- oder Sportfischer.

Nach dem letzten Bericht der Internationalen Bevollmächtigten Konferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) ist der Gesamtertrag der Berufsfischer am Bodensee-Obersee 2014 mit rund 441 Tonnen (9,3 kg/ha) nochmals niedriger gewesen als im Vorjahr (- 5,2 Prozent). Das Fangergebnis lag damit weit unter dem 10-Jahresmittel (706,2 Tonnen) und war das schlechteste seit 1954. Die Angelfischer erreichten im Berichtsjahr mit rund 43 Tonnen ein um 7,0 Tonnen niedrigeres Fangergebnis als im Vorjahr. Dieser Ertrag lag um 14,1 Tonnen (- 24,6 Prozent) unter dem 10-Jahresmittel.

Hatten sich die Sportfischer bislang aus der Nährstoffdebatte der Berufsfischer herausgehalten, so beziehen sie mittlerweile Stellung. Olaf Lindner , Sprecher des Angelsportvereins Friedrichshafen, spricht sich vor allem gegen die immer kleiner werdenden Maschen in den Netzen aus. Nach einer Studie von Professor Reiner Eckmann, Uni Konstanz, könnte das geringere Wachstum der Blaufelchen am Bodensee-Obersee neben dem Nährstoffrückgang auch auf einen langfristigen Selektionsprozess durch intensive Netzbefischung mit kleiner werdenden Maschen zurückgehen. Im Mai werden sich Angelfischer und Berufsfischer das nächste Mal über die künftigen Bestimmungen der Fischerei am Bodensee austauschen. In erster Linie wird es dann auch um den Streit über die Netzfischerei der Berufsfischer und den Vorschlag von Felchenzuchten in Aquakulturen gehen. Olaf Lindner: „Diese Aquakulturen lehnen die Sportfischereiverbände auch aus ökologischer Sicht ab“.

Weniger streitbar trafen sich bei der Aquafisch hingegen die Vertreter von Edeka-Südwest und des Landesfischereiverbandes. Edeka hatte einen Scheck in der Tasche, mit dem dem Verband 5000 Euro für die Bemühungen der Ansiedlung von Lachs-Populationen in den Rhein-Nebenflüssen des Schwarzwaldes übergeben wurden. Damit werden zusätzliche Maßnahmen in Form spezieller Aufzuchtröhren finanziert, mit denen der Lachs in den Flüssen des Schwarzwaldes wieder heimisch werden soll. Den Erfolg dieser Maßnahmen zeigen aktuelle Aufstiegszahlen der Fische, die in ihre Laichgebiete zurückkehren. Der Lachs ist ganzjährig geschützt und darf nicht befischt werden.