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Seiner Zeit immer einen Schritt voraus sein

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Neue Umwelttechnologie-Dauerausstellung im Dornier Museum
Veröffentlicht:28.05.2021, 11:30

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Er war ein echter Pionier - der Prototyp des Mehrzweck-Minitransporters Dornier Delta IIe, der als Elektrofahrzeug 1972 beim olympischen Marathonlauf in München als Begleitwagen eingesetzt wurde. Ähnliches gilt auch für eine Entsalzungsanlage mit Solarbetrieb, die von Dornier in Zusammenarbeit mit einem jordanischen Partner 1977 am Roten Meer in Aqaba aufgestellt wurde. Aber auch für den vom Bundesforschungsministerium geförderten Rufbus, der im gleichen Jahr in Friedrichshafen seinen Probebetrieb aufnahm – und mit dem die Dornier System GmbH auch im Nahverkehr vertreten war.

Dass Dornier bei der Entwicklung neuer Technologien seiner Zeit oft einen Schritt voraus war, das veranschaulicht die neue Umwelttechnologie-Dauerausstellung im Hangar des Dornier Museums, die sich den zentralen Bereichen Energie, Mobilität und Umweltschutz in anschaulicher Weise widmet. „Nicht statisch, sondern ständig im Wandel zu sein, das macht den besonderen Reiz unseres Hauses aus“, sagt Hans-Peter Rien , der im vergangenen Jahr sein neues Amt als Museumsdirektor angetreten hat.

„Ob es um Solaranlagen, Windenergie, Elektromobilität, Brennstoffzellentechnik oder bedarfsorientierte Verkehrskonzepte geht - gerade auch die heute viel diskutierten Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit waren bei Dornier bereits vor einem halben Jahrhundert hochaktuell“, betont auch Kuratorin Julia Menzer. So verweist die neu konzipierte Ausstellung ebenfalls auf die schon Mitte der 1970er entwickelten Solarthermie-Anlagen zur Wasseraufbereitung – die etwa im Freibad Meersburg zum Einsatz kamen. Am ersten deutschen Solarhaus, das 1975 vom Energiekonzern RWE gebaut wurde, war Dornier ebenfalls beteiligt. Mit der Erforschung und Erprobung eines Darrieus-Rotors war man ab 1977 auch im Bereich der Windenergie aktiv.

„Umwelt und Technologie gehen Hand in Hand – auch das möchte unsere Ausstellung demonstrieren“, sagt Hans-Peter Rien – zum Beispiel mit Blick auf die schon vor mehr als 25 Jahren beginnenden Überlegungen, Wasserstoff als alternativen Energieträger für Automobilantriebe zu erforschen. 1994 baute Daimler-Benz mit Beteiligung von Dornier-Wissenschaftlern und Ingenieuren den „Necar“ (New Electric Car), das erste Brennstoffzellenauto der Welt. Im Fokus der neuen Ausstellung liegen nicht zuletzt die Themen Erdbeobachtung, sowie Meeres- und Polarforschung. Mit der Einbringung des Flugzeugs „Polar 4“ bekommen die Museumsbesucher zusammen mit dem Flugboot Dornier Wal zwei Exponate aus verschiedenen Zeiten zu sehen, die beide zur Erforschung der Polarregionen eingesetzt wurden. Damit knüpft die Umwelttechnologie-Ausstellung nicht nur räumlich, sondern auch thematisch an den neugestalteten Raumfahrtbereich an.