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Abendsportfest

Schwieriger Neustart der Fischbacher Abendsportfeste

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Veranstalter der Fischbacher Abendsportfeste zieht gemischtes Fazit
Veröffentlicht:19.08.2022, 18:56

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Die 47. Auflage der Fischbacher Abendsportfeste hat am vergangenen Freitag ihren Abschluss gefunden. Das Fazit von Martin Griebel, Organisator und Leichtathletik-Abteilungsleiter des TSV Fischbach , nach zwei Jahren Corona-Pause fiel gemischt aus.

„Wir konnten bei der Vorbereitung der Abendsportfeste gar nicht abschätzen, wie viele Leute kommen, ob wir dann auch genügend Kampfrichter und Helfer haben und ob auch noch genügend Routine für die Durchführung vorhanden ist“, so Griebel. „Beteiligung und Leistungsniveau hätten sicher besser sein können, aber wir bekamen auch viel Lob für eine schöne Veranstaltung in familiärer Atmosphäre.“

Am dritten Veranstaltungstag standen Hürdensprints für alle Klassen, die 400 Meter, 1500 Meter, der Stundenlauf, Hochsprung und Diskuswerfen auf dem Programm. Für die schnellsten Hürdenzeiten sorgten U20-Athletin Maxi Mendel (15,14 Sekunden) und Pia Schmidt-Rüdt (U18/15,45 Sekunden) von der LG Welfen. Leonhard Elbs (U18/TS Bregenz) war über 110 Meter Hürden nach 15,08 Sekunden im Ziel. Respekt verdienen auch die 16,53 Sekunden von M60-Senior Klaus-Dieter Hutter (100 Meter Hürden). Über 400 Meter erzielte U18-Läufer Elias Keller (TuS Gottmadingen) 50,99 Sekunden.

Quentin Roth glänzt mit neuer Bestweite

Hochsprung und Diskuswerfen waren vergleichsweise schwach besetzt. Die höchsten Sprünge zeigten Matti Hauck (U20/LG Welfen) mit 1,72 Metern und Alisha Pawlowski (LG Tuttlingen-Fridingen) mit 1,60 Metern. Als Einziger übertraf LG-Welfen-Senior Andreas Glück im Diskuswerfen die 40 Meter, er schleuderte die 1,5-Kilo-Scheibe auf 41,34 Meter. Mit einer neuen Bestweite glänzte Quentin Roth von der LG östlicher Bodenseekreis (37,71 Meter).

Zum Stundenlauf versammelten sich knapp ein Dutzend Läuferinnen und Läufer. Die weitesten Strecken schafften die M40-Senioren Sebastian Ewald und Patrick Hauser mit 15,74 und 15,52 Kilometern.

Neben dem Speerwerfen waren die 1500 Meter die bestbesetzte Disziplin. Mark Philipp (TV Engen) dominierte deutlich in 4:03,36 Minuten vor Elias Nussbaumer (SV Lochau/4:11,18 Minuten) und Josia Nusser ( VfB LC Friedrichshafen /4:23,51 Minuten). Schnellste Frau war Lisamarie Haas vom TSV Riederich (4:53,1 Minuten), recht dicht gefolgt von der erst 14-jährigen Marlene Jung vom VfB LC Friedrichshafen in 4:56,46 Minuten.

Verbindungen zur internationalen Leichtathletik

Mit Damian Kallabis ist bereits vor etlichen Jahren ein Europameister in Fischbach gestartet. Diesmal war jemand als „Zaungast“ im Stadion, der erst drei Tage später Europameister im Marathonlauf werden sollte: Richard Ringer. Er kam zu den Fischbacher Abendsportfesten, um seine früheren VfB LC-Läuferkollegen anzufeuern und vielleicht auch, um sich an seine ersten Erfolge zu erinnern. 2004 erzielte er als M15-Schüler über 1500 Meter 4:09,62 Minuten und setzte damit ein erstes großes Ausrufezeichen. Mit dieser Zeit war er sogar – wieder eine Brücke nach München zur EM – einen Tick schneller als Zehnkämpfer Niklas Kaul, der nur einen Tag nach Ringers Goldmedaille durch seinen beherzten Lauf auf den abschließenden 1500 Metern (4:10,04 Minuten) Zehnkampfgold gewann.

Dieser Brückenschlag vom Breitensport zur großen internationalen Leichtathletik zeigt auch den Reiz und die Faszination der Sportart. Allerdings wird sich der Veranstalter überlegen müssen, wie bei einem immer kleineren Starterfeld trotzdem attraktive Wettkämpfe angeboten werden können. Möglicherweise durch Straffung des Programms und – ähnlich zur Paarkonkurrenz im Speerwerfen – alternative Wettbewerbe.