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Gleichberechtigung

Queer Pride wirbt für Vielfalt und Gleichberechtigung

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

LSBTTIQ+-Community zieht vom Adenauerplatz zur Musikmuschel – Dort gibt es eine Kundgebung
Veröffentlicht:27.08.2020, 14:53

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Schon seit Jahrzehnten gehen Schwule, Lesben und Transgender für Gleichberechtigung und Akzeptanz auf die Straße – so etwa beim jährlichen Christopher-Street-Day in Köln. Am Sonntag, 6. September, gehen auch erstmals in Friedrichshafen Menschen der LSBTTIQ+-Community – die Buchstaben stehen für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer und mehr – auf die Straße und demonstrieren für Vielfalt und Gleichberechtigung.

Die Aktion findet natürlich coronakonform statt, versichern die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Gewisse Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden und das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen wird ebenfalls empfohlen.

Um 14 Uhr startet die Demonstration auf dem Adenauerplatz vor dem Häfler Rathaus und zieht dann durch die Fußgängerzone bis zur Musikmuschel. Dort wird es eine Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen sowie einen Pavillon mit Informationsflyern geben. Veranstalter ist die Gruppe „Trans*Youth Bodensee“, die sich im vergangenen Herbst gegründet hat und ein monatliches Treffen für transsexuelle, transgender und nichtbinäre Jugendliche anbietet.

Bei einem Treffen im Frühjahr kam die Idee auf, eine Pride-Demonstration in Friedrichshafen zu organisieren, da die LSBTTIQ+-Community in Friedrichshafen bisher nicht allzu sichtbar ist. Dafür hat sich die Gruppe mit anderen Friedrichshafener Organisationen, wie etwa dem Jugendparlament und dem Bündnis für Vielfalt, vernetzt. Unterstützt werden die Organisatoren auch vom Friedrichshafener Jugendzentrum Molke und dem Ravensburger Verein foqus, der sich für die Belange von LSBTTIQ+-Personen im Bodenseekreis und Umgebung einsetzt und Telefonberatung sowie Schulworkshops anbietet.

„Die queere Community soll in Friedrichshafen mehr Sichtbarkeit bekommen, die Themen sind gerade auch in Kleinstädten und auf dem Land unsichtbar“, sagt Helen Baur, Leiterin der „Trans*Youth Bodensee“ und eine der Hauptorganisatorinnen der Queer Pride Friedrichshafen. „Wir wollen den Personen eine Plattform und Stimme bieten, ihre Geschichte zu erzählen und ihre Anliegen sichtbar zu machen.“ Mitorganisator Hauke Lenk ergänzt: „Als nichtbinäre Transperson erlebe ich jeden Tag, wie viel Unverständnis und Engstirnigkeit noch in unserer Gesellschaft existiert. Dagegen müssen wir angehen und der Welt klarmachen, dass wir als LSBTTIQ+-Menschen die gleichen Rechte auf Selbstbestimmung, Unversehrtheit und freie Persönlichkeitsentfaltung haben wie alle anderen Menschen auch.“

Die Queer Pride Friedrichshafen ist seit vielen Jahren die erste Veranstaltung dieser Art in der Stadt, soll aber nach den einhelligen Wünschen der „Trans*Youth Bodensee“ und ihrer Unterstützer nicht die letzte sein: „Wir würden die Queer Pride Friedrichshafen gerne als jährlich stattfindendes Event etablieren!“