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Motorradfahrerdemo

Motorradfahrerdemo am Bodensee - Polizei ist mit Ablauf zufrieden

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Motorradfahrer-Demo-Bilanz: Ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und eine Unfallflucht
Veröffentlicht:05.07.2020, 12:41

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Wie die Polizei mitteilt, wurde die ursprünglich vorgesehene Fahrtroute der Biker noch vor Versammlungsbeginn aufgrund der Masse an Motorrädern durch die Versammlungsbehörde geändert, sodass der Weg von Überlingen nicht wie geplant weiter am Bodenseeufer entlang führte, sondern über die B 31 neu und die A 98 direkt nach Engen. Der Aufzug startete mit einer halbstündigen Verspätung gegen 11.30 Uhr.

Aufgrund der Menge an Zweirädern fuhren die letzten Teilnehmer der Pressemitteilung zufolge vom Messegelände, als die ersten bereits in Überlingen ankamen. Um größere Lücken in dem Tross wieder zu schließen, sei der Aufzug gegen 12.30 Uhr am Überlinger Burgberg vorübergehend gestoppt worden. Da es während der Wartezeit hier zu einem Rettungsdiensteinsatz nach einer Kreislaufschwäche kam, verzögerte sich die Weiterfahrt bis etwa 13.30 Uhr.

Die restliche Strecke bis zum Zielort konnte von den Motorradfahrern zügig zurückgelegt werden, sodass die letzten Teilnehmer etwa um 14.40 Uhr am Hegaublick ankamen. Bei der Abschlusskundgebung selbst waren nur noch etwa 500 Teilnehmer anwesend, bevor die Versammlung vom Versammlungsleiter gegen 15.10 Uhr offiziell beendet wurde.

Der gesamte Aufzug wurde von einer Vielzahl an Polizeibeamten der Polizeipräsidien Ravensburg und Konstanz und Unterstützungskräften des Polizeipräsidiums Einsatz begleitet, die zum Teil ebenfalls auf Motorrädern saßen. Durch die Polizeikräfte sei ein reibungsloser Ablauf der Versammlung gewährleistet worden, heißt es in der Pressemeldung weiter. Die Demonstration führte aufgrund der Gesamtlänge des Fahrzeugtrosses insbesondere auf der B 31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen jedoch zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. Darüber hinaus sei die Veranstaltung jedoch absolut friedlich und aus polizeilicher Sicht nahezu ohne Zwischenfälle verlaufen.

Lediglich zu einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und zu einem Verkehrsunfall mit Unfallflucht, mutmaßlich begangen durch Motorradfahrer auf dem Weg zur späteren Versammlung, sei es gekommen. Gegen 9.40 Uhr fuhr bei Uhldingen-Mühlhofen eine Motorradgruppe mit etwa 20 Teilnehmern an der Auffahrt auf die Bundesstraße 31 in Fahrtrichtung Meersburg auf, die zuvor aus Richtung Oberuhldingen gekommen war. Um der Gruppe ein gemeinsames Einscheren auf die B 31 zu ermöglichen, stoppte ein Motorradfahrer kurzzeitig den Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße in Richtung Meersburg (sogenanntes „Roadblocking“).

Hierdurch musste ein 64-jähriger Autofahrer Vollbremsung einleiten, um einen Zusammenstoß mit dem Zweiradlenker zu verhindern. Ein weiterer Motorradfahrer fuhr schließlich mutmaßlich aufgrund eines Fahrfehlers gegen die rechte hintere Fahrzeugseite des stehenden Autos und beschädigte dadurch den hinteren rechten Reifen, der jetzt Luft verlor. Ohne anzuhalten entfernte sich die gesamte Gruppe anschließend in Richtung Friedrichshafen.

Das Polizeirevier Überlingen ermittelt nun gegen den „Roadblocker“ wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und außerdem gegen den zweiten Motorradfahrer wegen Verkehrsunfallflucht.

Hierzu werden Zeugen gesucht, die sachdienliche Hinweise zu der Motorradgruppe und insbesondere zu den beiden Beteiligten geben können.