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Wiedereinführung

Neustart für TT- und ÜB-Kennzeichen immer wahrscheinlicher

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Martin Hahn hat Antworten von Verkehrsminister Hermann zu den Altkennzeichen
Veröffentlicht:09.03.2018, 17:12

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Es tut sich was in Sachen TT und ÜB – die Debatte um die Alt-Kennzeichen, die zahlreiche Autofahrer in Tettnang und Überlingen eingeführt haben wollen, wird in einer der nächsten Kreistagssitzungen auf den Tisch kommen. Verkehrsminister Winfried Hermann sieht bei Wiedereinführung weder Probleme noch erhebliche Mehrkosten.

Der Landkreis hatte bereits 2014 die Wiedereinführung der Alt-Kennzeichen der ehemaligen Kreise Tettnang und Überlingen besprochen und kanpp abgelehnt. Damals machte sich die Politik vor allem Sorgen, dass der Bodenseekreis seine Identität verlieren könnte - und dass die Wiedereinführung der Kennzeichen viel Geld kosten würde.

Sorgen zerstreut

Martin Hahn , Mitglied im Landtag und Kreistagsmitglied der Grünen, hat nun einen Brief an Verkehrsminsiter Winfried Hermann geschickt und darin genau nach diesen beiden Themen gefragt. Der Minister ist darauf auch eingegangen: Nennenswerte negative Auswirkungen an anderen Orten, wo so etwas schon getestet wurde, seien nicht bekannt, steht dort. Fünfzehn unterschiedliche Alt-Kennzeichen wurden im Land seit 2013 wieder eingeführt.

Auch die Sorge um hohe Kosten wird zerstreut. Im Regierungspräsidium Stuttgart, so der Minister, habe die Wiedereinführung einmalig 4000 Euro für die EDV-Umstellung und jährlich rund 1500 Euro gekostet. In Tübingen seien es 2000 Euro einmalig und rund 1000 Euro jährlich.

Kosten werden durch Einnahmen überholt

„Rechnet man die Gebühren, die ein Kennzeichen kostet, hoch, so werden diese Kosten rasch wieder eingespielt werden und darüber hinaus Geld in die Kassen gespült, weil es sich bei Alt-Kennzeichen zunächst einmal um Wunschkennzeichen handelt, die die Fahrer bezahlen müssen“, sagt Hahn nun.

Ein Landrat, der einen ungedeckten Haushalt vorlege, sollte sich über solche zusätzliche Einnahmen eigentlich freuen, so der Politiker. Für Hahn geht es in dieser Frage um einen freiheitlichen Ansatz. „Es kann doch nicht sein, dass wir stolz auf Heimatmuseen sind, aber solche Kennzeichen nicht zulassen“, sagt er.

Die Korrespondenz vom Minister will er im Kreistag vorlegen. Bis dahin – unter Umständen trifft sich der Kreistag noch vor Ostern – will Martin Hahn zusammen mit Ralf Hofman, der eine Initiative für die Wiedereinführung der Kennzeichen gegründet hat, ein „bisschen um Verständnis werben“.

Die Bürgermeister und Oberbürgermeister von Tettnang und Überlingen werden in den kommenden Tagen Besuch und jeweils ein symbolisches neues Autokennzeichen mit den Kürzeln ihrer Stadt erhalten.

Nach dem Brief von Minister Hermann habe man gesehen, dass die Aktion nichts koste, aber Spaß mache. Und die Erfahrungen aus anderen Kreisen haben die Befürchtung, der Kreis falle auseinander, überhaupt nicht bestätigen können.