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Kinderhaus

Neues Kinderhaus füllt sich mit Leben

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Eltern, Kinder und Personal feiern Einweihung am Riedlepark – Neue pädagogische Ausrichtung
Veröffentlicht:07.10.2018, 16:31

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Einen Grund zur Freude hatten die Kinder, Eltern und das Personal des Kinderhauses Riedlepark am Samstagvormittag. Nach einer 18-monatigen Bauzeit war es soweit: das Kinderhaus wurde eingeweiht und mit einem „Tag der offenen Tür“ der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit einem kleinen Dankgottesdienst eröffnete Dekan Bernd Herbinger den feierlichen Festakt. Dass das Haus ein Vorzeigeprojekt ist und in seiner Art und in seinem Charakter einzigartig, darin waren sich alle Festredner einig. So dankte der Erste Bürgermeister der Stadt, Stefan Köhler, vor allem dem Gemeinderat für deren Einwilligung in das acht Millionen Euro teure Projekt, der Zeppelinstiftung und den Architekten vom Büro Lanz und Schwager aus Konstanz. „Diese haben mit ihren tollen Ideen dafür gesorgt, dass das Kinderhaus so eine Ausstrahlung besitzt und sich das Ganze so gut anfühlen lässt.“ Dies sah auch Architekt Nicolas Schwager ähnlich: „Natürlich haben die Architekten immer den besten Geschmack. Und wenn alles fertig ist, sieht man das Ganze durch die rosarote Brille. Doch es waren vier lange Jahre mit zwar schöner und sinnvoller, aber auch harter Arbeit – und wir haben hier so lange mit allen Beteiligten daran gearbeitet, bis wirklich alles passte.“

Dies konnte auch die Leiterin, Brigitte Bauernfreund, bestätigen und war voll des Lobes über die besondere und beispielhafte Zusammenarbeit. „Egal, ob es die Architekten, das Amt für Bildung und Familie, das Städtebauamt, der Träger, die Fachberatung oder die vielen helfenden Eltern waren: Es war ein konstruktives und wertschätzendes Miteinander, welches so in dieser Art nicht selbstverständlich ist.“

Eines der größten Häuser

Die Trägerschaft obliegt der katholischen Gesamtkirchenpflege und so freute sich Dekan Bernd Herbinger über die Einweihung des Hauses. „Die Kinder möchten bei ihrem Spielzeug auch auf dem neuesten Stand der Dinge sein und so ist auch bei diesem Kinderhaus.“ Es zählt zu den größten Häuser mit den längsten Öffnungszeiten und so brauchen die Kinder etwas Schönes, etwas Heimeliges, zeigte sich Herbinger überzeugt. „Mit den Familienmodulen ist eine neue Lebenswirklichkeit in dem Haus zusammengefasst und im Idealfall begegnen sich Äußeres und Inneres.“

Diesen Aspekt spürten die Besucher schon bei einem ersten Rundgang. Durch viele Glasfronten und Oberlichter erhalten die Räume eine strahlende Transparenz und sorgen für eine einladende und freundliche Atmosphäre. Im Erdgeschoss befinden sich die Büro- und Besprechungsräume, das „Bistrolino“ (der Frühstück und Essensbereich) und die Lernwerkstätten für verschiedene Bildungsbereiche. Dazu gehören ein Raum für Sprache, eine Experimentier- und Holzwerkstatt, ein Raum für Stille, für Musik, für Bewegung, für Projektarbeit und eine Kinderküche. „Die Einrichtung folgt hier einer neuen pädagogischen Ausrichtung. Es gibt für jedes Alter ein gewisses Zeitfenster des Lernens und die Kinder suchen sich ihre Lernziele autonom aus“, erklärte Ulrike Weiß, Leiterin des Verwaltungszentrums und Gesamtkirchenpflegerin.

Über eine große Treppe mit einer integrierten Rutsche erreicht man das Obergeschoss, in welchem sich die Gruppenräume mit einem rampenmäßigen Zugang zum Außengelände befinden. Viel Holz und Glassorgen für einen Wohlfühlcharakter, sodass 130 Kinder in acht altersgemischten Gruppen im Alter von null bis sechs Jahren hier zwischen 6.30 bis 18 Uhr einen Platz zum Wachsen finden.

Bis zu 52 Personen arbeiten in der Einrichtung. Eine Herausforderung, der sich Leiterin Brigitte Bauernfreund gerne stellt. Sie erlebte den Umzug als eine der besten Teambildungsmaßnahmen, die man sich vorstellen kann. „Ich bin stolz, dass im Kinderhaus – trotz so langer Öffnungszeiten – alle Stellen besetzt sind. Ich finde, das spricht für uns.“