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Posaunenklang

Mitreißende Posaunenklänge im Duett

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Lucas Greiwe und Markus Eger begeistern Zuhörer im Graf-Zeppelin-Haus
Veröffentlicht:12.04.2016, 18:19

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Ein Instrument, das nur selten als Soloinstrument zum Zug kommt, haben sich Lucas Greiwe und Markus Eger ausgesucht. Bei ihrem Auftritt in Margaret Briodys Reihe „Junge Künstler Konzerte“ haben sie am Sonntagabend im Graf-Zeppelin-Haus glänzend die Vielseitigkeit der Posaune bewiesen.

Beide Musiker sind 1989 in Ravensburg geboren, beide haben im heimischen Blasorchester gespielt – Eger in Ravensburg, Greiwe in Markdorf, wo er seinen ersten Posaunenunterricht an der Musikschule bekam, beide waren im Sinfonischen Jugendblasorchester Baden-Württemberg. Ihr Bachelor-Studium haben sie bereits abgeschlossen und studieren derzeit an der Musikhochschule Karlsruhe für den Master. Von dort kam auch Korrepetitorin Reimi Matsuda, die das Konzert am Flügel bestens begleitete. Ehrensache, dass Brigitte Waldenmaier, Erster Vorstand der Stadtkapelle Markdorf, mit einigen ihrer Musiker gekommen ist, als ihr langjähriges Mitglied Lucas Greiwe, der auch eine Weile die Jugendkapelle geleitet hatte, auftrat.

Wirkungsvoll brachte das Konzert die Klangmöglichkeiten des Instruments zur Geltung. Gemeinsam servierten die Musiker zum Auftakt das „Duo Concertante“ des zeitgenössischen Komponisten Daniel Schnyder. Spannend war’s, wie die Effekte sich überlagerten, wie Egers Tenorposaune und Greiwes Bassposaune sangen und schnaubten und mit „Maulkorb“ sprich Dämpfern grunzten. Ein feuriger, ebenso amüsanter wie rasanter Spaß war zuletzt der „Devil’s Waltz“ von Steven Verhelst, der noch einmal die Palette der Möglichkeiten durchspielte: ungemein melodiös und nach einem Fast-Stillstand einen Walzer gebärend.

Dazwischen stellten sich beide Spieler solo mit Klavierbegleitung vor. Mit viel Wärme und langem Atem ließ Lucas Greiwe „Vier ernste Gesänge“ von Brahms hören, übertrug die von Eger gelesenen Bibelzitate auf die Posaune, die von Tränen, vom sanften Hineinschmiegen in die Arme des Todes und von der hoffenden Liebe sang. Effektvoll und mit Witz spielte er dagegen Schnyders Sonate für Bassposaune, die nicht nur mit tollem Rhythmus und Power glänzte, sondern ebenso lustvoll Elefantentöne ausstieß, keckerte, knurrte und fauchte und bald geheimnisvoll dumpf oder verrucht klang.

Köstlich schräger Schwan

Auch Markus Eger hatte mit Nina Rotas Posaunenkonzert ein vitales Stück gewählt. Satt und glänzend war der herausfordernde Klang der Tenorposaune, lebendig der Dialog mit der Pianistin. Nach gemessenem Beginn hellte sich der Ton im langsamen Satz auf, in fröhlichen Klangkaskaden und munteren Kapriolen eilte die Posaune zum glänzenden Schluss. Bezaubernd liedhaft war danach Georg Christoph Wagenseils Konzert für Altposaune, mit mitreißendem Schwung und voller Lebenslust sang Egers helle Altposaune. Köstlich schräg ließen die Posaunisten zum Abschied den weißen Schwan der schönen Fischerin dahinziehen.