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Barrierefreiheit

Menschen mit Behinderung fordern „Barrierefreiheit“ auch in den Köpfen

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Übergabe Bodensee-Deklaration an den Landesrat von Vorarlberg
Veröffentlicht:18.12.2016, 18:36

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Die länderübergreifende Selbstvertretungs-Gruppe von Menschen mit Behinderungen, die im Juni dieses Jahres in Überlingen gegründet wurde, war im November zu einem Besuch bei Landesrat Christian Bernhard in Bregenz eingeladen. Die Überreichung der Bodensee-Deklaration, einer Erklärung zur Inklusion und Barrierefreiheit von behinderten Menschen, und ein Gespräch über die Inhalte und Ziele dieser Deklaration waren der Anlass für die Zusammenkunft.

Die Selbstvertreter stießen auf offene Ohren und überlegten gemeinsam mit Landesrat Bernhard, wie es möglich ist, Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft über neue Medien zu schaffen. Dabei ist den Beteiligten wichtig, dass in den Medien ein neues Bild von ihnen gezeigt wird, bei dem das Leben im Vordergrund steht und nicht die Behinderung. Um die Medien in vollem Umfang nutzen zu können, fordern sie auch von den Medien Barrierefreiheit wie Untertitel, Gebärdensprache, Hörfilmfassungen oder leichte Sprache.

Mit einem Workshop im Vorfeld des Inklusions-Festes „Mittendrin 2016“ hat die länderübergreifende Zusammenarbeit der Selbstvertreter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz begonnen. Gemeinsam wurde hier die „Bodensee-Deklaration zu Inklusion und Barrierefreiheit“ erarbeitet. In der Einleitung der Deklaration heißt es: „Gemeinsam stellen wir fest: Wir werden immer mehr vom Rande der Gesellschaft in die Mitte rücken. Wir machen das, indem wir uns aktiv in die Gesellschaft einbringen. Um das zu ermöglichen, fordern wir Barrierefreiheit, Assistenz und Unterstützung. Die Barrieren sollen auch in den Köpfen fallen.“

Die Gruppe der Selbstvertreter hat sich zunächst das Ziel gesetzt, die Deklaration den jeweils zuständigen Politikern der Regionen am See zu überreichen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Beim Inklusions-Fest im Juni wurde die Deklaration bereits an den Minister für Soziales und Integration Manfred Lucha, Landrat Lothar Wölfle und den Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt Überlingen, Günter Hornstein, überreicht. Anfang kommenden Jahres ist eine Übergabe an die politischen Ansprechpartner des Kanton St. Gallen geplant.

Den vollständigen Text der Bodensee-Deklaration gibt es auf

www.bodenseekreis.de