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Willkommenskultur

Manar Alabdalsalama neue Projektkoordinatorin

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Projekt „Zuhause in Friedrichshafen will das Miteinander der Kulturen stärken
Veröffentlicht:24.09.2021, 10:04

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- Die Willkommenskultur der Stadt Friedrichshafen zu stärken und die Kulturen miteinander in Dialog zu bringen, ist Ziel des Projekts „Zuhause in Friedrichshafen: Guten Tag – Merhaba – Dobar dan“ der Caritas Bodensee-Oberschwaben, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Seit 2013 helfen ehrenamtliche Stadtteilnetzwerkende in der Zeppelinstadt Familien unterschiedlicher Herkunftskulturen. Sie informieren, begleiten, unterstützen und vermitteln in ihrem Stadtteil.

„Wir möchten mit dem Projekt einen frühzeitigen Zugang zu den unterschiedlichen Einrichtungen der Stadt, wie Kindergärten und Schulen, fördern und unterstützen“, wird Manar Alabdalsalama , die im Juli für die Caritas die Projektkoordination von „Zuhause in FN“ übernommen hat, zitiert. Sie bringe für ihre Aufgabe wichtige Erfahrungen mit. „In Syrien habe ich neben meiner Tätigkeit als Agraringenieurin im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNPD) im sozialen Bereich gearbeitet“, berichtet sie. Hier in Deutschland habe sie durch die Caritas die Möglichkeit erhalten, ihr Interesse an sozialen Themen weiterzuverfolgen. Von Dezember vergangenen bis Juni dieses Jahres engagierte sich Manar Alabdalsalama als Stadtteilnetzwerkerin bei „Zuhause in Friedrichshafen“.

Das integrative Projekt zur Stärkung der Willkommenskultur sei aus bereits bestehenden Caritas-Sprachförderangeboten entwickelt worden und werde in enger Vernetzung mit unterschiedlichen Institutionen, beispielsweise Kindertagesstätten, Familienzentren, Schulen und Vereinen, sowie in enger Abstimmung mit der Stadt Friedrichshafen umgesetzt, so Constanze Rauch, Leiterin des Caritas-Dienstes Familienhilfe und Migration.

Derzeit engagieren sich zwölf Stadtteilnetzwerkende ehrenamtlich dafür, dass Menschen mit Migrationshintergrund in Friedrichshafen ihr Zuhause finden. Acht von ihnen führen jedes Jahr vier bis sechs Gruppenangebote mit jeweils sieben bis zehn Personen durch – von Eltern-Kind-Gruppen oder Bastel- und Kreativangeboten über Spiel-, Sport- und Tanzgruppen bis hin zur Begleitung von Integrationsklassen oder der Unterstützung bei den Hausaufgaben. Zu den jährlich wiederkehrenden Angeboten gehören beispielsweise Fahrradkurse, mehrsprachiges Vorlesen, eine Bücher- und Spieletauschbörse sowie eine Bahnhofsaktion. Vier Stadtteilnetzwerkerinnen begleiten individuell und bedarfsorientiert jeweils zwei bis fünf Familien.

Bereits seit acht Jahren mit im Projektboot sind die Stadtteilnetzwerkerinnen Nisa Basic und Hatice Demircan. Sie schätzen den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Menschen und es macht ihnen Freude, Migrantenfamilien im fremden Alltag zu begleiten und ihnen bei Bedarf zu helfen oder Hilfe zu vermitteln, betonen sie. Ob es um das Ausfüllen von Formularen, Behördengänge, Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitsfragen oder andere Belange gehe – „ich bin für alle da“, so Nisa Basic, die auch Sprechstunden abhält.

Hatice Demircan unterrichtet Werte-Erziehung für die Kinder und Jugendlichen. Darüber hinaus engagiert sie sich auch für den ambulanten Kinderhospizdienst Amalie und in der Erwachsenenhospiz. Um syrische Familien kümmert sich derzeit Stadtteilnetzwerkerin Nour Abboud. Sie lebt seit acht Jahren in Deutschland und hat schon früher Frauen mit Migrationsgeschichte begleitet.

Das Integrationsprojekt „Zuhause in Friedrichshafen“, das über die Stadt Friedrichshafen finanziert wird, wurde und wird auch in Zeiten der Corona-Pandemie weitergeführt. Die Stadtteilnetzwerkerinnen verfügen über gute Beziehungsallianzen und ermöglichen trotz Corona ein verbindliches und hilfreiches Angebot.