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Kommt nach dem Streetfood-Markt das Autokino?

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Markus Fetscher bringt 17 Foodtrucks mit multikulturellen Spezialitäten nach Friedrichshafen
Veröffentlicht:13.10.2019, 17:00

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Man muss nicht immer in ein Restaurant gehen, um gut zu essen. Streetfood liegt im Trend wie noch nie und so hat es sich Markus Fetscher als Aufgabe gemacht, den Häflern eine bunte Auswahl an multikulturellen Gaumenschmäusen auf vier Rädern zu bieten. Auch wenn der Standort nicht optimal war, zahlreiche Besucher kamen trotzdem.

Von Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. Oktober, konnten die Besucher schnell und einfach zubereitete Gerichte auf dem Parkplatz P7 neben dem Forschungs- und Entwicklungszentrum von ZF direkt auf der Straße genießen. Von mexikanischen Quesadillas über Chiliburger, Schaschlikspießen und Donuts war die Auswahl groß, so dass sich die Gäste durch den Markt probieren konnten.

Natalie Hillebrand und Lea Kaiser haben sich für den Foodtruck von Adibs Falafel entschieden und vor sich eine Bowl des Superfoods stehen. „Hier hat man die Möglichkeit das zu essen, was man sonst nicht so oft hat“, schwärmt Hillebrand. Die zwei Mädels sind durch Mundpropaganda von Freunden auf die Veranstaltung aufmerksam geworden.

 Die Bierbänke sind gefüllt und laden zum Verweilen ein.

So erging es vielen Besuchern an dem Wochenende, was zur Folge hatte, dass die Menschen genauso bunt zusammengewürfelt waren wie die Essensauswahl vor Ort. Die fahrenden Köche des American BBQ-Wagens hatten wohl den weitesten Weg an den Bodensee und so sind sie von Hessen Richtung Friedrichshafen aufgebrochen, um Teil des Events zu sein. Aber auch heimische Produzenten wie Botanix Gins reihten sich in die Wagenreihe der mobilen Küchen ein.

„Wir haben 550 Sitzplatzmöglichkeiten“, erklärt Organisator Fetscher die Eckdaten der Veranstaltung, während er sich zufrieden umschaut und volle Sitzbänke erblickt. Er freue sich über die Möglichkeit, den „Trend der Welt des Streetfood-Marktes“ nach Friedrichshafen zu bringen, denn hier fühle er sich beinahe wie Zuhause – betitelt er den Standort doch als seine „zweite Heimat“. Als alter Hase im Geschäft weiß Fetscher, wie man solche Veranstaltungen plant.

Innenstadt wäre besser

Mehr als 25 Märkte organisierte er bereits und freut sich seitdem über positive Resonanz. Einen kleinen Unterschied zu seinen sonstigen Events lässt sich jedoch erkennen: Während seine Streetfood-Märkte oft in rege besuchten Innenstädten mit viel Laufpublikum stattfinden, musste er in Friedrichshafen auf einen Parkplatz weitab der Häfler Stadtmitte ausweichen.

Die Stadt habe ihm keine Genehmigung erteilt, zentraler aufzubauen. Grund hierfür sei die bereits sehr hohe Zahl an Veranstaltungstagen unter dem Jahr an der Uferpromenade und der Innenstadt. „Ich finde das natürlich schade, aber ich bin dankbar, dass es überhaupt geklappt hat. Der Standort ist in erster Linie erstmal egal, auch wenn ich finde, dass so eine tolle Veranstaltung durchaus Potenzial für die Innenstadt hat und das dem Ganzen eine ganz andere Dimension verleihen würde. Der Zirkusplatz schließt leider Laufkundschaft aus, was mich und die Zukunft des Marktes auf alle Fälle höheren finanziellen Risiken aussetzt. Die Besucherzahlen sind dennoch super, ich hoffe auf eine fünfstellige Zahl. Da muss ich wohl dem tollen Wetter danken.“

 Die Bierbänke sind gefüllt und laden zum Verweilen ein.

Fetscher ist sich sicher, dass all die Besucher am Wochenende auch in die Innenstadt gekommen wären. Außerdem sehe er einen enormen Vorteil für die ortsansässigen Händler: „Es hätte sich doch super angeboten, nach einem Besuch des Marktes noch in ein Café oder in eine Bar einzukehren. Aber das ist in diesem Jahr nicht möglich.“

Alissa Lipp von der Petition „Aufleben in FN“ ist auch vor Ort und beobachtet ganz genau, wie das Publikum reagiert: „Hier ist wahnsinnig viel junges gemischtes Leben. Sowas gilt es zu unterstützen.“

Markus Fetscher und Alissa Lipp planen schon in die Zukunft und verraten im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, dass sie schon länger die Idee eines Autokinos gut finden. Da wäre der Standort des Zirkusplatzes doch optimal.