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Jotzo schenkt Häflern etwas Glück

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Hamburger Autor und Unternehmer ist ohne Geld und Proviant unterwegs zur Zugspitze
Veröffentlicht:08.08.2016, 18:03

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Einfach mal etwas wagen, was man nie zuvor gemacht hat: Darum geht es bei Autor und Unternehmer Markus Jotzo auf seiner Reise durch ganz Deutschland. Am Montagnachmittag hat er Station in der Häfler Innenstadt gemacht.

Innerhalb von vier Wochen will der 47-jährige Familienvater ohne Geld, Proviant und Unterkunft von Hamburg bis auf die Zugspitze reisen. Mit diesem Abenteuer möchte er sich bewusst überfordern und zeigen, was mit etwas Mut alles möglich ist. Dazu gehören auch die Tagesaufgaben, die er bei jeder neuen Station gestellt bekommt.

Am frühen Nachmittag ist Jotzo mit seinem Kameramann Fabian Witte auf dem Katermaran nach Friedrichshafen gekommen. Übernachtet haben die beiden bei einer alten Bekannten, die Jotzo über einen Artikel wiedererkannt und ihnen ein Quartier für die Nacht angeboten hat, berichtet Jotzo. In Friedrichshafen lautet sein Auftrag: „Mache fremden Menschen ein Geschenk.“ Wie er das allerdings anstellt, ist ihm selbst überlassen.

Es sollte etwas sein, was man nicht mit Geld kaufen oder leicht besorgen kann, überlegt Jotzo und fragt einfach mal direkt bei den Leuten am Hafen nach: „Womit könte man Sie glücklich machen?“ Die ersten fünf befragten Personen sind nach eigenen Angaben „wunschlos glücklich“. Viele reagieren erst einmal mit Skepsis und Misstrauen, sagt Jotzo. Aber hin und wieder ist auch mal eine nette Unterhaltung oder ein Erinnerungsfoto für Jotzos Internetseite drin.

Gemeinsame Zeit als Geschenk

Bei Familie Arndt hat er jedoch mehr Glück: Matthias und Maria Arndt kommen aus der Nähe von Berlin, mit ihren drei Kindern Sarah, Johanna und Noah machen Sie gerade Urlaub am Bodensee. „Ich habe nicht gedacht, dass er uns etwas verkaufen will, sondern war freudig überrascht von der Frage“, sagt Mutter Maria. Auch Vater Matthias hatte einen guten ersten Eindruck von Jotzo und freut sich über das nette Gespräch. „Allerdings wüsste ich gar nicht, was man mir im Urlaub noch schenken könnte,“ verrät er.

„Das Wichtigste für uns ist die Familie und das schönste Geschenk wäre daher wohl einfach noch mehr gemeinsame Zeit“, ergänzt Maria. Aber so etwas lasse sich leider nicht verschenken oder kaufen. Am Ende sind es die kleinen praktischen Dinge, die anderen eine Freude bereiten können: Jotzo hebt die verlorene Bananenschale auf, wirft sie in einen Mülleimer und setzt der kleinen Sarah den heruntergefallenen Hut wieder auf. „Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit können auch ein tolles Geschenk sein,“ findet Familie Arndt.

Und am Ende gibt es sogar noch eine tolle Überraschung für Jotzo: „Ihr könnt heute Abend auch nach Immenstaad kommen und unser Zelt als Übernachtungsmöglichkeit nehmen, wir schlafen dann mit den Kindern im Wohnwagen“, bietet Familienvater Matthias Arndt an. Die beiden haben die Handynummern ausgetauscht und sich für den Abend verabredet. „Echt toll, was hier so alles passiert,“ findet Jotzo.

Erst Zugspitze, dann Urlaub

Später bereitet Jotzo in der Fußgängerzone eine Scherbenlauf-Aktion vor. Mit der richtigen Technik und etwas Sorgfalt könne das jeder schaffen. Tatsächlich bleiben auch viele Schaulustige stehen, als Jotzo selbst auf die Scherben steigt, aber selber trauen sich das die Wenigsten. Gegen Abend knurrt langsam der Magen: Jotzo betritt einen Dönerladen, schildert dort kurz sein Abenteuer und kommt kurz darauf mit zwei Schalen Pommes für sich und Kameramann Fabian Witte wieder heraus. Sobald der Hunger gestillt ist, werden die beiden Richtung Immenstaad zu Familie Arndt aufbrechen und dort ihr Nachtlager aufschlagen. Noch knapp eine Woche sind die beiden dann bis zur Zugspitze unterwegs, danach steht für Jotzo erstmal Urlaub mit der Familie auf dem Plan.

Mehr Informationen über die abenteuerliche Reise von Markus Jotzo gibt es im Internet unter: www.niezuvorgemacht.de oder auf seiner Facebookseite: jotzo.leadership.