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Hasenpest: Warnung vor toten Feldhasen im Bodenseekreis

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Im Bodenseekreis werden derzeit immer wieder tote Hasen gefunden. Grund ist die Hasenpest. Für Menschen ist sie meistens keine direkte Gefahr, doch in Einzelfällen kann das anders sein.
Veröffentlicht:23.03.2018, 15:38

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Im Bodenseekreis werden derzeit immer wieder tote Hasen gefunden. Grund ist die Hasenpest. Für Menschen ist sie meistens keine direkte Gefahr, doch in Einzelfällen kann das anders sein.

Zuletzt gab es solche Meldungen laut Bodenseekreis aus den Häfler Ortsteilen Raderach und Markdorf. Laut SZ-Informationen sind im Dezember 2017 zwischen Berg und Raderach und im Februar 2018 bei Markdorf-Hepach jeweils einzelne Tiere mit Tularämie gefunden worden.

Die Hasenpest, Tularämie genannt, ist eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene Infektionskrankheit, die bei wildlebenden Hasen, Kaninchen und Nagetieren (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) immer wieder vereinzelt auftritt. Zuletzt sind im Bodenseekreis in den Jahren 2008, 2009, 2012 sowie im Dezember 2017 und im Februar 2018 einzelne Fälle bei Feldhasen nachgewiesen worden.

Achtung Hundebesitzer

Spaziergänger sollten kranke oder tot aufgefundene Hasen und andere Wildtiere nicht anfassen, sondern den Jagdrevierinhaber – zum Beispiel über die örtliche Polizei – informieren. Hundebesitzer sollten besonders aufpassen: Sie sollten beim Spaziergang ihre Vierbeiner gut im Auge behalten, da sich die Tularämie auch auf Hunde übertragen kann. Das Krankheitsbild ist dann sehr variabel.

Bei schweren unklaren Allgemeinerkrankungen von Hunden, vor allem mit Lymphknotenschwellungen, sollen Besitzer derzeit auf jeden Fall auch an Tularämie denken, insbesondere, wenn zuvor Wildtierkontakte stattgefunden haben. Im Zweifelsfall müssen die Besitzer den Tierarzt aufsuchen, da eine Antibiotikabehandlung dringend ist. Infektionen von Haustieren sind trotzdem selten. Die Befunde, die dem Bodenseekreis mitgeteilt wurden, betrafen bisher ausschließlich Feldhasen.

Jäger sollten verdächtige Tierkadaver mit Schutzhandschuhen in eine Plastiktüte packen und nach Rücksprache mit dem Veterinäramt zur Untersuchung in das Diagnostikzentrum des Tierärztlichen Untersuchungsamts Aulendorf bringen.

Tod in sehr seltenen Fällen

In sehr seltenen Fällen kann der enge Kontakt zu infizierten Tieren – also dem Anfassen infizierter Tiere ohne Schutzhandschuhe oder Einatmen erregerhaltiger Aerosole beim Zerlegen – auch beim Menschen zu einer schweren Infektion (Zoonose) führen.

Der Krankheitsverlauf ist dann vom Übertragungsweg, von der Eintrittspforte des Erregers sowie der Erregermenge abhängig. Bei einem besonders schweren Verlauf kann solch eine Infektion auch zum Tod führen. Solch ein Fall in der Bodenseeregion ist dem Landratsamt aber bislang nicht bekannt.

Infos und Beratung zu diesem Thema das Veterinäramt des Bodenseekreises unter Telefon 07541/204-5177.