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Ausbildungsmodell

Großes Interesse am deutschen Ausbildungsmodell

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Eine Erasmus-Delegation hat das Häfler Bildungszentrum besucht. „Alle südlichen Länder Europas sehen das deutsche Ausbildungssystem als Erfolgsmodell an“, sagte eine Besucherin aus Spanien.
Veröffentlicht:01.03.2019, 15:04

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Erasmus-Delegationen aus den Ländern Portugal, Italien und Spanien haben das Berufliche Bildungszentrum besucht und großes Interesse am deutschen Ausbildungssystem gezeigt. Über drei Tage lang schauten sich die Delegierten Firmen und Schulen in der Region an und holten Informationen über das Modell Ausbildung und Lehre ein, für das Deutschland steht und über die Grenzen hinaus im Ausland bekannt ist.

„Dieses duale System innerhalb der Ausbildung ist in Spanien nicht so stabil“, sagte Maria Altamira Hernando, die mit Kollegen des Bildungsministeriums aus der Region Castilla angereist ist. Innerhalb des Erasmus-Programms, das über zwei Jahre geht und im September dieses Jahres enden wird, stand ein Besuch des Standorts Friedrichshafen auf der Liste.

Das Berufliche Bildungszentrum (BBQ) in Friedrichshafen sei ein Partner des Erasmus-Projektes, erzählte Astrid Lommek vom BBQ in der Pressekonferenz. Die Delegationen erfuhren nicht nur in Besuchen, sondern auch in Vorträgen und Workshops, wie duale Ausbildung vorbereitet wird.

Einen praktischen Einblick in die duale Ausbildung mit Schulphasen und Arbeitszeiten im Betrieb bekamen die Delegationen bei der Firma ifm electronic in Tettnang und auch bei der Elektronikschule, sowie bei der Claude-Dornier-Schule in Friedrichshafen. „Es ist erstaunlich, wie gut das funktioniert“, zeigte sich Maria Altamira Hernando begeistert und erzählte von den Gesprächen mit vier Auszubildenden bei ifm und mit zwei Schülern der Elektronikschule. Erstaunlich fand sie, wie die Firma Tag für Tag das Ausbildungssytem in ihren betrieblichen Alltag integriert habe. In Spanien gebe es eine recht hohe Arbeitslosenquote und viele, die zur Universität gehen wollten. Der erste Schritt sei es nun, die Menschen in Spanien vom Modell der dualen Ausbildung zu überzeugen.

„Alle südlichen Länder Europas sehen das deutsche Ausbildungssystem als Erfolgsmodell an“, sagte die Spanierin. Es gehe darum, den Beruf zu begreifen und in die Herzen der jungen Menschen hineinzubringen, sagte Dominik Maier von der Handwerkskammer Ulm. Dazu seien auch Ausbildungsbotschafter in Schulen unterwegs.

Michael Wolff, von der Zentralabteilung für Ausbildung bei der Firma ZF nannte sein Anliegen eine Aufgabe auf weltweitem Niveau: die Unterstützung des Aufbaus von Ausbildungszentren, von denen ZF schon 24 in Deutschland besitze. „Wir haben bei diesem Treffen hier im BBQ über die Verlässlichkeit und den Erfolg des Ausbildungssytems gesprochen und viel diskutiert“, erzählte Wolff, der darauf hinwies, dass die Ausbildung in Deutschland eine lange Tradition habe.