Die nur für Anlieger freie Strecke zwischen Berger Kreisel und Schnetzenhausen durch Buchholz und Heiseloch ist gesperrt worden. Laut Stadtverwaltung soll ein Lkw das Haus Heiseloch 1 schwer beschädigt haben. Die Polizei hat dazu keine Meldung vorliegen, und der Besitzer erzählt eine etwas andere Geschichte.
Es klingt alles etwas skurril. Am Freitagmittag veröffentlichte die Stadt Friedrichshafen diese Pressemitteilung: „Die Durchfahrt durch Heiseloch muss bis auf weiteres voll gesperrt werden. Gestern ist ein Lkw in die Hauswand des unbewohnten Gebäudes Nr. 1 gefahren. Bei dem Aufprall wurde das Haus massiv beschädigt. Experten des Bauordnungsamtes der Stadt Friedrichshafen stellten jetzt bei einer Überprüfung fest, dass die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gewährleistet ist und es einstürzen könnte.“
Es müsse nun ein Gutachter beauftragt werden, der die Statik des Hauses überprüft. Aus Verkehrssicherheitsgründen ist die Fahrbahn vor dem beschädigten Gebäude deshalb bis auf weiteres voll gesperrt worden. Der ein oder andere Autofahrer hat die Sperren jedoch schon auf Seite geräumt und ist trotzdem durchgefahren.
Kein sicherer Stand
Eigentümer Manfred Penninger erzählt indes von einem Radfahrer, der ihn auf einen Schaden in der Hauswand aufmerksam gemacht habe. „Da muss wohl irgendwer gegen gefahren sein oder etwas hat das Haus gestreift oder berührt“, sagt er. Die Angelegenheit war ihm zu gefährlich, immerhin handelt es sich um ein rund 360 Jahre altes Haus, das auf nicht sonderlich stabilen Fundamenten stehen könnte.
Eigentümer Manfred Penninger
Manfred Penninger hat die Stadtverwaltung gerufen und die „waren binnen 30 Minuten hier, haben sich das angeschaut und wurden dann extrem schnell“, sagt er. Man habe die Wand abgeklopft, wobei der Putz herab gefallen sei. Die Gefahr war erkannt, die Straße wurde gesperrt.
Das ist das Aus für den illegalen Schleichweg, gleichzeitig aber der Beginn einer etwas längeren Untersuchung. Denn Manfred Penninger berichtet von schweren Baustellenfahrzeugen, Sechs-Tonnen-Kran, schweren Lkw und anderen Maschinen für die Bundesstraßenbaustelle, die dort schon entlang gefahren seien. Während der Baustelle zwischen Schnetzenhausen und Unterraderach sind hier die Stadtbusse noch entlang gefahren, das ist jetzt auch vorbei.
Das Problem ist, dass vorher niemand mit uns geredet hat. Hätte ich von dem kommenden Lastverkehr gewusst, hätte ich gesagt, dass die Vibrationen dem Haus gefährlich werde könnten“
Penninger schiebt die Ursache für die Schäden am Haus auf eben jenen Schwerlastverkehr. Von einem Lkw, der das Haus schwer beschädigt habe, sagt er wenig. Und auch die Polizei weiß dazu nichts, hat keine Unfallmeldung vorliegen.
„Das Problem ist, dass vorher niemand mit uns geredet hat. Hätte ich von dem kommenden Lastverkehr gewusst, hätte ich gesagt, dass die Vibrationen dem Haus gefährlich werde könnten“, sagt Penninger. Völlig offen ist, wer jetzt für was haftet.