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Friedrichshafener Musikmesse „My Music“ endet sang- und klanglos im vierten Akt

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Friedrichshafener Musikmesse „My Music“ endet sang- und klanglos im vierten Akt
Veröffentlicht:29.11.2010, 16:10

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Die Musikmesse My Music wird es „vorerst“ nicht mehr geben. Damit endet die Geschichte dieser Musik-Expo nach der vierten Veranstaltung. Als Grund nennt der Veranstalter TMS Messen-Kongresse-Ausstellungen GmbH die zu geringe Resonanz.

Von unserem Redakteur Ralf Schäfer

In Opern sterben Helden meist im dritten Akt, sagt man. Die Musikmesse „My Music“ gibt nach dem vierten Vorhang auf. Aus wirtschaftlichen Gründen wird es keine Fortsetzung des Messeprojektes durch TMS Messen–Kongresse-Ausstellungen GmbH geben. „Mit der abwechselnden Durchführung der „My Music“ an zwei unterschiedlichen Messestandorten wurde zunächst mit sehr positiven Synergien gerechnet. TMS war überzeugt, mit dem jährlichen Wechsel zwischen Friedrichshafen und Dresden, eine gute Lösung gefunden zu haben. Beide Standorte gehören zu den stärksten und aktivsten musikalischen Regionen Deutschlands“, so die Stellungsnahme der TMS in einer E-Mail am gestrigen Montagmorgen. Anne Frank, Geschäftsführerin TMS dazu: „Der Markt hat mit mehr Zurückhaltung auf das Angebot einer Musikmesse reagiert. Sowohl Aussteller-, als auch Besucherresonanz blieben unter den Erwartungen und dem wirtschaftlich notwendigen Maß.“

Die ersten beiden Veranstaltungen fanden unter der Leitung der Messe Friedrichshafen GmbH statt und brachten zumindest im Bild nach außen eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Bühne. Volle Hallen, viel Musik und noch mehr Aussteller schienen die Messe attraktiv werden zu lassen. Unter dem Strich aber sei mit ihr nichts zu verdienen gewesen. Die Abgabe der Messe in fremde Hände, an die TMS Messen-Kongresse-Austtellungen GmbH in Dresden schien konsequent, wird aber andererseits heute kritisiert, weil eine Musikmesse zu machen, m+üsse bedeuten, auch Ahnung von der Materie zu haben, so ernst Lange, Musikhaus Lange Ravensburg und Messebeirat der „My Music“.

Die Dresdener brachten nicht nur Erfahrung mit Messen, sondern auch eine rege Musikszene vor Ort mit, die zu bedienen mit der „My Music“ ihr Anliegen war. Doch in Dresden floppte die Messe gänzlich. Und ein Jahr später, wieder zurück in Friedrichshafen blieben Aussteller und Besucher aus. Wenn man sich in den Messebeirat weder Grossisten noch Hersteller hole, wenn man ein Konzept zum Nulltarif haben wolle und wenn man einen Messetermin ansetze, an dem weltweit andere Musikmessen und Veranstaltungen stattfinden, müsse man sich nicht wundern, wenn das nichts werde, so Ernst Lange . Eine Musikmesse zu machen, erfordere gewisse Insiderkenntnisse, sagt der Fachmann aus Ravensburg.