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Flughafen: Neuer Rollweg soll Risiko während Aero vermindern

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Kosten: Rund 100 000 Euro – Änderung der luftrechtlichen Genehmigung nötig
Veröffentlicht:15.06.2018, 18:23

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Der Flughafen Friedrichshafen plant den Bau eines weiteren Abrollwegs. Er soll den Verkehr auf dem Rollfeld während der Messe Aero entzerren und eine Querung der Landebahn überflüssig machen. Damit rechtlich alles einwandfrei ist, muss der Gemeinderat am Montag einer Änderung der luftrechtlichen Genehmigung zuzustimmen.

Auch wenn es sich auf den ersten Blick um eine reine Formalie handelt, geht es im Kern um die Sicherheit: Denn bislang müssen Flugzeuge, die im Rahmen der Aero auf dem Flughafen Friedrichshafen landen und auf der Landebahn ihre Ausfahrt verpassen, die aktive Fahrbahn kreuzen. Nur so erreichen die Piloten die Parkpositionen auf der Messeseite. Um dies zu vermeiden, soll am Ende der Hauptanflugsichtung ein zusätzlicher Abrollweg geschaffen werden. Dafür plant die Flughafen GmbH rund 100 000 Euro in die Hand zu nehmen. „Mit dem neuen Abrollweg wollen wir Risiken reduzieren, die immer entstehen, wenn Verkehr die Landebahn kreuzt“, erklärt Andreas Humer-Hager, Sprecher des Flughafens. In der Sitzungsvorlage des Gemeinderats ist zu lesen, dass der neue Abrollweg nur während der Aero genutzt werden soll. Dennoch lohne sich die Investition für den Flughafen, sagt Humer-Hager. „Wir unterstützen damit die für den Standort sehr wichtige Messe.“ In Anbetracht der angespannten wirtschaftlichen Lage des Flughafens versichert er: „Wir werden selbstverständlich alles versuchen, um unter dem budgetierten Betrag zu bleiben.“Das Verkehrsministerium begrüßt die geplante Änderung. Denn bislang fände die Aero am Flughafen lediglich auf Grundlage von luftrechtlichen Ausnahmegenehmigungen statt, schreibt Pressesprecher Edgar Neumann. „Da die Messe aber regelmäßig durchgeführt wird, sollte die luftrechtliche Genehmigung speziell und ausschließlich für die Zeit der Aero erweitert werden.“ Damit würden die Ausnahmegenehmigungen entbehrlich. Der zusätzliche Abrollweg erleichtere betriebliche Abläufe und verbessere die Sicherheit, weil das Kreuzen der Start- und Landebahn vermieden werden kann.

Ein weiterer Bestandteil der geänderten luftrechtlichen Genehmigung ist die Neustrukturierung der Parkflächen im Rahmen der Aero. Der Flughafen plant, um das Risiko von Rollschäden zu minimieren, die Segelflugfläche als zusätzlichen Parkplatz auszuweisen. Dafür müssen die Rollgassen neu definiert und zugeordnet werden. Zusätzlich soll in die geänderte Genehmigung ein Passus aufgenommen werden, der den Betrieb von Ultraleichtflugzeugen während der Aero mit Zustimmung des Flughagens erlaubt.