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Nordostwind

Fischbacher Samstag: Fischbach im Ausnahmezustand

Fischbach / Lesedauer: 2 min

Närrischer Lindwurm zieht durch das freundliche Westend – Neuer Feuerwehrhausanbau steht im Fokus
Veröffentlicht:24.02.2019, 13:37

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Bei strahlend blauem Himmel aber auch knackigem Nordostwind haben die Bächlesfischer traditionell zum Fischbacher Samstag geladen. 25 Zünfte und Gruppen mit ihren Hästräger und Musikkapellen ließen es sich nicht nehmen, das neckische Treiben im freundlichen Westend von Friedrichshafen an die Spitze zu treiben.

Fischbach im Ausnahmezustand: Bereits lange vor dem närrischen Spektakel warteten am Samstag entlang der Umzugstrecke vom Bahnhof bis hin zur Schule zahlreiche Schaulustige, um sich für den Narrensprung die besten Plätze an den Straßen zu sichern. Dabei luden Pavillons in Gärten, private Garagenpartys oder einfach nur improvisierte, oft rollende Getränkestände ebenso zum Überbrücken der Zeit ein, wie das Feuerwehrhaus oder die Kultkneipe „Otto’s Höfle“, wo gewohnt die Massen in mehreren Reihen hintereinanderstanden.

Pünktlich um 14 Uhr hieß es schließlich „Fischbach A-Hoi“, für jenen Ortsteil, wo angeblich jedes Haus einen eigenen Stadtteil, vor allem das Zentrum seit Kurzem ein eigenes Krematorium hat. Denn lokalpolitisch stand, wie nicht anders zu erwarten, der neue Feuerwehrhausanbau im Fokus. „Ein Krematorium für Lebensretter“, „zu klein, zu teuer, zu schwarz“ war auf dem Wagen des „Spaltestoiner Ortschaftsrats“ zu lesen. Heimischer Patriotismus in närrischer Reinkultur, quasi.

„Hau Ruck!“: Freiwillige Feuerwehr stellt Narrenbaum

Rund eine Stunde lang hieß es dann für die vielen großen und kleine Mäschkerle lautstark zu singen, zu tanzen, aber auch zu schunkeln und reichlich gute Laune zu versprühen. Am Straßenrand ließen die düsteren Hexen keine Gelegenheit aus, das wohl gestylte Haar so mancher Dame mit ihren knochig krummen Fingern in eine neue Form zu bringen, während der Teuringer Johle sich zur Partymusik der LK Kluftern von hinten heranschlich, um beim ein oder anderen für Gänsehaut zu sorgen. Ob Schussenbohle aus Kehlen, Streibemahder aus Eriskirch, Brochenzeller Narren, Trommlerzug Graf Ferdinand vom Ines, oder auch Eschdämonen aus Friedrichshafen samt den gastgebenden Bächlesfischer: Das närrische Westend zeigte, wie vielfältig und bunt die heimische Fasnet sein kann.

Ganz Tradition in Fischbach, hieß es nach dem Umzug, den schmucken Narrenbaum zu stellen. „Hau Ruck!“ feuerte das Rund die Protagonisten immer wieder an. Die starken Männer und Mädels der Freiwilligen Feuerwehr setzen das Symbol der fünften Jahreszeit gegen 15.45 Uhr unter großem Beifall fachmännisch ins rechte Lot, während die Musiker der Fanfarenzüge, Lumpenkapellen und Spielmannszüge in den Stellungspausen für die passende Umrahmung sorgten. „In Hagnau schneit es, in Immenstaad hagelt es und in Kluftern geht ein Gewitter runter – in Fischbach aber lacht die Sonne, bei der geilsten Fasnet der Welt“ schallte aus den Lautsprechern auf dem Schulplatz, während das stolze Narrensymbol der Fischbacher Fasnet noch bis Aschermittwoch in den blauen Himmel ragt.