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Feuerwehren im Bodenseekreis funken bald digital

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Fördermittel können bis 15. Februar beantragt werden – Einführung der neuen Technik in der zweiten Jahreshälfte
Veröffentlicht:27.01.2020, 10:41

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Auch im Bodenseekreis ist mit dem Jahreswechsel der Digitalfunk für die Feuerwehren eingeführt worden. Während bei der Landespolizei schon länger Funkgespräche digital abgewickelt werden, verläuft die Kommunikation der Feuerwehren im Landkreis derzeit noch mit analoger Funktechnik, die aber mittlerweile an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangt ist, wie das Landratsamt mitteilt.

Hinzu komme, dass die Analogtechnik von den Herstellern nicht mehr weiterentwickelt werde. Der Digitalfunk hingegen könne mit einer ganzen Reihe von Vorteilen punkten: Höherer Sicherheitsstandard, der das unberechtigte Abhören schwieriger macht, eine bessere Netzabdeckung sowie die Möglichkeit, neben Gruppenrufen auch Einzelrufe überregional tätigen zu können, heißt es weiter. Deshalb stellen deutschlandweit die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben auf Digitalfunk im TETRA-Standard um. Für den Bodenseekreis hatten die Bürgermeister im März 2019 beschlossen, dass die Umstellung in diesem Jahr erfolgen soll.

Auf einer Informationsveranstaltung des Landratsamts haben vor kurzem der stellvertretende Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber und Stefan Rümenapp vom Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts den Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis den aktuellen Sachstand und den mit dem Regierungspräsidium Tübingen abgestimmten Ablauf der Digitalfunk-Einführung vorgestellt. So sollen alle Gemeinde- und Werkfeuerwehren bis Ende Januar 2020 ihren Bedarf an neuen Funkgeräten ans Landratsamt melden. Anträge auf Fördermittel für die Gemeindefeuerwehren müssen bis zum 15. Februar durch die Gemeinden beim Landratsamt eingereicht werden.

Als nächster Schritt sollen die nötige Technik und damit verbundene Dienstleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Geplant ist, dass ab der zweiten Jahreshälfte die Feuerwehren schrittweise ihre Einsatzfahrzeuge und die Feuerwehrhäuser mit den digitalen Funkgeräten ausstatten. Die Umrüstung eines Feuerwehrfahrzeugs mit einem fest eingebauten Digitalfunkgerät kostet bis zu 3000 Euro. Gemeindefeuerwehren erhalten dafür aus Mitteln der Feuerschutzsteuer einen Zuschuss von etwa 600 Euro.

Parallel zur technischen Umstellung werden in mehreren ehrenamtlichen Arbeitsgruppen Taktik- und Ausbildungskonzepte erarbeitet. Im Laufe des Jahres 2021 sollen die Feuerwehren auch weitere Funktionen, die über das bisherige Möglichkeitsspektrum des Analogfunks hinausgehen, nutzen können. Dazu sind vorher aber noch detaillierte Konzepte, Ausbildungen und Übungen nötig. In der Umrüst- und Erprobungsphase werden alle analogen Funkgeräte noch weiter betriebsbereit gehalten, um sicherzustellen, dass im Einsatz die Kommunikation auch wirklich funktioniert. Das Ziel ist es, dass die Feuerwehren im Bodenseekreis ab dem Jahr 2022 vollständig und ausschließlich digital kommunizieren.

Die integrierten Leitstellen in Friedrichshafen und Ravensburg sind bereits digitalfunkfähig.