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Stadtwerk

Erst kommen Bagger, dann die Romantik

Raderach / Lesedauer: 3 min

Auf Raderacher Gebiet baut das Stadtwerk bis 2018 eine neue Wasserkammer
Veröffentlicht:19.09.2016, 13:47

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Oberhalb der Unterraderacher Kapelle Sankt Benedikt entsteht auf dem Gebiet des Häfler Ortsteils Raderach ein neuer Wasserspeicher des Stadtwerks am See für zwei Millionen Euro. Gleichzeitig dürfte damit dieser markante Ort in der Landschaft als Aussichtshügel Raderachs aufgewertet werden, weil der Hügel größer wird.

Statt bisher sechs Millionen Liter Wasser, werden dort ab 2018 elf Millionen Liter Wasser einen Sicherheitspuffer für die Versorgung der Stadt bilden.

Einen Wasserturm wie in vielen Orten im Flachland gibt es in Raderach nicht. Muss auch nicht sein, denn der Hügel südlich des Weiherberges ist hoch genug, um den Druck in den Wasserleitungen aufrechtzuerhalten, sollte es im Netz der Stadt mal zu Ausfällen kommen.

Die derzeit dort lagernden sechs Millionen Liter Wasser sieht man nicht, nur das Gebäude mit der technischen Einrichtung steht auf dem Hügel – bislang gut verborgen durch Sträucher und Bäume. Nur die neue Baustraße, die durch den Wald zum Wasserbehälter führt, zeugt davon, dass sich hier etwas tut.

Die Firma Ziegler hat damit begonnen, eine Lagerfläche für Baumaterial, die Baustraße für schwere Fahrzeuge und die Grundfläche für den neuen Wasserbehälter zu errichten. Wer heute dort hinaufläuft, findet einen gerodeten Hügel vor, unter dem sich ein Wassertank befindet, der eine Million Liter Wasser fasst. Dieser Hügel wird bald der Vergangenheit angehören.

Die Erde wird abgetragen und der Behälter abgerissen. An seine Stelle kommt eine weit größere Wasserkammer, die dann sechs Millionen Liter Wasser fassen soll. Zusammen mit der sich nördlich des Technikgebäudes ebenfalls in der Erde befindlichen Wasserkammer, die erhalten wird, liegen nach Fertigstellung elf Millionen Liter Trinkwasser auf dem Raderacher Hügel. Der neue Tank wird ebenfalls wieder mit Erde bedeckt und bepflanzt.

Zwei Millionen Euro

Und er wird größer werden. Damit entsteht an dieser Stelle ein Aussichtspunkt, der seinesgleichen sucht. Von hier aus hat man beste Sicht auf die Stadt und – bei Fönlage – auf die Alpenkette vom Berner Oberland bis weit nach Osten in die Österreicher Alpen.

Auch als Ort für romantische Zweisamkeiten hat sich der Hügel mit dem Wasserhochbehälter etabliert. Bis hier jedoch wieder die Romantik einkehrt, wird es noch bis 2018 dauern. Dann soll das Bauwerk fertig werden. „Durch den neuen Behälter können wir noch besser auf Störungen im gesamten Stadtgebiet reagieren und haben eine bessere Versorgungssicherheit“, erklärt Alexander Belard, Wassermeister beim Stadtwerk am See.

Knapp zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Bau. Das Stadtwerk am See ersetzt die ältere der beiden Wasserkammern des Wasserspeichers durch einen neuen Stahlbeton-Behälter an der gleichen Stelle. „Den alten Behälter hätten wir sanieren müssen. Da ist der Neubau mit deutlich vergrößertem Fassungsvermögen sinnvoller“, sagt Alexander Belard. Der Wasserspeicher kann dann auch Markdorf und die Umgebung problemlos versorgen. Die Straße durch den Wald, die zur Baustraße geworden ist, wird nach der Baumaßnahme wieder zurückgebaut.