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Ein Smartphone kennt keine Gefühle

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Stück „Fische im Netz“ beschwört Freundschaft und warnt vor Gefahr durch neue Medien
Veröffentlicht:11.12.2019, 14:29

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Überraschung für die 3b der Gemeinschaftsschule Schreienesch. Ein unerwarteter Besuch sorgte für Spaß, Spannung und Lehrreiches im Umgang mit neuen Medien. Zwei Schauspieler der Theatergruppe „Tempus Fugit“ spielten im Klassenzimmer das Stück „Fische im Netz“, ein medienpädagogisches Stück über den Umgang mit dem Smartphone.

Karin Maßen hat das Lehrstück geschrieben und die Darsteller Ric Weißer als Finn und Elias Füchsle als Max sind als „Anglerfische“ unterwegs, um von ihrem Abenteuer mit dem Handy zu erzählen. Mit dabei ist Laura Huber von „Tempus Fugit“, die mithilfe eines „iPads“ für den elektronischen Input sorgte. Der Häfler Rotary-Club und die Prävention Jugendhilfe des Bodenseekreises haben für drei Häfler Klassen die Finanzierung übernommen.

Große Augen machten die Drittklässler, als sie nach der Pause wieder in den Klassenraum kamen. Fremde saßen in ihrem Raum, die ihnen ihre Klassenlehrerin Kim Zurell als Unterrichtsbesuch angekündigt hat, denn die Aufführung sollte für die Kinder eine absolute Überraschung sein. Das ist gelungen, doch die Drittklässler haben sich sofort darauf eingelassen, als dieser seltsam gekleidete Mensch, alias Max, in das Klassenzimmer stürmte, um sich vor seinem Freund Finn zu verstecken. Da waren sie also, die Anglerfische Max und Finn und mischten den Deutschunterricht auf. Eigentlich sind beide dicke Anglerfischfreunde, die durch eine Zufall an ein Smartphone kamen, das sie in einer Schatztruhe tief unten im Meer gefunden haben. So ein Smartphone hat viele Vorteile, es weiß den Weg zur nächsten Putzerfischkolonie und heißen Unterwassergeysiren, wo es sich Finn und Max so richtig haben gut gehen lassen. Doch Finn stellt bald fest: „Das Ding kennt keine Gefühle“. Es weiß nicht, was Freundschaft ist frisst wertvolle Zeit, die man anders miteinander verbringen könnte. Doch Max ist immer mehr gefangen von diesem elektronischen Apparat, der antwortet, wenn man es „Astria“ ruft. „So was hat mein Vater auch, aber das heißt Siri“, ruft ein Schüler, andere haben „Alexa“ zuhause.

Die Zwischenrufe der Kinder werden ins Spiel miteingebaut und die Schüler machen mit Feuereifer mit, wenn es beispielsweise auf gemeinsame Schatzsuche geht oder Haifische vertrieben werden müssen. Finn und Max bilden mit den Schülern einen Schwarm, denn gemeinsam sind sie stark, doch wenn einer „doof“ ist, dann sollen das alle wissen, findet Max, der Finn gerade mal so richtig „doof“ findet, weil sie sich mal wieder um das Smartphone gestritten haben. „Dann spreche ich das in mein Handy und schicke das an euch und dann hauen wir alle ab, dann ist der Finn ganz alleine“, beschließt Max. Doch hier taucht bei den Schülern Widerstand auf. Im gemeinsamen Spiel und im Gespräch erarbeiten sich die Anglerfische und die Kinder, wann ein Handy sinnvoll ist und wann nicht.

Das Stück ist auf Grundschulkinder abgestimmt und vermittelt auf spielerische Art und Weise, wie neue Medien sinnvoll genutzt werden können, aber auch welche Gefahren damit verbunden sind, wenn etwa Mitschüler im Netz bloßgestellt werden. Im Fazit bleibt: Die digitale Welt hat ihre Tücken, wenn es um Emotionen geht, ist aber als Werkzeug sehr hilfreich. Im Nachgang spricht Laura Huber mit den Kindern über das zuvor Erlebte und fasst gemeinsam mit ihnen zusammen, was die Anglerfische an positiven und negativen Erlebnissen mit ihrem Smartphone hatten. „In einer Woche kommen wir nochmal zu Besuch“, erklärt sie. Dann sollen mit den Schülern die Informationen nochmals aufgearbeitet werden. Das Stück „Fische im Netz“ sensibilisiert Schüler auf kindgerechte Art und Weise für den Umgang mit Smartphones.