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Glöckchen klingen im Winterwunderland

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

SWR1 Weihnachtsshow verzaubert GZH
Veröffentlicht:18.12.2012, 14:15

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Egal, ob’s draußen regnet oder schneit, auf jedem Weihnachtsmarkt, in jedem Einkaufparadies säuseln sie einem gnadenlos entgegen: die überzuckerten Hits von „Jingle Bells“ bis „Winter Wonderland“, von „Let it snow“ bis „Rudolph the rednosed reindeer“. Wer sie live mit Samtstimme und swingendem Sound hören wollte, der war bei der SWR1 Weihnachtsshow am Montagabend im Graf-Zeppelin-Haus genau richtig.

Denn die Macher der Show wissen um die wohlschmeckenden Zutaten: Man nehme die SWR Big Band unter der Leitung von Klaus Wagenleiter, einen weltweit anerkannten Klangkörper mit mehrfachen Grammy-Nominierungen, dazu den die Seele streichelnden englischen Rock- und Popsänger Paul Carrack , als Gastgeber den SWR1-Hörfunkmoderator Günter Schneidewind und als Überraschungsgäste den Chor einer heimischen Schule, dann ist für beste Unterhaltung gesorgt.

Wer jüngst das Gastspiel einer US-Gospeltruppe mit ohrenbetäubender Lautstärke und schmerzendem Lasergewitter erlebt hat, ist hier angenehm überrascht. Die Tonabmischung ist so gut, dass die Musik exzellent herüberkommt und nicht zuletzt dank Wagenleiters sensiblem Dirigat die Stimme jederzeit die Oberhand behält. Auch die Lichtregie ist angenehm zurückhaltend. Ein Weihnachtsbaum mit Geschenkpäckchen darunter an linken Bühnenrand kontrastiert mit seinem warmen Licht mit den wechselnden Lichtstimmungen der Bühne, die Akteure werden hervorgehoben, ob nun Paul Carrack mit Günter Schneidewind auf dem Plüschsofa plaudert oder ob immer wieder andere Musiker ihre virtuosen Soli an der Rampe vortragen. Schon mit dem beschwingten ersten Winter- und Weihnachtsmix beweist die Big Band ihre große Klasse, und weiter geht’s mit flottem Swing- und Jazz- und Blues-Sound. Mit „Let it snow“ führt sich Carrack ein. Die charakteristische Stimme, oft im Rundfunk gehört, gewinnt sofort die Zuhörer, sie fließt, schmeichelt, ist träumerisch und suggestiv und klingt doch immer aufrichtig.

Die Magie der Nacht

Sehnsuchtsvoll singt er in „Moon Dance“ von der Magie der Nacht, auch John Lennons schöne Friedensutopie „Imagine“ fand Eingang ins Programm. Atemlose Stille herrscht bei Carracks großem Hit „The Living years“, zu dem sich Carrack selbst ans Piano setzt. „Say it loud, say it clear“ ist die Mahnung zum Vater-Sohn-Gespräch, bevor es zu spät ist. „Say it loud, say it clear“ singt im Hintergrund, im Dialog mit dem Sänger das „Vocal Team“ der Realschule Ailingen, für das dieser Auftritt ein besonderer Höhepunkt ist. Auch bei „Silent night“ dürfen sie den Sänger begleiten, dürfen deutsch singen, nachdem er die erste Strophe englisch sang. Mit rockigen „Jingle bells“ geht das offizielle Programm zu Ende, „White Christmas“ und „Looking back over my shoulder“ sind die Zugaben nach dem herzlichen Applaus.