StartseiteRegionalBodenseeFriedrichshafenDiese Klubs kämpfen gegen den Abstieg

Klub

Diese Klubs kämpfen gegen den Abstieg

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Volleyball-Bundesliga: In der neuen Saison 2017/18 gibt es keine Pre-Play-offs
Veröffentlicht:12.10.2017, 21:31

Artikel teilen:

Jubel oder Enttäuschung, mit dabei im Konzert der Großen oder nur auf der kleinen Bühne, Play-off oder abruptes Ende – für drei Teams wird die Saison in der Volleyball-Bundesliga der Männer schneller beendet sein als für die übrigen acht: Diesmal gibt es nämlich keine Pre-Play-offs. Somit steigt auch der Druck für die Vereine, die sich zuletzt eher in der unteren Tabellenhälfte ansiedelten – für den TSV Herrsching, TV Bühl, TV Rottenburg , die Netzhoppers und die Bergischen Volleys.

Drachenboot, Wandern und ein Testspiel gegen den VfB Friedrichshafen – der TV Rottenburg setzte auf ein dreitägiges Teambuilding am Bodensee. Ob die Mannschaft zur Einheit gewachsen ist, wird das Auftaktprogramm mit den Partien gegen die Netzhoppers, die Häfler und Berlin beweisen. Doch die erste Hiobsbotschaft gab es schon vor dem Saisonstart: Beim Turnier in Bühl zog sich Mittelblocker Fred Nagel einen dreifachen Bänderriss zu. Und auch die Testspielwochen verliefen nicht reibungslos: Gegen die United Volleys, Bühl und den VfB setzte es deutliche Niederlagen. Doch mit Idner „Idi“ Martins hat der TVR jetzt ein namhaftes Zugpferd, das die „jungen Wilden“ mitreißen soll – zusammen mit Dirk Mehlberg, der auf die Liberoposition wechselte, und Ferenc Németh. Und Youngster Tim Grozer bringt einen weiteren klangvollen Namen ins Spiel. „Unser Saisonziel ist es, besser abzuschneiden als in der letzten Saison, also die Qualifikation für die Play-offs“, sagt TVR-Manager Philipp Vollmer.

Neun Nationen unter einem Hut

Aus dem Schwarzwald kamen die Nachrichten in den vergangenen Wochen einmal mehr spärlich: Welche Qualität die Volleyball Bisons Bühl in dieser Saison auf das Parkett bringen, ist deshalb nur schwer einzuschätzen. Neun Nationen muss Trainer Ruben Wolochin , der in seine siebte Saison geht, unter einen Hut bringen. Allerdings scheinen die Bisons diesmal mit großer Qualität ins Rennen zu gehen: Außenangreifer Masahiro Yanagida bringt neben seiner „Sprunggewalt und dem sehr guten Spielüberblick“ (Trainer Wolochin) auch jede Menge japanischer Fans mit: eine Fanbase von mehr als 160 000 Followern auf Twitter. Auf der Diagonalen sollen Juri Kruschkow und Anton Qafarena die Punkte machen. Große Hoffnungen ruhen zudem auf dem 2,06-Meter-Zuspieler Mario Schmidgall. „Unser Motto lautet Formen und Zusammenwachsen, denn diese Saison ist der erste Schritt in eine längerfristige Zusammenarbeit mit dem aktuellen Kader“, sagt Geschäftsführer Manohar Faupel. Das wäre ein neuer Weg, denn bis dato wechselte der TVB sein Personal vor jeder Saison nahezu komplett durch.

Neue Gesichter, gleiche Leidenschaft – das ist die Devise beim TSV Herrsching. Auf der Zuspielerposition setzt der Verein auf viel Erfahrung: Mit Michael Sladecek soll ein polnischer Topspieler die Angriffe inszenieren. Die Youngster Martin Krüger, Christoph Marks und Tim Peter sollen längerfristig an den Verein gebunden werden. Im Mittelblock sollen der Kanadier Andre Brown und der 2,05 Meter große Schwede Wilhelm Nilsson die Lücken schließen. „Wir sind neu aufgestellt und damit auch eine Wundertüte“, sagt Trainer Max Hauser. „In erster Linie geht es darum, dass sich das neu formierte Team findet und gut einspielt.“ Zunächst aber darf der TSV noch zuschauen, denn beim Auftakt ist das Team vom Ammersee spielfrei.

Eine Volleyball-Ehe geht ins zweite Jahr: Die Netzhoppers und Björn Andrae. Der 280-fache Nationalspieler wurde in der vergangenen Saison in zehn Spielen zum MVP gewählt, was ihn auch zum ‚Most Valuable Player‘ der gesamten Liga machte. In der neuen Saison füttert ihn Zuspieler Luke Herr aus Kanada mit Pässen.

Mit einem „alten Hasen“ auf der Bank sollte es auch diesmal zum Klasenerhalt für die Brandenburger reichen: Trainer Mirko Culic geht schon in seine nunmehr zehnte Saison bei den Netzhoppers. In der vergangenen Saison konnte das Team die „Häfler“ zumindest im zweiten Play-off-Viertelfinale (2:3) ärgern. „Ziel ist es, wieder das Halbfinale im DVV-Pokal zu erreichen und natürlich auch das Play-off-Viertelfinale“, sagt Vereinspräsident Hans-Jochen Rodner.

Bei den Bergischen Volleys ist Kapitän Oliver Gies der einzige Spieler aus dem Kader der vergangenen Saison. Das Team dürfte deshalb einige Zeit brauchen, um sich zu finden – zumal die Spieler erst Anfang September erstmals zusammen trainierten. Mit Johannes Tille haben die Volleys einen talentierten Zuspieler vom VCO Berlin verpflichtet. „Das Erreichen der Play-offs wäre ein großer Erfolg“, glaubt Geschäftsführer Helmut Weissenbach, der Zuversicht versprüht: „Wenn wir weitgehend verletzungsfrei bleiben, sind wir für Überraschungen gut.“