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Saisonsieg

Die Unbesiegbaren werden unruhig

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Nach dem 3:1 gegen Herrsching fokussiert sich der VfB auf den zweiten Titel
Veröffentlicht:25.02.2018, 18:27

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Was will man nach dem 29. Saisonsieg im 29. Saisonspiel der VfB-Volleyballer noch sagen oder schreiben? Auch der TSV Herrsching ärgerte die Häfler am Samstagabend in den Sätzen drei und vier, doch am Ende stand ein 3:1-Sieg (25:19, 25:15, 23:25, 31:29) in der Bundesliga und die 2039 Zuschauern in der ZF-Arena jubelten, wie immer. Und trotzdem war es diesmal anders, weil die Mannschaft von Trainer Vital Heynen manchmal ungeduldig wurde und deshalb einfache, vermeidbare Fehler produzierte.

„Wir hätten gerne den Tiebreak gespielt, aber der VfB ist, auch wenn er nicht gut spielt, nur schwer zu schlagen“, sagte Herrschings Außenangreifer Tom Strohbach. Damit meinte er die Schwächephase der Häfler in den Sätzen drei und vier. Im dritten Satz liefen die Hausherren ab dem 6:9 bis zum 19:19 einen Rückstand hinterher. Als Andreas Takvam mit einer Hand Herrschings Christoph Marks blockte verkürzte der VfB auf 10:11. Danach gab es zwei umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und Herrsching führte 14:10. Zunächst sah der erste Schiedsrichter Knebel eine Berührung nach einem Schmetterschlag von Strohbach und dann wurde ein Ball von VfB-Diagonalangreifer Daniel Malescha im Aus gesehen. Und trotzdem schaffte der VfB den Ausgleich (19:19). Die Angriffe wurden danach aber zu hastig abgeschlossen, Herrsching war da, verteidigte oder blockte gut und gewann den Satz mit 25:23.

Lange Zeit sah es im vierten Satz nach einer klaren Sache aus. Andreas Takvam und Martin Atanasov, der nach seiner langwierigen Schulterverletzung zum ersten Mal für den VfB durchspielte, hatten sich vor allem in der Annahme stabilisiert. Wenn die zwei mal wackelten, so wechselte Heynen Thilo Späth-Westerholt oder Athanasios Protopsaltis für einige Ballwechsel ein. Und trotzdem gab es wieder einen Bruch im Spiel des VfB. Die Häfler führten 16:9, 22:17 und benötigten am Ende den sechsten Matchball zum Sieg.

Die Früchte der Arbeit ernten

„Die Mannschaft hat so noch nicht zusammengespielt. Sie musste sich erst finden. Die Sätze eins und zwei waren sehr gut, danach hat mir der Kampfgeist gefallen“, sagte Vital Heynen. Man hatte aber auch den Eindruck, dass die Spieler, nachdem sie in allen Wettbewerben ihre Ziele erreicht haben, endlich mal die Früchte der Arbeit ernten wollen. Serien sind etwas für die Statistiker, Titel für die Ewigkeit. Die Unbesiegbaren wirkten manchmal unruhig in ihren Aktionen, wohl auch, weil es auch nicht einfach ist, sich nach 28 Saisonsiegen immer wieder neu für das Tagesgeschäft zu motivieren.

Nun folgen aber erst einmal wieder zwei Highlights. Am Dienstag fliegt der VfB zum letzten Gruppenspiel der Champions League nach Ankara. Die Partie gegen den türkischen Meister ist für die Mannschaft von Vital Heynen trotz der Reisestrapazen eine gute Vorbereitung auf den ersten nationalen Höhepunkt der Saison. Am Sonntag steht in Mannheim das Pokalfinale gegen Bühl an (13.45 Uhr, SAP-Arena). Auf dieses Spiel will sich der VfB Friedrichshafen fokussieren, nach dem Supercup den zweiten Titel der Saison holen. Dann gilt es wieder geduldig den Gegner zu bearbeiten und einfache Fehler zu vermeiden.

Das ist die Spielweise der Häfler unter Trainer Heynen.