DHBW forscht an effizienteren elektrischen Antrieben für die Luftfahrt
Die Zeppelin-Stiftung fördert am Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Themen rund um die Luft- und Raumfahrt. Seit dem Jahr 2019 lehrt an dem Campus Professor Dr. Philipp Krämer in dem Studiengang mit einer Stiftungsprofessur. Inzwischen forschen zudem zwei Doktoranden an effizienteren und elektrischen Antriebe für die Luftfahrt – eine der beiden Stellen wird ebenfalls von der Zeppelin-Stiftung gefördert, wie die DHBW mitteilt.
Als Philipp Krämer 2019 seine Stelle an der DHBW Ravensburg als Professor antrat, war schon deutlich, dass er neben der Lehre auch Akzente in der Forschung im Bereich Luft- und Raumfahrt setzen wollte. Sein Thema sind zukünftige Antriebsstränge. Darunter fallen elektrische wie hybride Antriebe genauso wie die Entwicklung intelligenter Komponenten und Bauteile. Inzwischen betreut Krämer in dem Bereich zwei Doktorarbeiten, eine dieser Promotionen wird ebenfalls von der Zeppelin-Stiftung gefördert, eine zweite vom Innovationsprogramm Forschung der DHBW.
Rajesh Kallur Krishnamoorthy entwickelt laut DHBW für seine Promotion eine elektrische Heckrotorlösung für einen Helikopter. Elektrische Antriebe sind im Fahrzeugbereich schon längst ein Top-Thema – zunehmend interessiert sich auch die Luftfahrt für solche elektrischen Lösungen. In der geplanten Arbeit soll ein elektrischer Heckrotorantrieb für Helikopter entwickelt werden. Bisher werden die Fan-Schaufelblätter im Heck des Helikopters mechanisch betrieben – eine neuartige elektrische Lösung würde laut der Hochschule einige Vorteile mit sich bringen. Die gezieltere Ansprache des Rotors soll zu einer schnelleren Reaktion führen, der Helikopter könnte größere Höhen ansteuern und wäre zudem wartungsärmer. Aspekte, die zum Beispiel bei einem Rettungshubschrauber eine wichtige Rolle spielen. Auch die Positionierung des elektrischen Rotors ist im Vergleich zu einem herkömmlichen wellengetriebenen Rotor flexibel. Weitere Verbesserungen erhofft sich der Forscher in Bezug auf die Effizienz und den Lärm.
Die Luft- und Raumfahrt beschäftigt sich derzeit intensiv mit effizienteren Triebwerken – so auch Patrick Gieger in seiner Promotion. Ein wesentlicher Ansatz dafür sind Untersetzungsgetriebe zwischen Niederdruckturbine und Fan. Um die zukünftige Generation an Fangetrieben am Ende der Produktion auf korrekte Montage und Funktion prüfen zu können ist eine intelligente Prüfmethodik notwendig. Bei der Entwicklung der Prüfmethodik stellt die Prüfstandsleistung eine Einschränkung dar. Insbesondere die Leistung des Prüfstands dominiert die Auswahl der Prüfmethodik. „Auch die Luftfahrt soll emissionsärmer und deutlich umweltfreundlicher werden. Innovative Technologien wie Fangetriebe bieten hier Möglichkeiten, um den ambitionierten Zielen gerecht zu werden. Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Luftfahrt leisten“, so Patrick Gieger. Er kooperiert bei dieser Arbeit mit der Firma Aerospace Transmission Technologies (ATT) aus Friedrichshafen.