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Nahverkehr

Busse sollen bald weitere Ziele ansteuern

Friedrichshafen / Lesedauer: 4 min

Stadtverkehr Friedrichshafen möchte attraktiver werden – Mit der Bodo-E-Card soll es auf den Katamaran gehen
Veröffentlicht:23.01.2019, 18:06

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Der Öffentliche Nahverkehr in Friedrichshafen soll weiter ausgebaut werden: Mit der Bodo-E-Card soll auch der Katamaran genutzt werden können, Fahrgäste in den Bussen sollen über Monitore über Haltestellen und Anschlussverbindungen informiert werden und künftig soll es pro Stunde zwei schnelle interregionale Zugpaare vom Bodensee nach Stuttgart geben – und weitere Neuerungen sind für die nahe Zukunft geplant.

Das gab Norbert Schültke bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses am Dienstag im Technischen Rathaus bekannt. Schültke ist Geschäftsführer des Stadtverkehrs Friedrichshafens, der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (Bodo) und der Katamaran-Reederei Bodensee. Auf Basis eines Antrags der SPD und der Grünen von November 2015 legt er regelmäßig Bericht darüber ab, wie es um den Öffentlichen Nahverkehr in Friedrichshafen steht.

Der Busverkehr in der Stadt soll in manchen Bereichen in den kommenden ein bis zwei Jahren ausgebaut werden. „Wir wollen, dass der Stadtverkehr noch attraktiver für die Fahrgäste wird“, sagte Schültke. Der Klimaschutz und die Senkung der CO-Emission seien ebenso wichtig für Friedrichshafen wie der Ausbau des Netzes. Dazu gehört die Erweiterung der Linie 3 zur Einbindung des Gewerbegebiets Rohrbach. Es soll auch eine neue Haltestelle im Fallenbrunnen-Ost eingerichtet werden.

Außerdem wird es digital: An allen Haltestellen sollen die Fahrgäste schon bald an den Fahrplänen QR-Codes einscannen können, um so in Echtzeit zu erfahren, wann der Bus, auf den sie warten, ankommt. Auch in den Bussen selbst soll es Echtzeitinformationen für die Fährgäste geben. Auf Monitoren sollen die nächsten Haltestellen angezeigt werden, an denen der Bus stoppt und zudem welche möglichen Umstiegsmöglichkeiten die Fahrgäste haben. Der erste voll-elektrische Linienbus soll ebenfalls schon bald eingesetzt werden. Er soll auf dem Parkplatz der Messe unterwegs sein und gegebenenfalls auch im Abendlinienverkehr eingesetzt werden.

Auch spätere Ziele im Fokus

Auch Ziele, die erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden, präsentierte Schültke: Die Gebiete Rohrbach, Bunkhofen und der Ortsteil Berg/Ittenhausen sollen mittelfristig besser an den öffentlichen Personenverkehr angeschlossen werden. Eine weitere Linie soll außerdem zwischen Ailingen und der Innenstadt eingerichtet werden. Die Mitarbeiter wollen mit Echtzeitinformationen erfassen, wo der Bedarf besteht, das Angebot auszubauen. Dafür wollen sie schauen, wie hoch die Nachfrage an den Hochschulstandorten ist. Ziel ist es auch, die Bodo-E-Card weiterzuentwickeln. „Es wäre ideal, wenn die Karte künftig im Bus, auf der Schiene, in den Parkhäusern sowie beim Car-Sharing nutzbar wäre“, sagte Schültke. Außerdem soll geprüft werden, ob sich On-Demand-Vekehr (deutsch Verkehr auf Abruf) in Friedrichshafen etablieren könnte.

Wie es genau für die Bodensee-Oberschwaben-Bahn weitergeht, wenn die Strecke elektrifiziert ist, steht noch nicht fest. Das Land Baden-Württemberg wird dann alle Verkehre neu ausschreiben. Durch kürzere Fahrzeiten und und den Einsatz neuer Fahrzeuge wird sich der bisherige Fahrplan ändern. „Es wird sich dann alles verändern. Fest steht aber, dass das Land gerne hätte, dass auf der Südbahn pro Stunde zwei sogenannte schnelle Zugpaare vom Bodensee nach Stuttgart fahren und zurück sowie eine langsame Regionalbahn mit Halt an allen bisherigen Bahnstationen verkehrt“, sagte Schültke. Die Bedingungen, die nach 2023 auf die BOB zukämen, seien nicht leicht zu bewältigen, betont Schültke.

Katamaran ist etabliert

Für die Katamaran-Reederei läuft der Betrieb zwischen Friedrichshafen und Konstanz gut. Sofern das Wetter im Sommer in den kommenden Jahren so bleibt, dass der Katamaran fahren kann und die Kraftstoffpreise auf dem jetzigen Niveau verharren, rechnet Schültke nicht damit, dass sich die Fahrpreise für die Überfahrt nach Konstanz deutlich verändern werden. Die Kostendeckung für den Betrieb laufe so. Die Gesellschaft habe sich als Teil des ÖPNV am See etabliert.

Ziel der Reederei ist es, eine Tarifkooperation mit Bodo zu realisieren. Außerdem möchte die Reederei einen Schiffs-Ersatz-Verkehr einführen. Kann der Katamaran nicht fahren, weil es zu stark stürmt, können die Kunden auf den Bus und die Fähre zwischen Meersburg und Konstanz ausweichen.