
Verstärkt nutzen Trickbetrüger in der aktuellen Zeit die Corona-Pandemie für ihre skrupellosen Betrugsmaschen, um sich auf Kosten ihrer Mitmenschen zu bereichern. Opfer dieser perfiden Betrügereien sind dabei meist ältere Mitbürger, wie die Polizei mitteilt.
Seit 2016 kommt es landesweit zu einem stetigen Anstieg von Straftaten, bei denen Opfer, laut Polizeibericht zumeist durch im Ausland ansässige Tätergruppen, kontaktiert und im Anschluss um ihr Geld betrogen werden. Die Täter rufen über Callcenter an, geben sich als Vertrauenspersonen aus und fordern Vermögenswerte.
Angeblich werden Wertgegenstände sicher verwahrt
So bieten beispielsweise angebliche Polizisten den Angerufenen an, deren Wertgegenstände sicher in Verwahrung zu nehmen, da es in der Nachbarschaft zu Einbrüchen gekommen sei. Aber auch der „Enkeltrick“ bei dem die Täter sich als Angehörige ausgeben, Gewinnversprechen oder auch chockanrufe gehören zu den gängigen Betrugsmaschen.
Ziel der Täter ist es dabei immer, an das Geld oder die Wertgegenstände der Opfer zu gelangen. Allein in Baden-Württemberg entstand im Jahr 2019 dadurch ein Gesamtschaden von über 13 Millionen Euro, schreibt die Polizei.
Selbst die Corona-Pandemie wird durch die perfiden Täter für ihre Betrugsmaschen benutzt – und dabei sind sie sehr einfallsreich. So werden oftmals gezielt die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Modalitäten der Impfstoffvergabe ausgenutzt, um die Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Von den Tätern wird beispielsweise die Möglichkeit der schnelleren Impfterminvergabe vorgegaukelt und im Gegenzug eine „Vorabgebühr“ erhoben. A
uch bei sogenannten Haustürgeschäften wird den Opfern angeblicher Impfstoff angeboten. Zudem geben sich professionelle Betrügerbanden fälschlicherweise als mobile Impfteams oder Mitarbeiter von Pharmakonzernen aus.

Die Polizei weist darauf hin, dass Impfteams derzeit nur in Pflege- und Altenheimen unterwegs sind. Alle anderen Bürger bekommen Termine über die Telefon-Hotline 116 117
Impfungen finden aktuell ausschließlich in den zentralen Impfzentren (ZIZ) oder den regionalen Kreisimpfzentren (KIZ) statt, stellt die Polizei klar.
Das Polizeipräsidium Ravensburg arbeitet zur Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens eng mit den Landratsämtern Ravensburg, Bodenseekreis und Sigmaringen zusammen. Das Ziel sei es, möglichst viele Bürger offensiv über diese Betrugsmaschen aufzuklären.
Der Altersgruppe derSenioren kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. In den Ruhebereichen der Kreisimpfzentren in Ravensburg, Friedrichshafen und Sigmaringen wird deshalb mit zahlreichen Plakaten und Videos über die Betrugsmaschen informiert.
Was also ist zu tun, wenn man den Verdacht hat, Opfer eines Betrügers zu werden? Bei verdächtigen Anrufen rät die Polizei, das Gespräch sofort zu beenden. An der Haustür ergeht der Hinweis, auf keinen Fall fremde Personen in die Wohnung oder das Haus zu lassen. Bei Verdacht bittet die Polizei, umgehend die Notrufnummer 110 anzurufen.