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Landesschnitt

Asthma-Häufigkeit im Bodenseekreis liegt leicht über Landesschnitt

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Gesundheitsatlas zeigt regionale Unterschiede
Veröffentlicht:30.11.2020, 19:18

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Die Menschen im Bodenseekreis leiden etwas häufiger an Asthma bronchiale als der Durchschnitt der Baden-Württemberger. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) in seinem gerade vorgelegten Gesundheitsatlas Asthma. Laut dem Bericht liegt die Asthmahäufigkeit im landesweiten Durchschnitt bei 3,7 Prozent, im Bodenseekreis beträgt sie 3,8 Prozent.

Der Anteil an Asthmapatienten liegt der Mitteilung zufolge im Bodenseekreis auch etwas höher als in den Nachbarkreisen: Im Landkreis Ravensburg beträgt er 3,3 Prozent, im Landkreis Sigmaringen 3,5 Prozent. Insgesamt leidet die baden-württembergische Bevölkerung seltener an Asthma bronchiale als die Einwohner der meisten anderen Bundesländer, der Bundesschnitt beträgt 4,2 Prozent. Nur die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind noch seltener betroffen. In ganz Baden-Württemberg waren 2018 rund 410 000 Menschen an Asthma erkrankt. In den Reihen ihrer eigenen Versicherten ermittelte die AOK Bodensee-Oberschwaben zum gleichen Zeitpunkt 10 401 Versicherte, die wegen Asthmas in Behandlung waren. 2560 von ihnen kamen aus dem Bodenseekreis.

Zu den Risikofaktoren, die Asthma verursachen können, zählen allergische Erkrankungen, eine genetische Veranlagung, Luftverschmutzung sowie eingeatmete lungenschädigende Stoffe wie Tabakrauch. Tendenziell sind Großstädter häufiger von Asthma betroffen als die Menschen im ländlichen Raum. Möglicherweise lässt sich dies durch die Luftqualität erklären, aber auch Alter und Geschlecht sind wichtige Einflussfaktoren. So sind bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre zunächst Jungen deutlich häufiger von Asthma betroffen als Mädchen. Mit zunehmendem Alter tritt die Krankheit dagegen häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Am häufigsten sind im Südwesten Frauen in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre betroffen (6,3 Prozent). Begründet werden könnte das damit, dass bei Jungen die Bronchien häufig enger sind als bei Mädchen, im Erwachsenenalter dagegen bei Männern größer als bei Frauen.

Hinsichtlich Corona weisen erste Studienergebnisse darauf hin, dass bei einem gut kontrollierten Asthma nicht von einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ausgegangen werden kann.