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Baulücke

400 Wohnungen sollen Baulücke in Jettenhausen füllen

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Bauausschuss stimmt Aufstellung des Bebauungsplans Jettenhauser Esch zu
Veröffentlicht:22.01.2019, 19:37

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Die Pläne für das neue Quartier in Jettenhausen, in dem zwischen Pacelli-, Werthmann-, Suso- und Waggershauser Straße rund 400 neue Wohneinheiten entstehen sollen, nehmen allmählich konkretere Formen an. Auf Grundlage des überarbeiteten Siegerentwurfs aus dem städtebaulichen Wettbewerb im Herbst 2017 soll nun der Bebauungsplan Jettenhauser Esch aufgestellt werden. Der Bauausschuss hat am Dienstag zugestimmt, am kommenden Montag ist der Gemeinderat am Zug.

Der Entwurf stammt vom Freiburger Büro K9 Architekten und sieht auf dem rund fünf Hektar großen Gelände, das der Siedlungswerk GmbH aus Stuttgart gehört, eine Bebauung mit Mehrfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern vor. Die Mehrfamilienhäuser, die im Entwurf mit drei Voll- und einem Attikageschoss vorgesehen sind, werden dabei so angeordnet, dass innerhalb des Quartiers rund um einen zentralen Platz kleinere Quartiere mit Innenhöfen entstehen.

Im Vergleich zum urprünglich für den Wettbewerb eingereichten Entwurf hat sich der jetzige vor allem im südlichen Bereich deutlich verändert. Statt frei stehenden Einzelgebäuden haben die Planer dort einen geschlossenen Gebäuderiegel platziert, der das gesamte Baugebiet vom Lärm durch Verkehr und Industrie abschotten soll. Damit greifen sie die Empfehlung der Juroren auf, denen in diesem Punkt die Lösung des zweitplatzierten Büros Ackermann und Raff aus Stuttgart deutlich besser gefallen hatte. Diese ist nun quasi eins zu eins in den Siegerentwurf integriert worden und soll dann auch von Ackermann und Raff geplant werden. Ebenfalls im südlichen Planungsbereich haben die Planer außerdem eine Kindertagesstätte mit drei Gruppen integriert – was das Amt für Bildung, Betreuung und Sport nachträglich gefordert hatte. Von der Waggershauser Straße wird diese Einrichtung von einem üppigen Grünbereich abgeschirmt. Der darf nicht bebaut werden, weil es sich dabei um die Decke des noch im Bau befindlichen B31-Tunnels handelt.

„Sehr klar, sehr schön“

Erschlossen werden soll das Baugebiet über eine Zufahrt von der Susostraße, Parkplätze für die künftigen Bewohner sollen in Tiefgaragen Platz finden. Wo sich letztlich die Zufahrten befinden und wie viele oberirdische Parkplätze zusätzlich im Quartier angelegt werden, ist noch nicht final geklärt. Der Entwurf zeigt lediglich entsprechende Möglichkeiten auf. Bestandteil des Plangebiets ist auch der bestehende Einzelhandelsstandort an der Ecke Pacelli-/Susostraße. Dieser soll „aufgemöbelt werden“, wie es Stadtplanungsamtsleiter Klaus Sauter formulierte. So soll der Getränkemarkt abgerissen und durch einen neuen Lebensmittelmarkt ersetzt werden.

Auf die Bitte von SPD-Rat Karl-Heinz Mommertz, die Umsetzung eines Nahwärmekonzeptes zu prüfen, gab Hagen Kallfaß von der Siedlungswerk GmbH zu verstehen, dass er zwar noch kein fertiges Konzept präsentieren könne, dass man aber „auf jeden Fall etwas Innovatives machen“ werde. Auch die von Grünen-Rat Gerhard Leiprecht angeregten Car-Sharing-Stellplätze seien in der Planung bereits vorgesehen, ebenso eine E-Mobilitäts-Station. Ebenfalls umgesetzt werden soll die Anregung von FDP-Rätin Gerlinde Ajiboye-Ames, das erst kürzlich beschlossene Quartiersmanagement in die weiteren Planungen miteinzubeziehen.

Städtebaulich gab’s vor allem Lob für den Entwurf. „Sehr klar, sehr schön“, stellte Daniel Oberschelp (CDU) fest. Heinz Tautkus (SPD) sprach von einem „durchdachten Quartier“. Ein großes Fragezeichen seien allerdings, vor allem im Hinblick auf die am südlichen Rand geplante Kindertagesstätte, die Emissionen aus Richtung Süden, sprich: ZF. Im weiteren Verfahren werden diese noch genauer zu untersuchen sein.