StartseiteRegionalBodenseeMarkdorfFamilie Allgaier kämpft um ihren Bogenparcours

Bogenparcours

Familie Allgaier kämpft um ihren Bogenparcours

Deggenhausertal / Lesedauer: 3 min

Das Ehepaar will mit einer Online-Petition ein Bebauungsplanverfahren umgehen – mehr als 1000 Unterstützer
Veröffentlicht:14.12.2017, 18:31

Von:
Artikel teilen:

Die Familie Allgaier will auch in Zukunft in der Region einen Bogenparcours betreiben, am liebsten an dem letzten Standort in Magetsweiler. Dort hatten Albert und Cornelia in diesem Sommer einen neuen Parcours errichtet, der eigentlich nur als Übergangslösung dienen sollte, bis sie an dem ursprünglichen Standort in Lellwangen wieder eröffnen können. Doch daraus wird nach der Entscheidung des Gemeinderats Anfang November, der deutlich gegen eine Bauleitplanung für den Betrieb eines Bogenparcours in Lellwangen stimmte, nichts mehr. Jetzt will das Ehepaar mithilfe einer Petition erreichen, den Parcours in Magetsweiler auch „ohne langwieriges und schwieriges Genehmigungsverfahren“ zu realisieren. Mehr als 1000 Unterstützer (Stand Donnerstagabend) haben die Petition bereits zwei Tage nach dem Start unterschrieben.

„Je mehr Stimmen es werden, desto mehr zeigt es, wie groß das öffentliche Interesse an einem Parcours in der Region ist“, sagt Albert Allgaier . Bis Ende der ersten Januarwoche wollen die beiden jetzt die Unterschriften sammeln und diese dann an den Petitionsausschuss des baden-württembergischen Landtags überreichen. Die Unterstützung und Rückmeldungen, die sie seit dem Start der Petition am Dienstagabend erfahren hätten, seien überwältigend. „Wir haben auch viele Tipps von anderen Bogenparcours-Betreibern und Bogenschützen bekommen. Viele verstehen nicht, warum wir jetzt einen Bebauungsplan brauchen“, sagt seine Frau Cornelia.

Verfahren könnte mehrere Jahre dauern

Sie ist ähnlicher Meinung wie die Unterstützer des Bogenparcours: „Als wir 2009 mit unserem Parcours in Lellwangen gestartet sind, haben wir eine derartige Genehmigung auch nicht gebraucht. Heute müssen wir einen Plan auf den Weg bringen, als ob wir einen großen Gewerbebetrieb bauen möchten. Das ist total überzogen“, sagt sie. Durch die Petition will das Ehepaar nun erreichen, dass der Petitionsausschuss überprüft, ob ein Weiterbetreiben des Bogenparcours in Magetsweiler auch ohne Bebauungsplan und einer damit verbundenen Änderung des Flächennutzungsplans möglich sei, heißt es in einem Rundschreiben, das die Familie Ende vergangener Woche verschickt hat. „Das Vertrauen in die Behörden, dass es mit einem Bebauungsplan klappt, ist einfach nicht mehr vorhanden. Wir wollen nicht wieder einen Haufen Geld für Nichts ausgeben“, sagt Cornelia Allgaier. Bis ein entsprechendes Genehmigungsverfahren beendet sei, könne es bis zum Jahr 2020 dauern, und ob dieses überhaupt erfolgreich sei, stehe ebenfalls nicht fest.

Wie erfolgreich ein Bebauungsplanverfahren vor Ort tatsächlich ist, darüber kann auch das zuständige Baurechtsamt des Gemeindeverwaltungsverbands in Markdorf keine Aussage treffen. „Kritisch werden könnte es durch das dort bestehende Landschaftsschutzgebiet“, sagt ein Mitarbeiter der Behörde. Dass ein entsprechendes Verfahren durch eine Petition „umgangen“ werden könne, sei nach Aussage des Mitarbeiter des Baurechtsamts jedoch nicht möglich. Durch die Petition sei höchstens eine „priorisierte Bearbeitung“ des Verfahrens vorstellbar.

In der Gemeindeverwaltung des Deggenhausertals sei man weiterhin gesprächsbereit und unterstütze die Familie bei eventuell anstehenden Genehmigungsverfahren, sagte Bürgermeister Fabian Meschenmoser zuletzt im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ Ende November. „Ein Bogenparcours auf der Gemeindemarkung würde für das Deggenhausertal ein Highlight und touristischen Anziehungspunkt darstellen“, sagte Meschenmoser.

Falls es in Magetsweiler nicht klappen sollte, sei die Familie auch für Projekte in anderen Gemeinden und Landkreisen bereit. Erste Gespräche in diese Richtung hätten bereits stattgefunden.

Hier geht's direkt zur Petition