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Tierschützer haben immer mehr zu tun

Bermatingen / Lesedauer: 3 min

Vor allem die Zahl der Katzen bereitet dem Tierschutzverein Markdorf und Umgebung Sorgen – Helfer und Pflegeplätze gesucht
Veröffentlicht:23.06.2017, 17:34

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Der Tierschutzverein Markdorf und Umgebung hat am Donnerstagabend im Salemer Landgasthof Apfelblüte seinen Vorstand wiedergewählt. Die einzige Veränderung: Ingrid Schreiner rückt für die Kassenwartin Elena Hofmann nach. Das Hauptaugenmerk der Tierschützer lag in den vergangenen eineinhalb Jahren bei den Katzen, für Igel gab es erstmalig eine Pflegestation. Sorgen machen neben einer zu hohen Katzenpopulation und schlecht versorgte Haustiere auch fehlende Helferhände sowie hohe Kosten.

Die ehrenamtlich Tätigen haben viel Einsatz gezeigt. 74 Katzen konnten im vergangenen Jahr zwischen Leustetten und Taldorf (Wald) gefangen und kastriert werden. Dieses Jahr waren es schon 62 bis Ende April. Die Kosten belaufen sich dabei pro Katze auf 110 Euro, bei Katern sind es 85 Euro. Vorsitzende Annemarie Hendricks freute sich in dem Zusammenhang über die „brandaktuelle“ Änderung der Gebührenordnung für Tierärzte. Demnach sei es nun endlich möglich, besondere Abrechnungssätze für Tierschutzvereine anzuwenden.

23 Igel aufgepäppelt

Ganz neu wurde laut Hendricks im Herbst und Winter eine Igelpflegestelle eingerichtet. Vereinsmitglied Helga Weißkopf habe sich um 23 Igel gekümmert. Zudem wurden verletzte Wildvögel aufgepäppelt. Außerdem kümmerte sich die mittlerweile 175 Mitglieder starke Vereinigung um Tiere in Not – egal ob Kaninchen, Meerschweinchen oder andere Vierbeiner. Allein 67 Katzen und auch auch ein paar Hunde bekamen ein neues Zuhause.

Leider begegneten den Helfern immer wieder auch schwer verletzte Tiere nach Unfällen oder todkranke, die nur noch durch Amputationen von Schwanz oder Bein gerettet werden könnten. Schöne Erlebnisse wiegen das wieder auf: Wie das von Katzendame „Winni“, die sich selbst ein älteres Adoptivelternpaar suchte und dort gleich am ersten Tag vier Katzenkinder bekam. Der Wurf konnte vermittelt werden und Winni durfte bei ihren Adoptiveltern bleiben, nachdem sie kastriert worden war.

Die Arbeit geht den Ehrenamtlichen nicht aus. Um die anfallenden Kosten zu decken – 2016 fielen 27 000 Euro für Tierarztrechnungen und Pflegeplätze an – werden regelmäßige Flohmärkte angeboten. Der letztjährige Bücherflohmarkt brachte 3000 Euro ein, das erfolgreiche Crowdfunding- Projekt mit der Volksbank 4330 Euro.

Ohne Spenden könnte die Tierschutzarbeit nicht fortgeführt werden. 2017 spendete „XXXL-Tattoos“ zum Beispiel rund 2000 Euro, aber auch Narrenzunft und Musikverein beteiligten sich. Mitglied Alexander Weber wird den Druck der geplanten Broschüre mit Vereinsgeschichte übernehmen und künftig für einen Container für die vielen Flohmarktbücher sorgen.

Der nächste Buchflohmarkt soll am 14. Oktober in der Stadthalle stattfinden mit Tombola und Kindermalaktion. Dafür werden noch gesponserte Gewinne benötigt. Ebenfalls werden Pflegeplatzangebote sowie tatkräftige Mithelfer gesucht.