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Grundschulareal

Grundschulareal: Es wird deutlich teurer

Bermatingen / Lesedauer: 3 min

Bahnhofsplatz und Altlasten im Asphalt treiben die Kosten nach oben
Veröffentlicht:22.11.2017, 13:51

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Die Umgestaltung des Areals von Schulstraße, Grundschulgelände und Bahnhofstraße wird deutlich teurer als erwartet. Im März hatten die Planer noch mit rund 930 000 Euro gerechnet. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag haben sie die Kostenschätzung auf mehr als 1,5 Millionen Euro erhöht. Hauptursachen für die zusätzlichen Kosten sind zum einen die Altlasten im Asphalt der Straßen. Zum anderen soll nun auch der Bahnhofsplatz neu gestaltet werden.

Auf dem Gelände der Grundschule haben die Bauarbeiten für neue Wege und Spielanlagen bereits begonnen. Die Schulstraße soll Einbahnstraße mit Tempo 30 werden, für Radfahrer jedoch weiterhin in beiden Richtungen befahrbar bleiben, berichtete Angelika Fezer , Landschaftsarchitektin vom Büro Planstatt Senner in Überlingen. Vor dem Eingang zur Schule ist ein Abschnitt als Spielstraße mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf sieben Kilometer pro Stunde geplant. Auch vor dem Eingang zum Kindergarten in der Bahnhofstraße ist eine solche verkehrsberuhigte Zone vorgesehen.

Der Zugang zu den Bahngleisen soll künftig mit einer Steinreihe und einem abschließbaren Poller autofrei gehalten werden. Davor gibt es dann nur noch einen Platz zum Be- und Entladen der Fahrzeuge. Ein Beet mit Baum soll Fahrgäste in Bermatingen begrüßen, sagte Landschaftsarchitektin Fezer. Rund um eine neue Fahrradüberdachung hat sie eine Hecke geplant. Gemeinderätin Andrée Störk riet jedoch, zur Straße hin die Sicht offenzulassen und auf die Hecke zu verzichten: „Man weiß, was sich hinter Hecken abspielt.“ Am alten Fahrradständer werde immer wieder randaliert. „Es wäre schade, wenn das am neuen so weitergeht“, sagte Störk.

Der neue Bahnhofsplatz soll ein barrierefreies Natursteinpflaster aus Granit bekommen. Für die Straßen und den neuen Parkplatz ist Asphalt vorgesehen. Der Asphalt des alten Straßenbelags enthält gefährliche Stoffe. Deshalb kann er nicht abgefräst werden, sondern muss vorsichtig in Schollen abgebrochen werden, erklärte Landschaftsarchitektin Kerstin Winandi von Planstatt Senner. Andernfalls werde zu viel Staub aufgewirbelt.

150 000 Euro für Bahnhofsplatz

Die alten Asphaltstücke müssen auf einer Plane gelagert, gegen Regen abgedeckt und von einem Gutachter untersucht werden. Erst dann werden sie zu einer geeigneten Deponie transportiert. Altlasten in alten Straßen seien „nicht unüblich“, sagte Winandi. Was die Schulstraße angeht, rechnet sie für Abfuhr und Deponiekosten mit 9000 Euro. Die Bahnhofstraße wird voraussichtlich mit 54 000 Euro zu Buche schlagen. Dazu kommen Gutachterkosten von 9500 Euro. Außerdem fallen für beide Straßen samt Parkplatz Kosten für die Verbesserung des Untergrunds von weiteren rund 15 500 Euro an.

Für den neuen Bahnhofsplatz, der bisher ebenfalls nicht eingerechnet war, veranschlagt die Landschaftsarchitektin rund 150 000 Euro. „Wenn man es wertig machen will, sollte man es so machen wie vorgeschlagen“, sagte Bürgermeister Martin Rupp. Er hofft, dass die Deutsche Bahn sich an den Kosten für den neuen Bahnhofsplatz beteiligt.

Gemeinderätin Carola Uhl lobt ebenfalls die Pläne für den Bahnhofsplatz. Sie vermisst jedoch den Aspekt Sicherheit: Bahnfahren sei mittlerweile eine „sehr internationale Angelegenheit“, im Zug seien „Arabisch, Farsi, Französisch und weitere fremd klingende Sprachen“ zu hören. Das löse bei den Eltern bahnfahrender Kinder „ein gewisses Gefühl des Unbehagens“ aus. Deshalb fordert Uhl für den Bahnhofsplatz eine Kameraüberwachung.