StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauWesterheimWesterheimer Gärtner darf zum Deutschland-Cup

Fachkräftemangel

Westerheimer Gärtner darf zum Deutschland-Cup

Westerheim / Lesedauer: 4 min

Auszubildender von Peter Staudenmayer gewinnt Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg in Lahr
Veröffentlicht:18.04.2018, 09:49

Von:
Artikel teilen:

Freude bei Landschaftsgärtnermeister Peter Staudenmayer aus Westerheim sowie seinem Auszubildenden Adrian Hummel: Der angehende Landschaftsgärtner aus Donnstetten hat zusammen mit seinem Teamkollegen Andreas Keck aus Unlingen den Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg 2018 gewonnen, der zur Eröffnung der Landesgartenschau in Lahr ausgetragen wurde.

„Ich freue mich riesig für und mit den beiden Auszubildenden. Sie haben eine tolle Leistung gezeigt“, erklärt Peter Staudenmayer und ist volles des Lobes für die gezeigten Leistungen. Als Landessieger dürfen nun Adrian Hummel und Andreas Keck bei den Deutschen Meisterschaften der Landschaftsgärtner auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg an den Start. Dort müssen sie sich an zwei Tagen, am 13. und 14. September, der Jury stellten.

Adrian Hummel Auszubildender beim Garten- und Landschaftsbaubetrieb Staudenmayer in Westerheim , und Andreas Keck, Auszubildender bei der Firma App GmbH, befinden sich im dritten Lehrjahr und kennen sich schon lange. Die beiden Lehrlinge sind ein eingespieltes Team, sie haben gemeinsam im März den Donau-Iller Cup der Landschaftsgärtner auf der Messe „Gartenträume“ in Ulm gewonnen.

Teilnehmer wurden von Lehrern vorgeschlagen

Für den Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg sind sie von Lehrern bei der überbetrieblichen Ausbildung in Heidelberg vorgeschlagen worden. Die sechs besten Teams aus Baden-Württemberg durften sich den Aufgaben und der Herausforderung stellen. Zur Eröffnung der Landesgartenschau in Lahr in der vergangenen Woche zeigten die insgesamt zwölf Teilnehmer aus dem Ländle, was Landschaftsgärtner beherrschen müssen. Eine Fachjury aus Betriebsinhabern und Ausbildern des Garten- und Landschaftsbaus bewertete die Wettbewerbsaufgaben nach den Regeln der Technik.

„Die Aufgaben für den Wettbewerb waren ganz nett happig. Da mussten wir uns schon anstrengen und unsere Bestleistung bieten“, sagt Hummel auch angesichts der starken Konkurrenz aus dem Ländle. Er freut sich riesig über den tollen Erfolg und die Qualifikation. Im September dürfen nun Adrian Hummel und sein Teamkollege Andreas Keck für Baden-Württemberg bei den Deutschen Meisterschaften auf der GaLabau-Messe in Nürnberg an den Start.

Deutscher Meister darf dann zur WM nach Russland

Das dortige Siegerteam wird dann Deutschland bei den Worldskills 2019, den Berufsweltmeisterschaften, in Russland vertreten. „Ein Sieg in Nürnberg, das wäre natürlich seine super Sache“, sagt Adrian Hummel augenzwinkernd. Träumen dürfe man und manchmal würden Träume wahr werden, ergänzt er. Doch jetzt gelte es, zunächst der täglichen Arbeit in und um Westerheim nachzugehen. „Schauen wir mal, was in Nürnberg herausspringt. Wir geben natürlich erneut unser Bestes“, betont der 19-Jährige.

Mit 16 Jahren hat Adrian Hummel seine Ausbildung bei dem Westerheimer Unternehmen begonnen. Sein Chef Peter Staudenmayer hält große Stücke auf ihn. Er selbst hatte im Jahr 2000 beim Landeswettbewerb der Landschaftsgärtner teilgenommen und einen Sieg eingefahren: auf der Landesgartenschau in Singen. Mit dabei war er dann beim Deutschland-Cup in Potsdam.

Sieben Stunden voll im Einsatz

Am Eröffnungstag der Landesgartenschau trat nun Adrian Hummel gemeinsam mit seinem Teamkollegen Andreas Keck aus Unlingen gegen die fünf besten Teams aus Baden-Württemberg an. Es galt, in sieben Stunden auf einer Fläche von zweieinhalb Mal drei Metern einen kleinen Vorgarten nach Plan zu bauen. Der Plan für die Wettbewerbsaufgabe wurde den Teilnehmern eine Woche vor dem Wettbewerb zugestellt.

Ein Natursteinpflaster musste verlegt werden, eine Natursteinmauer errichtet, ein kleines Holzdeck angelegt und das Beet bepflanzt werden. „Was die Angelegenheit erschwerte, waren der Stressfaktor und der Zeitdruck, unter denen gearbeitet werden musste“, weiß Peter Staudenmayer. Und eine gewisse Nervosität komme auch noch hinzu, was nicht zu vernachlässigen sei.

In sieben Stunden entsteht ein Vorgarten

In nur sieben Stunden entstanden sechs fast identische kleine Vorgärten mit einer Natursteinmauer als Unterbau für eine Sitzfläche aus Holz und einer mit Natursteinmosaikpflaster ausgepflasterte kleine Fläche. Im Zugangsbereich des Vorgartens wurden Schrittplatten verlegt und zwischen den Schrittplatten und an den Seiten wurden die Gärten mit Stauden und Gehölzen bepflanzt.

„Neben fachlichen und handwerklichen Fähigkeiten waren Kreativität, Teamfähigkeit und starke Nerven gefordert. Adrian Hummel und Andreas Keck haben einen hervorragenden Wettbewerb bestritten und alle Aufgaben souverän gemeistert“, erläutert Peter Staudenmayer. Die beiden angehenden Landschaftsgärtner sind nun für den Bundeswettbewerb auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg bestens gerüstet, ist er sich sicher und traut ihnen eine vordere Platzierung zu. Für Peter Staudenmayer hat die Ausbildung in seinem Betrieb höchste Priorität: „Im Zuge des Fachkräftemangels müssen wir ausbilden“.

Seine Firma sei bei Ausbildungsmesse oft präsent, um Nachwuchs anzuwerben. Geboten werden beispielsweise tarifliches Gehalt, überbetriebliche Kurse und Entwicklungsmöglichkeiten. Wer für den Beruf geeignet ist, entscheidet sich in einem Praktikum. Handwerkliches Geschick wird abverlangt, aber auch die Bereitschaft, ganzjährig im Freien zu arbeiten – und Kreativität. „Das ist ein anspruchsvoller Beruf“, weiß Staudenmayer aus langjähriger Erfahrung. Und ein vielseitiger: „Da ist alles dabei, Gartengestaltung, Gartenpflege, Pools, Dachbegrünung.“