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Aufstieg

VfL Mühlheim schafft Aufstieg in die Landesliga

Tübingen / Lesedauer: 5 min

Donaustädter besiegen im Relegationsfinale in Tübingen den TSV Ofterdingen 7:5 (3:3, 3:3) nach Elfmeterschießen
Veröffentlicht:17.06.2012, 21:10

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Sonntag, 17. Juni, 17.35 Uhr: Markus Gerstner wehrt seinen zweiten Elfmeter, von Nils Schaller, ab – der VfL Mühlheim ist wieder Fußball-Landesligist. Die Mitspieler stürmen aus dem Mittelkreis auf ihren Torhüter zu und beglückwünschen ihn zu seiner Leistung.

Zuvor hatten auf Mühlheimer Seite im Elfmeterschießen Florian Becker , Eugen Jahn, Pascal Dilger und Lukas Huber getroffen, bei Ofterdingen hatten Salvatore Cerabone und Tim Wissmann ihre Strafstöße verwandelt, Steve Yacoub war ebenfalls an Gerstner gescheitert.

Der VfL Mühlheim und der TSV Ofterdingen hatten sich vor rund 900 Zuschauern im Tübinger SV-Stadion eine spannende Auseinandersetzung um den letzten freien Landesliga-Platz der kommenden Saison geliefert. 3:3 stand es nach 90 Minuten und auch nach der Verlängerung. Der Mühlheimer Sieg ist verdient, denn die Mannschaft von Trainer Gustl Alfidi war spielerisch besser und hätte die Partie in der regulären Spielzeit schon für sich entscheiden müssen. Doch in der 84. Minute rettete Michael Blaich mit einem Kopfball zum 3:3 die Ofterdinger in die Verlängerung.

Die Partie begann sehr turbulent. Schon nach drei Minuten stand es 1:1. Ofterdingen spielte sofort nach vorne und kam schnell zu zwei Eckstößen. Die zweite Hereingabe in der zweiten Minute köpfte Ferreira de Souza zum 1:0 ins Tor. Schlussmann Markus Gerstner, krankheitsbedingt geschwächt und mit Fieber ins Spiel gegangen, sah bei diesem und dem späteren zweiten Treffer des TSV nicht gut aus. Doch die Mühlheimer hatten die richtige Antwort parat. Nur eine Minute später traf nach einem Angriff über die rechte Seite Julian Liehner mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze zum 1:1.

Beide Teams lieferten sich anschließend ein intensives Spiel mit vielen harten Zweikämpfen. Der VfL kristallisierte sich jedoch mit zunehmender Zeit als die spielerisch bessere Mannschaft heraus. Florian Becker war im Mittelfeld der zentrale Anspielpunkt und geschickte Ballverteiler. Ofterdingen versuchte mit Robustheit in den Zweikämpfen dagegen zu halten. Pech für den VfL in der 18. Minute, als Pascal Dilger nach einem Freistoß von Marian Pudimat mit einem Kopfball vom Elfmeterpunkt nur den Pfosten traf. Doch die Mühlheimer blieben am Drücker. Pudimat erkämpfte in der 40. Minute an der Mittellinie den, nahm sofort Tempo auf und bediente Max Drössel. Dieser wurde in hohem Tempo im Strafraum von den Beinen geholt. Der gute Schiedsrichter Jens Neuffer aus Rutesheim zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Kai Stelter verwandelte zur 2:1-Halbzeitführung. Diese hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn Liehner in der 42. und 45. Minute in guter Schussposition nicht am Tor vorbeigeschossen hätte.

Große Schwierigkeiten hatte der VfL bei Standradsituationen des Gegners. Die raffiniert von Cerabone von Nähe der Mittellinie in den Strafraum geschlagenen Freistöße sorgten immer wieder für Gefahr. So auch in der 47. Minute, als die VfL-Abwehr nach einem Freistoß schlecht aussah, nicht klären konnte und der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Dominik Sauter das 2:2 erzielte. Dieser Treffer hinterließ beim VfL Wirkung. Die Mannschaft brauchte fast eine Viertelstunde, um sich vom Ausgleich zu erholen. Drössel setzte nach 61 Minuten dann wieder ein Zeichen, als er sich auf der rechten Seite mit einer schönen Einzelaktion durchsetzte, sein Rückpass aber keinen Abnehmer fand. Die Mühlheimer rissen das Spiel nun aber wieder an sich. Becker traf nach Vorarbeit in der 72. Minute das Außennetz. Eine Minute später erlief Drössel einen Steilpass, umkurvte Torhüter Keller und schob das Leder mit letzter Kraft zum 3:2 über die Linie.

Doch Ofterdingen schlug noch einmal zurück. Der eingewechselte Blaich köpfte einen Freistoß von Cerabone in der 84. Minute zum 3:3 ein.

In der Verlängerung war den Kickern das kräftezehrende Spiel anzumerken. Die Spieler mussten nun auch der Hitze Tribut zollen. So gab es auf beiden Seiten nur noch eine brenzlige Situation. Zunächst traf Wissmann mit einem Freistoß in der 109. Minute nur die Torlatte des VfL-Gehäuses, und auf der anderen Seite brachte Drössel in der 113. Minutenach energischem Einsatz den Ball nicht an Torhüter Keller vorbei.

Im Elfmeterschießen wurde Gerstner zum Mühlheimer Matchwinner.

VfL Mühlheim: Markus Gerstner, Marian Pudimat (ab 88. Minute Lukas Huber), Sören Lurz, Daniel Dilger, Max Drössel, Sebastian Gleich (71. Sebastian Mauch), Pascal Dilger, Eugen Jahn, Kai Stelter (76. Benjamin Schlegel), Florian Becker, Julian Liehner. TSV Ofterdingen: Markus Keller, Christian Dürr, Rene Grober, Jasmin Dubinovic (46. Dominik Sauter), Irakli Burchuladze (79. Michael Blaich), Patrick Seif, Ferreira de Souza, Nils Schaller, Salvatore Cerabone, Steve Yacoub, Tim Wissmann. – Schiedsrichter: Jens Neuffer (Rutesheim). – Zuschauer: 900. – Tore: 0:1 (2. Minute) Ferreira de Souza, 1:1 (3.) Julian Liehner, 2:1 (40., Foulelfmeter) Kai Stelter, 2:2 (47.) Dominik Sauter, 3:2 (73.) Max Drössel, 3:3 (84.) Michael Blaich. – Gelbe Karten: vier gegen Mühlheim, zwei gegen Ofterdingen.

Gustl Alfidi, Trainer des VfL Mühlheim: „Ich glaube, dass wir über 120 Minuten die bessere Mannschaft waren. Die einzige Gefahr von Ofterdingen ging von Standardsituationen aus. Allerdings wurden die Freistöße von Cerabone auch sehr raffiniert getreten. Unsere Mannschaft ist mittlerweile so gefestigt, dass sie sich auch von Rückschlägen nicht mehr aus der Bahn werfen lässt. So haben wir den Rückstand schnell aufgeholt und auch den Ausgleich kurz vor dem Ende hat sie gut weggesteckt. Wir haben eine tolle Serie nun verdient mit dem Aufstieg gekrönt.“