StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauWesterheimMinistranten aus der Region besuchen Papst Franziskus

Friedenssuche

Ministranten aus der Region besuchen Papst Franziskus

Westerheim / Lesedauer: 4 min

Fünf Tage lang begeben sich 65 000 Teilnehmer aus ganz Europa beim großen Ministranten-Treffen in Rom auf Friedenssuche. Mit dabei auch Ministranten aus der Region.
Veröffentlicht:27.07.2018, 20:04

Artikel teilen:

Fünf Tage lang begeben sich Ende Juli 65 000 Teilnehmer aus ganz Europa beim großen Ministranten-Treffen in Rom mit Papst Franziskus auf Friedenssuche. Mit dabei sind etwa 6000 Teilnehmer aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart – und hier 18 Ministranten aus Deggingen, Reichenbach, Bad Ditzenbach, Gosbach, Drackenstein und Wiesensteig. Mit an Bord sind auch drei Westerheimer: Chris Fromm, Magnus Tritschler und Maximilian Stehle. Als Betreuer der 18 Jugendlichen reisen die beiden Pfarrer Andreas Ehrlich und Ralf Baumgartner der Seelsorgeeinheiten Deggingen-Bad Ditzenbach und Oberes Filstal sowie Eltern und interessierte Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde mit.

Los geht’s am Nachmittag des 29. Juli, wenn die Gruppe mit dem Bus gen Süden fährt. Noch während der Anfahrt erhält jeder Ministrant ein „Pilgerpaket“, das vom Jugendreferat des Bistums Rottenburg-Stuttgart vorbereitet wurde. Dazu gehören ein Armband, ein Pilgerausweis, ein Pilgerbuch mit Liedern und Gebeten sowie ein Pilgertuch mit der Aufschrift „Seek Peace and pursue it“, was übersetzt bedeutet „Suche Frieden und jage ihm nach“.

Volles Programm

In Rom erwartet die Teilnehmer ein volles Programm: Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten werden besucht und besichtigt, zum Beispiel der Petersdom und Petersplatz, die Papstgräber, die Engelsburg, das Kolosseum, das Kapitol, die Spanische Treppe, der Trevi-Brunnen, die Vatikanischen Museen, die Sixtinische Kapelle und die Katakomben. Gleich am ersten Tag findet am Abend ein Eröffnungsgottesdienst im Rahmen der Ministranten-Wallfahrt mit Weihbischof Thomas Maria Renz in der Kirche „Sankt Paul vor den Mauern“ statt. Diese Basilika war einst auf dem Grab des Apostels Paulus errichtet worden. In ihr gibt es am Ende der Rom-Wallfahrt einen Abschlussgottesdienst mit Bischof Gebhard Fürst. „Beide Veranstaltungen organisiert die Diözese Rottenburg-Stuttgart“, so Pfarrer Ehrlich.

Pfarrer Andreas Ehrlich freut sich mit Dorothee Kneer aus Reichenbach (links) und Tabea Reith aus Bad Ditzenbach auf die Reise nach Rom. Mit dabei sind drei Ministranten aus Westerheim.

Ein Höhepunkt der Reise wird sicherlich die Begegnung mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz sein, die die Jugendlichen am 31. Juli erwartet. Dann wird der Petersplatz gefüllt sein, während der Papst eine Ansprache hält, Gebete gesprochen werden und das Papamobil durch die Menschenmenge fährt. „Zwei Stunden vor Beginn sollten wir schon da sein, um einen guten Platz zu ergattern“, sagt Ehrlich. Schließlich wolle man dem Papst möglichst nahe kommen. Ehrlich selbst war schon beim vergangenen Ministranten-Treffen dabei, das alle vier Jahre stattfindet. Die Begegnung mit dem Papst, aber auch die anderen Veranstaltungen empfand er als sehr bewegend: „Beim letzten Mal war unsere Gruppe mit 13 Teilnehmern relativ klein. Dieses Jahr sind wir insgesamt 26 mit Betreuern.“

Großes Besichtigungsprogramm

Bei der Wallfahrt 2014 überraschte ihn besonders, dass „sich die Jugendlichen toll auf Rom eingelassen haben“. Das Interesse auch an den Sehenswürdigkeiten, an deren geschichtlichen Hintergründen und an der Kultur sei groß gewesen. Schon damals hatten sich die Jugendlichen im Vorfeld eine Sehenswürdigkeit aussuchen können, die sie in einem Kurzreferat vorstellten. „Das werden wir dieses Mal genauso machen“, sagt der Pfarrer. Trotzdem sollen auch Freizeit und Erholung nicht zu kurz kommen: Am letzten Tag fahren die Ministranten zum Beispiel noch zum Baden ans Meer.

Auf die Wallfahrt freuen sich auch schon Dorothee Kneer aus Reichenbach und Tabea Reith aus Bad Ditzenbach. Die beiden 17-jährigen Freundinnen sind vor allem gespannt auf die Begegnungen mit den anderen Ministranten aus unterschiedlichen Ländern – zum Beispiel beim „Blind Date“, bei dem sie in der Nähe des Vatikans mit einer anderen Ministranten-Gruppe zusammentreffen und Erfahrungen austauschen. Dorothee und Tabea waren schon beim Weltjugendtag 2016 in Krakau dabei und dort „extrem beeindruckt von der Gemeinschaft, die zwischen Fremden entstehen kann“. Das bestätigt Pfarrer Ehrlich: Auch in Rom erwarte die jungen Leute ein Gemeinschaftserlebnis. „Sie nehmen mit, dass sie Teil einer schönen großen Weltkirche sind. Es macht einen glücklich, dazuzugehören“.