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Rockfestival

Gemeinderat gibt Feldwege für Rockfestival frei

Westerheim / Lesedauer: 5 min

Grünes Licht bei zwei Gegenstimmen: Autos dürfen auf Westerheimer Gemarkarkung Richtung K 7408 abfahren
Veröffentlicht:26.04.2018, 09:47

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Die Gemeinde Westerheim will das Festival „Rock dein Leben“ beim Laichinger Flugplatz nicht von vornherein scheitern lassen. Landwirtschaftliche Wege auf Westerheimer Gemarkung dürfen an den Festivaltagen vom 19. bis 22. Juli benutzt werden. Entscheidend für den Veranstalter war, das Teilstück zwischen der Flugplatz-Landebahn bis zur Einmündung in die Kreisstraße 7408 für den abfließenden Verkehr genehmigt zu bekommen, da der zum Festival an- und abfahrende Verkehr nur als Einbahnverkehr geregelt werden kann. Diesem Antrag kamen die Gemeinderäte in der Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich nach. Bei den Gegenstimmen von Pius Kneer und Markus Kässer gab es grünes Licht für eine Sondernutzungserlaubnis für die landwirtschaftlichen Wege.

Unterstützer erklärt Verkehrskonzept

Erleichterung war Timo Kicherer aus Beuren anzumerken, der als Unterstützer des Festivals „Rock dein Leben“ der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend beiwohnte und Anmerkungen zum Verkehrskonzept während der Festivaltage machen durfte. „Unser Festival steht und fällt mit dem Zufahrts- und Abfahrtsweg. Es gibt für die Autofahrer nur einen Weg hin zum Festivalgelände und einen Weg raus aus dem Festgeschehen“, betonte Kicherer.

Es werde auch strengstens darauf geachtet, dass kein Festivalbesucher andere Wege benutzt. Und um den Verkehrsplan realisieren zu können, werde der etwa 600 Meter lange, geschotterte Feldweg vom Flugplatz in Richtung Westen zur K7408 für den abfließenden Verkehr dringend benötigt. Diesem Anliegen kamen die Räte dann mehrheitlich nach einer längeren Aussprache nach.

Nur den Verkehrplan im Visier

Zu Beginn der Diskussion machte Bürgermeister Hartmut Walz deutlich, dass der Westerheimer Gemeinderat ausschließlich über die Freigabe der landwirtschaftlichen Feldwege von der Landebahn Kitzenberg bis zur K7408 (für den abfahrenden Verkehr) und die sogenannte Römerstraße von der Einmündung Beurer Weg bis zur Einmündung in die Landesstraße 1236 (als Rettungsweg) zu befinden habe. Alle anderen Fragen rund um das Festival hätten andere Gemeinden, Behörden, Institute und Gremien zu beantworten. Allein 140 Seiten umfasse das Sicherheitskonzept. Aufgrund des Greencore-Festivals bei der Schertelshöhle, des Rosenmontagsumzugs und anderer Großfeste auf dem Sellenberg verfüge die Gemeinde über ausreichend Erfahrung bei Großveranstaltungen, meinte Walz ergänzend.

Gegenstand der Diskussion am Westerheimer Ratstisch seien lediglich verkehrstechnische Fragen auf Westerheimer Gemarkung. Das Genehmigungsverfahren liege ganz bei der Stadt Laichingen . „Uns interessierte heute nicht, wer Veranstalter ist und welche Musik gespielt wird“, erklärte Walz und erläuterte kurz den Antrag der KaWe GmbH aus Kressbronn, die das Rockfestival im Juli auf dem erweiterten Gelände des Jacob-Laur-Flugplatzes veranstaltet. „Auch Fragen des Naturschutzes sind nicht unser Beritt“, sagte Walz.

Einbahnverkehr wird nötig

„Nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch aus Sicherheitsgründen kann die Abfahrt vom Festivalgelände nur als Einbahnverkehr über die Landebahn in westlicher Richtung zur K7408 erfolgen“, erklärte Timo Kicherer. Die Polizei fordere den Einbahnverkehr wie eine Rettungsgasse, die westlich und oberhalb der Fliegerhallen ausgewiesen werde. Ferner ließ Kicherer wissen, dass maximal 10 000 Besucher für das Festival zugelassen werden und der Veranstalter, die KaWe GmbH um Manuel Wegehaupt aus Kressbronn, mit etwa 7500 Gästen rechne. Shuttle-Busse könnten nicht eingesetzt werden.

Westerheims Räte war vor allem wichtig, dass der abfließende Verkehr beim Parkplatz an der K 7408 ausschließlich in Richtung Feldstetten zur B 28 geleitet und keinesfalls in Richtung Westerheim zugelassen wird – zumal im Ort die Feldstetter Straße wegen Tiefbauarbeiten derzeit gesperrt ist und der örtliche Verkehr lokal umgeleitet wird. Sie verlangten, dass am Parkplatz ausreichend Security-Kräfte den Straßenverkehr regeln. Zudem war den Ratsmitgliedern wichtig, dass der normale Verkehr zwischen Westerheim und Feldstetten auf der Kreisstraße nicht beeinträchtigt wird.

Anfahrt nur von Laichingen her

Eine Anregung aus dem Westerheimer Gremium, doch den Besuchsverkehr über Feldstetten und die K 7408 anrollen und über den Feldweg in Richtung Laichingen abfahren zu lassen, hielt Kicherer für weniger sinnvoll. Der etwa 1,8 Kilometer lange Feldweg von Laichingen bis zum Flugplatz sei als Pufferstrecke gedacht, da doch die meisten Fahrzeuge in einem überschaubaren Zeitfenster am Abend erwartet werden. Der meiste Verkehr werde sich wohl nachts gegen 1 Uhr in Bewegung setzen, wenn das Festival zu Ende ist und die Tagesbesucher abziehen. Der große Abreiseverkehr sei dann am Sonntag wohl zur Mittagszeit. Rund 150 erfahrene Securitiy-Kräfte einer renommierten Firma dürften an den Festivaltagen im Einsatz sein, ließ Timo Kicherer wissen.

Westerheims Räte verlangten ausreichend Streckenposten, um die Zufahrt und Abfahrt auf dem einen ausgewiesenen Weg in Einbahnregelung zu gewährleisten. Zudem forderten sie vom Veranstalter auch alles zu tun, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Ferner müsse das Areal sauber und frei von Müll und Dreck hinterlassen werden. „Westerheim soll nicht die Gemeinde sein, die ihre Feldwege versperrt und dadurch das Festival gefährdet“, erklärte Walz vor der Abstimmung hinsichtlich der Freigabe der Wege. Jetzt habe der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) als untere Polizeibehörde die verekehrsrechtliche Anordnung zu treffen.