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Regenwasserkanal

Wichtiger Schritt im Kampf gegen Überflutungen

Unterwachingen / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat Unterwachingen informiert sich über Baufortschritt am neuen Regenwasserkanal
Veröffentlicht:04.10.2022, 12:50

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Die Besichtigung des Regenwasserkanals in der Straße am Pfarrgarten stand im Blickpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Unterwachingen. Die Maßnahme soll künftig Überflutungen in dem Ort verhindern.

Marcel Baumeister vom Ingenieurbüro Schranz erläuterte das Bauprojekt und den Baufortschritt. Worum es dabei geht? In Unterwachingen finden bei Starkregen oder starker Schneeschmelze regelmäßig Überflutungen statt. So wird der südöstliche Ortseingang (Kirchstraße) durch abfließendes Oberflächenwasser überflutet. Hier soll nun das Wasser gefasst und dem bestehenden Regenwasserkanal zugeführt werden.

In einem ersten Bauabschnitt wurde 2019 in der „Kirchstraße“ ein Schacht eingebaut und eine Leitung am Pfarrhaus vorbei in Richtung des bestehenden Regenwasserkanals verlegt und dort angeschlossen. Zusätzlich wurden im Bereich der Straße zwei Einlaufschächte eingebaut, die jeweils getrennt voneinander an den neuen Regenwasserkanal angeschlossen wurden.

Nun werden die Bauabschnitte zwei und drei realisiert. Hierbei wird im Bereich der Kreuzung der Straßen „Am Pfarrgarten“/„Kirchstraße“ ein Einlaufbauwerk mit Sandfang den bisherigen Einlaufschacht ersetzen. Dadurch soll erreicht werden, dass Kies und Schlamm zurückgehalten werden und nicht mehr in die Kanalisation gelangen beziehungsweise bei starkem Regen auch nicht mehr zur Kirchstraße transportiert werden. Mit Umsetzung des dritten Bauabschnittes wird die vollständige Abhängung des Oberflächenabflusses von der Mischwasserkanalisation erreicht. Hierbei wird die Lücke zwischen dem Einlaufbauwerk und dem bereits eingelegten Regenwasserkanal DN 400 geschlossen.

Um möglichst wenig in Konflikt mit den bestehenden Leitungen (Wasser und Kanal) zu kommen, wird der Regenwasserkanal auf einer Tiefe von etwa 1,50 m verlegt. Der Anschluss an den Bestand erfolgt in einer Tiefe von etwa 2,40 m. Der Einlaufschacht auf der Nordseite der Straße „Am Pfarrgarten“ wird vom Mischwasserkanal auf den neuen Regenwasserkanal umgehängt. Die Firma Gebr. Maier wurde vom Gemeinderat mit den Bauarbeiten beauftragt, die nun im vollen Gange sind und bisher zu keinen nennenswerten Beeinträchtigungen und Problemen geführt haben. Der Gemeinderat zeigte sich jedenfalls über die bisherige Bauausführung sehr angetan.

Auf Vorschlag von Marcel Baumeister sprach sich das Gremium für die Erneuerung der Einlaufschächte in der Straße „Am Pfarrgarten“ aus, auch soll eine neue Zuteilung zum Grundstück „Am Pfarrgarten 8“ gelegt werden. Darüber hinaus wird das alte Einlaufbauwerk in der Straße „Am Pfarrgarten“ durch ein neues und größeres ersetzt. Schließlich soll der zugewachsene Graben entlang der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Köhlberg wieder auf einer Teilstrecke geöffnet und ertüchtigt werden, damit das Oberflächenwasser dann ordnungsgemäß abgeleitet werden kann.

Einstimmig beschlossen hat der Gemeinderat die Anschaffung eines neuen Spielgerätes (Kletternetzturm) für den örtlichen Spielplatz. Nachdem dem Gremium bei einer der letzten Sitzungen das vorliegende Angebot über 7000 Euro zu teuer war, haben Verwaltung und Verbandsbauamt ein günstigeres Angebot einer anderen Firma zum Preis von 4731 Euro eingeholt.

Ebenso einstimmig folgte der Gemeinderat der Empfehlung von Bürgermeister Hans Rieger, eine Interessenbekundung an Mitteln aus dem Förderprogramm des Bundes zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur einzureichen. Damit könne unter anderem die energetische Sanierung der Emerkinger Römerhalle, an der Unterwachingen beteiligt sei, mit bis zu 45 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben vom Bund mitfanziert werden. Die Gemeinden Emerkingen und Hausen hätten in ihren Sitzungen ebenfalls bereits Interesse bekundet. Auf Vorschlag des Gemeinderats soll das auch für das Gemeindehaus und das Feuerwehrhaus in Unterwachingen geschehen.

Hans Rieger appellierte an die Bevölkerung, Wohnraum für geflüchtete Menschen zur Verfügung zu stellen. Auch die Gemeinde Unterwachingen sollte in naher Zukunft geflüchtete Menschen aufnehmen. Im Alb-Donau-Kreis müssten inzwischen Sporthallen zu Notunterkünften umfunktioniert werden, um den Menschen ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen.