Heuballen
Zug kollidiert mit Heuballen: Strecke Ulm-Stuttgart stundenlang gesperrt
Ulm / Lesedauer: 2 min
Die Zugstrecke zwischen Stuttgart und Ulm war am Dienstagabend über gut zwei Stunden in beide Richtungen voll gesperrt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage mitteilte, kam es bei Gingen (Fils) zu einem Zusammenprall zwischen einem Heuballen und einem Interregioexpress (IRE).
Personen wurden nach bisherigen Erkenntnissen der Bahn bei dem Unfall nicht verletzt, jedoch musste die beschädigte Lok nach Angaben des Bahnsprechers geborgen werden. Diese sei nicht mehr fahrtauglich gewesen.
Vandalismus bei #Gingen(Fils). Die Strecke #Stuttgart - #Ulm ist zurzeit gesperrt. Die Züge des Fernverkehrs werden umgeleitet, der Halt in Ulm Hbf entfällt. Verspätungen von ca. 60 bis 70 Minuten. Update folgt.— Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen (@DB_Info) August 27, 2019
Ein Schienenersatzverkehr für die Strecke zwischen Süßen und Geislingen sei eingerichtet worden, so ein Sprecher der Bundespolizei . Der Fernverkehr wurde zudem umgeleitet. Ein Halt in Ulm fiel aus.
Update #Gingen(Fils).#ICE512 wird zwischen #Augsburg und #Stuttgart umgeleitet, der Halt in #Ulm entfällt.Die Züge #ICE1109, #ICE1212 und #IC1269 sind für eine Umleitung bereits zu weit und warten an geeigneten Bahnhöfen auf das Ende der Sperrung. https://t.co/z9oYLehd9Z— Deutsche Bahn Verkehrsmeldungen (@DB_Info) August 27, 2019
Nach Angaben der Bundespolizei wollte ein Landwirt gut 300 Meter von der Bahnstrecke entfernt die Heuballen aufladen. Dabei machte sich ein Ballen selbstständig und rollte den Abhang hinunter bis auf das Gleis, wo es dann zum Zusammenprall kam.
Ein Ermittlungsverfahren gegen den Landwirt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehrs wurde eingeleitet. Die Höhe des Schadens an der Lok konnte laut Bundespolizei noch nicht beziffert werden.
300 Reisende müssen Zug verlassen
Der Unfall wurde um 17.03 Uhr gemeldet. Der IRE mit den zirka 300 Reisenden wurde nach dem Zusammenprall evakuiert. Diese Menschen wurden wegen der Hitze unter anderem mit Wasser versorgt. Im Einsatz waren neben Bundes- und Landespolizei auch das DRK und die Feuerwehr. Laut Polizei litten insgesamt drei Personen an Kreislaufproblemen, anfangs war von zwei Menschen die Rede.
Gestern Abend misslang einer Landwirtin wohl der Versuch einen Heuballen aufzuladen ? Nachdem dieser ins Gleis rollte kollidierte er mit einer Regionalbahn ?Es gab keine Verletzten, der Zug konnte aber nicht weiterfahren. Die Ermittlungen dauern an.ℹ️ https://t.co/08FkAbgRl4 pic.twitter.com/zPbgSLJsKR— Bundespolizei Baden-Württemberg (@bpol_bw) August 28, 2019
Auf der Gegenrichtung des IRE war zeitgleich ein Güterzug unterwegs. Auch dieser kollidierte nach Angaben der Bundespolizei mit dem Heuballen. Während der Güterzug seine Fahrt fortsetzen konnte, wurde die Lok des IRE nach Geislingen geschoben.
Gegen 19.17 Uhr wurde die Sperrung aufgehoben, die Strecke war wieder voll befahrbar. Es kam jedoch weiterhin zu Beeinträchtigungen. Die 300 Reisenden setzten ihre Reise mit dem Bus bis zum nächstgelegenen Bahn fort.
Zweite große Sperrung an diesem Tag
Bereits am Dienstagvormittag gegen 9 Uhr war die Strecke zwischen Ulm und Stuttgart gesperrt. Grund hierfür war ein tödlicher Personenunfall am Bahnhof in Göppingen. Die Bundespolizei geht hier von einem Suizid aus.