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Warnstreiks: Bahnverkehr läuft langsam wieder an

Ulm / Lesedauer: 4 min

In ganz Deutschland muss aufgrund der Warnstreiks bei der Deutschen Bahn mit massiven Behinderungen und Verspätungen gerechnet werden. Die Auswirkungen dürften lange zu spüren sein.
Veröffentlicht:10.12.2018, 06:39

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Der Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verursacht bundesweit starke Einschränkungen im Bahnverkehr. Der Fernverkehr wurde am frühen Montagmorgen deutschlandweit eingestellt, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Auch der Verkehr auf mehreren Nahverkehrsstrecken in Baden-Württemberg war beeinträchtigt.

+++ UPDATE 10.30 Uhr: Konzern kritisiert Informationspolitik

Der Konzern kritisierte es als „besonders ärgerlich“, dass die durchgängige Information der Kunden in den Bahnhöfen nicht immer möglich gewesen sei. Zum Teil seien auch Reise- und Ansagezentren bestreikt worden. Von dem Ausstand waren demnach auch die Informationssysteme auf bahn.de/aktuell betroffen.

+++ UPDATE 09.45 Uhr: EVG äußert sich zu Warnstreiks

„Die Wucht des Streiks macht deutlich, wie groß die Verärgerung der Kollegen darüber ist, dass weiter kein abschlussfähiges Angebot vorliegt“, sagte der Gewerkschaftssprecher der EVG. Sobald die Bahn schriftlich ein verbessertes Angebot vorlege, sei die EVG bereit, die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen.

+++ UPDATE 09.00 Uhr: Bahnstreik offiziell beendet

Der Warnstreik der EVG ist offiziell beendet. Allerdings sollten Bahnreisende nach wie vor mit Verzögerungen und eventuellen Ausfällen rechnen.

+++ UPDATE 08.50 Uhr: Bahntickets behalten Gültigkeit

Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis zum Sonntag gültig bleiben, wie die Bahn mitteilte. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Warnstreiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant.

Währenddessen sind an zahlreichen Bahnhöfen in der Region unzählige Reisende vorerst gestrandet. In Ulm warten viele Pendler im Bahnhofsgebäude auf weitere Informationen, auch am Bahnhof in Friedrichshafen geht für einige Zugreisende derzeit nichts.

+++ UPDATE 08.40 Uhr: Bahnverkehr teilweise wieder aufgenommen

Via Twitter vermeldete die Bahn gegen 08.40 Uhr, dass die Zugverbindungen auf den Strecken zwischen Ulm und Aalen sowie zwischen Ulm und Sigmaringen langsam wieder aufgenommen werden. Allerdings könne es auch hier nach wie vor zu Verzögerungen kommen.

+++ UPDATE 07.30 Uhr: Bahnverkher in Baden-Württemberg eingestellt

Wie die Bahn gegen 07:30 Uhr mitteilte, wird der Verkehr  in Baden-Württemberg infolge des Warnstreiks der EVG komplett bis voraussichtlich 9 Uhr eingestellt.

Auch in Bayern fährt kein einziger Zug mehr. Bundesweit ist der Fernverkehr eingestellt, teilte die Deutsche Bahn am frühen Montagmorgen mit. Der bis 9.00 Uhr angekündigte bundesweite Warnstreik wird voraussichtlich Auswirkungen bis zum frühen Nachmittag haben, sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). „Wenn der Fahrplan erst einmal durcheinander ist, dauert das eine Weile, bis alles wieder läuft.“

Ein Bahn-Sprecher empfahl Reisenden dringend, ihre Reisen auf den Dienstag zu verschieben. Alle Tickets behielten ihre Gültigkeit, Zugbindungen seien aufgehoben — auch für den Dienstag.

Bahnreisende im Südwesten hatten zwar größtenteils im Vorfeld mitbekommen, dass es Warnstreiks geben sollte. Zahlreiche Reisende waren unter anderem in Stuttgart aber trotzdem an den Bahnhof gekommen — und bisweilen ratlos, wie sie nun an ihr Ziel kommen sollten. Vor den Info-Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Auch die S-Bahn in der Landeshauptstadt war stark betroffen. S-Bahnen fuhren der Bahn zufolge am Morgen nur noch sehr vereinzelt.

Bereits seit 06.00 Uhr mussten Zugreisende in der Region mit massiven Behinderungen zurecht kommen: Züge von und nach Lindau fielen aus oder hatten Verspätungen, der Verkehrsknotenpunkt Ulm war so gut wie lahmgelegt.

Davon betroffen waren auch Verbindungen auf die Ostalb nach Aalen, nach Biberach oder weiter südlich in Richtung Ravensburg oder Friedrichshafen. Bis zur generellen Einstellung des Zugverkehrs gegen 07.30 Uhr waren einzelne Verbindungen auch in Richtung Sigmaringen erst verspätet gestartet.

Wenn der Fahrplan erst einmal durcheinander ist, dauert das eine Weile, bis alles wieder läuft.

Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft

An den Bahnsteigen der Region waren viele Reisende vorübergehend gestrandet. Im Video-Interview schildern Betroffene ihre Situation:

Wie hier in Köln geht es tausenden Reisenden: Sie stehen vor dem Auskunftschalter und hoffen, eine Zugverbindung zu bekommen.

Der Grund des Warnstreiks: Die Gewerkschaft will damit im Tarifkonflikt mit der Bahn ihre Forderungen durchsetzen. Am Samstag hatte die EVG die Tarifverhandlungen für rund 160 000 Beschäftigte abgebrochen. Bei der Lohnerhöhung war der Konzern der Gewerkschaft aus deren Sicht nicht weit genug entgegengekommen.

Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Dienstag gültig bleiben, wie die Bahn mitteilte. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Streiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant.