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Vor 50 Jahren hat es in Ulm erstmals gefunkt

Ulm / Lesedauer: 2 min

Das Regionalstudio des SWR in Ulm war einst ein Politikum und diente auch der „Raumpflege“ in Bayern.
Veröffentlicht:16.01.2021, 11:00

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Wenn ein Rundfunksender ein regionales Studio eröffnet, ist das eine große Sache? Vor einem halben Jahrhundert war es das auf jeden Fall. Der damalige Süddeutsche Rundfunk SDR, heute Südwestrundfunk (SWR), startete zum Jahresanfang 1971 sein erstes Hörfunkstudio in Ulm.

Absolut notwendig für eine Uni-Stadt

Gefordert hatten solch eine Niederlassung Ulmerinnen und Ulmer, die das für eine aufstrebende neue Universitätsstadt mit reicher Kulturszene als absolut notwendig erachteten. Zu diesem Zweck war sogar ein eigener „Förderkreis“ gegründet worden, der dem Wunsch entsprechend Nachdruck verlieh.

Auch die sendungsbewusste Politik war der Meinung, ein eigenes Regionalstudio wäre der Bedeutung der Stadt nur angemessen. Und so eröffnete der SDR eine Niederlassung mit vier Beschäftigten und begann, vom 4. Januar an loszufunken.

Prominenz schaut vorbei

Die Prominenz schaute wenig später nach dem Rechten: Nicht nur der Rundfunkintendant Hans Bausch und der Ulmer Oberbürgermeister Hans Lorenser ließen sich zum Jahresbeginn den Ableger der Stuttgarter Zentrale zeigen, auch der damalige Neu-Ulmer Oberbürgermeister Dietrich Land und Landrat Max Rauth waren zum hoch offiziellen Eröffnungstermin erschienen, „nicht nur, um sich Weißwürste schmecken zu lassen, sondern auch, um sich über diese Einrichtung berichten zu lassen und über sie zu diskutieren“, wie die Neu-Ulmer Zeitung am 14. Januar 1971 vermeldete.

Schließlich war und ist das Studio auch dazu da, „Raumpflege für das Umland“ zu betreiben, wie es der Intendant formulierte. Dazu gehören nicht nur die damaligen württembergischen Kreise Aalen, Heidenheim, Ulm, Ehingen und Biberach sowie der Raum Geislingen, sondern auf bayerischer Seite auch Nördlingen, Dillingen, Günzburg, Neu-Ulm und Illertissen.

Mittlerweile 40 Köpfe

Was vor 50 Jahren in einer größeren Vier-Zimmer-Wohnung in der Olgastraße begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem regelrechten multimedialen Studiokomplex an der Ulmer Fußgängerzone entwickelt. Mittlerweile gibt es sogar einen Ableger in Aalen. Das Team wuchs im Laufe der Jahre auf 40 Köpfe an.

Die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger sieht in dem Studio einen Brückenschlag nicht nur zwischen Ulm und Neu-Ulm, sondern auch zwischen den beiden benachbarten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Das bayerische Element ist in der Ulmer SWR-Niederlassung sozusagen an prominenter Stelle sehr präsent: Der aktuelle Studioleiter Ulrich Andelfinger stammt aus Nersingen.