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Borsigstraße

Verkauft: Opti-Wohnwelt übernimmt Möbel Mahler

Ulm / Lesedauer: 3 min

Die bundesweit tätige Kette Opti-Wohnwelt übernimmt den Neu-Ulmer Familienbetrieb. Eine eigenständige „Messewelt Schwaben“ ist eine von mehreren kommenden Neuerungen.
Veröffentlicht:21.02.2019, 19:11

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Sechs Jahre nach der Eröffnung von Möbel Mahler in der Neu-Ulmer Borsigstraße und vier Jahre nach dem Aus für das Stammhaus in Bopfingen zieht sich die Familie Mahler aus dem Möbelhandel zurück: Wie Geschäftsführer Michael Mahler am Donnerstag bekannt gab, wurde das Geschäft an Opti-Wohnwelt verkauft, ein bundesweit tätiges Einrichtungsunternehmen mit 16 Standorten.

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, die Familie Mahler behalte eine stille Beteiligung. Sämtliche 250 Mitarbeiter würden übernommen. Offiziell gelten die Verträge für die neue „Möbel Mahler Opti-Wohnwelt“ ab 1. April.

Immobilie bleibt im Besitz der Familie

Wie Mahler betont, bleibe die Immobilie zu 100 Prozent im Besitz der Familie. Künftig sei die „Möbel Mahler Opti-Wohnwelt“ einer von derzeit 30 Mietern der „Welt des Wohnens“. Das Einkaufszentrum habe einen starken Partner gewonnen, der für einen hohen Service-Standard, Zuverlässigkeit und Logistikeffizienz stehe. Mahler persönlich bleibe in Neu-Ulm wohnen. Er habe ein Team zusammengestellt, das sich künftig dem „Centermanagement“ von Deutschlands angeblich größten Möbel- und Küchen-Shoppingcenter kümmern werde.

 Der Fahrrad-Shop im Neu-Ulmer Möbel Mahler.

Die 110.000 Quadratmeter seien inzwischen komplett vermietet. Der jüngste Mietvertrag sei mit der Firma „Mesko Messe, Event & Kongress“ abgeschlossen worden. Das Unternehmen belege künftig 5000 Quadratmeter in der fünften Etage. Auf etwa der Hälfe der Fläche werde das Unternehmen sich als Messeveranstalter präsentieren, auf den anderen 2500 Quadratmetern, die unter dem Namen „Messewelt Schwaben“ vermarktet werden, sollen regelmäßig von der Mesko organisierte Veranstaltungen stattfinden. Die ersten Termine im Juni stehen bereits fest: Auf der „Start-up Welt Schwaben“ dreht sich alles um Existenzgründer. Auch an Sonn- und Feiertagen werde der Messebereich geöffnet bleiben.

Gastronomie mit 80 Beschäftigten

Neben der „Messewelt Schwaben“ findet sich im fünften Stock künftig nur noch Gastronomie mit 80 Beschäftigten. Die vier Restaurants (Münsterblick, Bella Maria, Mike’s Diner, Waffelino’s) seien ein „Schlüsselfaktor“ des Einkaufscenters, so Mahler, weswegen die Familie die Hoheit nicht aus der Hand geben werde.

Mit einer komplett vermieteten „Welt des Wohnens“ will sich Michael Mahler nicht zufrieden geben. Derzeit werde an einer Bebauung des Parkplatzes am früheren Hinterausgang gegenüber dem Metro-Großmarkt gearbeitet. Der Bebauungsplan lasse weiteren Einzelhandel zu, sodass Mahler derzeit den Markt nach möglichen Händlern sondiere.

Außerhalb der Möbelbranche beherbergt Mahler bereits einen Textilfilialisten (Röther), Fahrradladen (BOC), Outdoor-Laden (Mc Trek), Schnäppchenmarkt (Tedi) sowie einen Supermarkt (Edeka). Anfragen erhalte Michael Mahler auch von Hotelbetreibern – den vielen Neueröffnungen in Ulm/Neu-Ulm zum Trotz. In dieser von Fachmärkten und Industrie geprägten Lage würde wohl kaum eine Premiumkette in Frage kommen. Was Touristik-Experten allerdings in der Vergangenheit immer wieder monierten, ist das Fehlen eines international vernetzten und günstigen Hostel-Filialisten wie etwa A&O.

Mit dem Übergang zur Firma Opti-Wohnwelt verabschiedet sich Mahler auch von der Mitgliedschaft im Giga-Einkaufsverband (XXXLutz). Mahler tritt dem Konkurrenten Union/VME, dem nach Mahler-Angaben größtem Einkaufsverband Europas bei. Wie Michael Mahler sagt, werde das Einrichtungshaus vermutlich zweigeteilt, mit eigenen Eingängen: In den günstigen „SB-Mega-Store“ sowie einen Laden für teurere Möbel. Oliver Föst, der Geschäftsführer von Opti-Wohnwelt, sieht jedenfalls am Standort Neu-Ulm ein „enormes Potenzial“.