StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauUlmVerdächtiger Gegenstand entpuppt sich als Schrott, nicht als Bombe

Südstadtbogen

Verdächtiger Gegenstand entpuppt sich als Schrott, nicht als Bombe

Ulm / Lesedauer: 3 min

Auf der Baustelle am Neu-Ulmer Südstadtbogen wurde kein weiterer Blindgänger gefunden - Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt
Veröffentlicht:26.04.2018, 20:26

Artikel teilen:

Die Bürger in der Neu-Ulmer Innenstadt können vorerst aufatmen. Auf der Baustelle des Südstadtbogens in der Nähe des Bahnhofs wurden bei der Sondierung am Donnerstag keine Blindgänger gefunden. Das teilte die Stadt Neu-Ulm mit. Die drei auffälligen Punkte, die die Experten entdeckt hatten, stellten sich als ungefährlich heraus. Gefunden wurden lediglich eine Brechstange, eine Wasserleitung und Schrott. Somit bleiben die Anwohner von einer Evakuierung am Sonntag verschont.

Es können aber nach wie vor weitere Fliegerbomben im Untergrund lauern. Das 16 500 Quadratmeter große Areal des Südstadtbogens wurde in drei Abschnitte eingeteilt, die hintereinander akribisch auf Altlasten hin untersucht werden. Der erste Teil ist geschafft. Nun werden die Sondierungsarbeiten fortgesetzt. Bis Ende Mai wird ein weiterer, 6900 Quadratmeter großer Abschnitt unter die Lupe genommen. Abschließend werden die Arbeiten unter Aufsicht eines Kampfmittelexperten im 1600 Quadratmeter großen Mittelbereich fortgesetzt. Ergeben sich dabei weitere Verdachtspunkte, sollen diese nach Möglichkeit jeweils an einem Donnerstag oder Freitag genauer untersucht werden. Erst dann wissen die Experten sicher, ob es sich um Leitungen, alte Eisenrohre oder eben doch um Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt.

Entschärfung möglichst sonntags

Wird eine weitere Fliegerbombe entdeckt, soll diese möglichst an einem Sonntag entschärft werden, weil dann die Beeinträchtigungen für die Anwohner geringer sind als unter der Woche. Für mögliche Entschärfungen sind folgende Tage vorgesehen: Sonntag, 13. Mai, Sonntag, 27. Mai, und Sonntag, 3. Juni (als Ersatztermin). Ob es an diesen Tagen zu Evakuierungen komme oder nicht, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, teilte die Stadt mit. Dies hänge vom Verlauf der Sondierungsarbeiten ab. Es kann auch sein, dass die Kampfmittelräumer zu dem Schluss kommen, dass eine Bombe sofort unschädlich gemacht werden muss – dann könnte es erneut zu einer Evakuierung unter der Woche kommen.

Wie berichtet, musste die Neu-Ulmer Innenstadt wegen Bombenfunden zwei Mal innerhalb weniger Wochen fast komplett geräumt werden. Am 18. März wurde ein 500 Kilogramm schwerer Blindgänger entschärft. 12 600 Bürger mussten zuvor an diesem Sonntag ihre Wohnungen verlassen. Drei Wochen später wurde erneut ein 500-Kilo-Ungetüm im Boden entdeckt. In einem Umkreis von 500 Metern um den Fundort wurde die Innenstadt geräumt – diesmal aber an einem Werktag. Deshalb waren auch Geschäfte und Arztpraxen von der Evakuierung betroffen. Beide Male wurden Straßen und die Bahnlinie gesperrt. Hunderte Einsatzkräfte und Helfer waren im Einsatz, um dafür zu sorgen, dass alles reibungslos klappt.

Sondierungen noch bis Ende Mai

Eine erste Vorahnung auf das drohende Ungemach hatten die Neu-Ulmer bereits Anfang März erhalten. Beim ersten Bombenfund auf der Baustelle war allerdings „nur“ ein 70-Kilo-Blindgänger gefunden worden, sodass 200 Menschen ihre Wohnungen verlassen mussten. Die Stadt und der Bauträger Realgrund gehen davon aus, dass die Sondierungen bis Ende Mai oder Anfang Juni abgeschlossen werden können – dann sollte die Gefahr auf der Baustelle gebannt sein.