StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauUlmUlmer Weihnachtsmarkt: Experten finden Keime auf Glühweintassen

Glühweintasse

Ulmer Weihnachtsmarkt: Experten finden Keime auf Glühweintassen

Ulm / Lesedauer: 2 min

SWR-„Marktcheck“ untersucht Sauberkeit auf Weihnachtsmärkten - und entdeckt gravierende Nachlässigkeiten.
Veröffentlicht:17.12.2018, 20:08

Von:
Artikel teilen:

Der Südwestrundfunk hat nach eigenen Angaben bei einem Test auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt in Glühweintassen erhöhte Keimzahlen von haut -und schleimhautbesiedelnden Bakterien gefunden. Die Keime können, wie der Sender schreibt, gesunden Menschen zwar nicht gefährlich werden. Dennoch sei Obacht geboten: „Prinzipiell könnten in einem Umfeld, wo die von uns gefundenen Keime überlebt haben, aber auch Herpesviren oder Erreger von Magen-Darm-Infektionen gedeihen.“

An verschiedenen Ständen in Mainz, Mannheim, Stuttgart und Ulm hatten Mitarbeiter des Senders für die Sendung „Marktcheck“ Glühwein gekauft. Abklatschproben von insgesamt 22 Tassenrändern kamen danach ins Labor. Dort lagerten sie mehrere Tage lang im Brutschrank. Bei rund einem Drittel der Proben waren danach Keime in auffälliger Anzahl nachzuweisen. So auch bei Tassen aus Ulm: „Das könnte dafür sprechen, dass diese Tasse vor der Wiederverwendung überhaupt nicht gespült wurde“, sagte Professor Frank Günther, Leiter der Krankenhaushygiene am Uni-Klinikum Marburg, dem Sender.

Jürgen Eilts, Geschäftsführer der Ulm-Messe GmbH, sagte der in Ulm erscheinenden Südwest Presse: „So etwas darf natürlich nicht vorkommen.“ Sein Unternehmen werde mit den Verantwortlichen der 25 Glühwein-Stände sprechen. In Ulm sind etwa 40 000 Tassen im Umlauf. Jeder Stand verfügt über eine eigene Industriespülmaschine, in der die Tassen bei 72 Grad sauber gespült werden.

Kaufleute freuen sich über viele Besucher

Die Bilanz des dritten Adventswochenendes ist aus Sicht des Ulmer Einzelhandels gut. „Die Frequenz war erfreulich hoch, es waren auch wieder viele Touristen in der Stadt“, sagt Citymanager Henning Krone . Besonders positiv hebt Krone das „Christbaumloben“ in und um Platzgasse hervor: Für alle Besucher, die den Christbaum am Parkhaus Salzstadel gelobt haben, wurden Parkgutscheine und Einzelfahrscheine als Dankeschön verschenkt. Zudem wurden Glühwein, Punsch und Rote verkauft und in vielen Geschäften im Quartier gab es viele Aktionen, die von den Besuchern nach Krones Angaben gut angenommen wurden.

Die weniger schöne Seite des Erfolgs: Weil die Parkhäuser am Wochenende schon früh voll waren, staute sich der Verkehr auf den Zufahrten der Parkgaragen, vor allem am Deutschhaus und am Rathaus. Mitarbeiter der Ulmer Parkbetriebsgesellschaft mussten die Zufahrten zeitweise sperren, da sonst kein Durchkommen mehr gewesen wäre. Nach dem Samstag, 22. Dezember, kehrt wieder Ruhe auf dem Münsterplatz ein.

Aus dem Neuen Bau heißt es: „Insgesamt verlief aus polizeilicher Sicht auch der Weihnachtmarkt 2018, wie schon die Märkte in den Vorjahren, ruhig.“ Nur vereinzelt sei es zu Diebstählen gekommen und gab es Ärger mit Betrunkenen.

Der Samstagswochenmarkt wird am 22.Dezember nochmals in der „Weihnachtsmarkt-Aufstellung“ stattfinden.