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Rosenberg / Lesedauer: 3 min

Infoveranstaltung zur Gründung eines genossenschaftlich geführten Ladens in Rosenberg
Veröffentlicht:21.03.2014, 08:35

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Auf eine breite Resonanz ist der Vorschlag in Rosenberg gestoßen, den seitherigen Laden auf genossenschaftlicher Basis weiterzuführen. Die Gemeinde, deren großes Bestreben es ist, den Laden im Dorf zu halten (die seitherige Betreiberin will spätestens Mitte April aufhören), hatte zu einer Informationsveranstaltung in den Bürgersaal geladen, und 120 Interessierte machten den Saal proppenvoll. Fazit: Wir wollen einen Laden.

Kein Filialist in Sicht

Um eine Möglichkeit zu finden, die Nahversorgung in Rosenberg aufrechtzuerhalten, hatte sich im Vorfeld ein Arbeitskreis gebildet, dem Reinhold Stöcker, Silke Schenk, Iris Baumann-Weiss, Helga Rettenmeier und Bürgermeister Uwe Debler angehören. Dieses Team hatte alle Möglichkeiten ausgeschöpft, den Laden in Rosenberg zu halten oder Ersatz zu finden. Eines war schnell klar: Einen Filialisten für Rosenberg zu finden, war praktisch unmöglich. Auch die Anforderungen, die ein Discounter stellt, konnten seitens der Gemeinde nicht auf die Schnelle umgesetzt werden. Die Firma Edeka hatte eine speziell auf Rosenberg zugeschnittene Marktanalyse erstellt. Demnach braucht man ein Grundstück von 3500 Quadratmetern, eine Verkaufsfläche von 700 bis 900 Quadratmetern und Parkplätze für 60 bis 80 Fahrzeuge. Das kann Rosenberg auf die Schnelle nicht bringen. Die Idee eines genossenschaftlich geführten Ladens war geboren. Wer sich darin bestens auskennt, ist Jürgen Neeser von der Lebensmittelhandelsgesellschaft (LHG). Diese Firma beliefert zwischenzeitlich rund 150 genossenschaftlich geführte Läden. Neeser sprach von Erfahrungen mit anderen, vergleichbar mit Rosenberg, geführten Läden. Wichtig war für ihn, dass die Nahversorgung gewährleistet bleibt. Wichtig war für ihn auch, dass ein Dorfladen Treffpunkt für die Bevölkerung sein müsse. Als Beispiele stellte er Dorfläden vor, die von der LHG beliefert werden. Alle diese genossenschaftlich geführten Läden würden gut laufen und auch Gewinne abwerfen.

Dazu gab es natürlich viele Fragen. So wurde nach der Wirtschaftlichkeit gefragt, oder wie man mit regionalen Produkten umgehe, wie sieht es aus mit den Miet- und Renovierungskosten aus oder wie wird so ein Laden verwaltet? Da wurden Fragen laut, wer die Vorstandschaft einer eventuellen Genossenschaft übernimmt, ob man nicht Fördermittel für so ein Modell bekommen könne oder wie es mit den Öffnungszeiten aussehe. All diese Fragen wurden von Jürgen Neeser und Bürgermeister Uwe Debler beantwortet. Die breite Mehrheit der Anwesenden war jedoch dafür, das genossenschaftliche Modell zu verfolgen, weil man einen Laden in Rosenberg haben möchte. „Wir haben gar keine andere Wahl“, so einer der Besucher.

Die Gemeinde will nach der breiten Zustimmung der Informationsveranstaltung jetzt Absichtserklärungen einsammeln, um das tatsächliche Interesse auszuloten. Sollten dann genügend Anteile für den Genossenschaftsladen gezeichnet werden, beginnt die Arbeit. Wenn alles erfolgreich verläuft, könnte der Laden im Oktober/November eröffnet werden.

Übergangslösung

Bis dahin wurde eine Übergangslösung gefunden. Silke Schenk von der bereits seither im Nahkauf angesiedelten Metzgerei wird den Laden weiterführen, um die Nahversorgung in Rosenberg zu sichern. Sie hat auch schon klare Vorstellungen, wie das Konzept sinnvoll gestaltet werden kann. Die Metzgerei soll ausgebaut werden, Grundnahrungsmittel (auch Bäckereiartikel) stehen den Rosenbergern weiter zur Verfügung, auch wenn das Sortiment etwas reduziert ist. Der Eingangsbereich soll umgestaltet und zum Treffpunkt werden. Das Dorfleben dürfe nicht einschlafen.

Die Gemeinde hat sich auf Anregung des Publikums dazu entschlossen, eine weitere Informationsveranstaltung anzubieten.