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Landesgartenschaugelände

Ulm will die Landesgartenschau

Ulm / Lesedauer: 3 min

Gutachter prüfen Pläne einer Umgestaltung der Grünanlagen rund um die Bundesfestung
Veröffentlicht:24.04.2018, 12:12

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Jetzt wird es ernst mit der Bewerbung für die Landesgartenschau 2030. Am heutigen Dienstag kommt nach Angaben der Stadtverwaltung die Jury nach Ulm , um Teile des geplanten Landesgartenschaugeländes zu begutachten. 50 Jahre nach der „Doppel-Gartenschau“ 1980 zusammen mit Neu-Ulm buhlt Ulm um den Zuschlag.

Insgesamt haben sich 14 Städte aus dem Land beworben, die alle in den nächsten Tagen und Wochen von einer Fachkommission bereist und genau unter die Lupe genommen werden. Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch gibt sich optimistisch. Mit der Bundesfestung habe die Ulmer Bewerbung ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir kämpfen“, sagt Czisch, der von einer Gesamtinvestitionssumme in Höhe von über 36 Millionen Euro ausgeht.

Die einzigartige Struktur und die herausragende historische Bausubstanz der Bundesfestung ist der Kern der Bewerbung. Mit der Landesgartenschau biete sich die Chance, die Festungsanlage von europäischem Rang wieder sichtbar zu machen, sie in die Alltagswege zu integrieren und im Bewusstsein der Stadtgesellschaft stärker zu verankern. „Ein wesentlicher Baustein der Bewerbung ist die Neuinterpretation und Umnutzung eines Ortes der Verteidigung, Abschottung und Ausgrenzung in einen Ort des Miteinanders, der Begegnung und Verflechtung sowie des gemeinschaftlichen Handelns“, heißt es in der Bewerbung.

Die Landesgartenschau gliedert sich im Falle einer Realisierung in drei Kernbereiche: das Wilhelmsburgglacis, das neue Glacisband im Westglacis sowie die Ehinger Anlagen.

Unsensibler Umgang mit alter Bausubstanz

Insgesamt ist die Daueranlage etwa 19 Hektar groß. Das Blaubeurer Tor stehe sinnbildlich für den ehemals unsensiblen Umgang mit der Bundesfestung und für die Dominanz der Verkehrsinfrastruktur. Die Festungsmauer wurde in diesem Bereich überwiegend abgebrochen, die B10-Brücke direkt auf das Bauwerk aufgesetzt, und das Tor bildet heute den Zirkelstich für den riesigen Verkehrskreisel.

Die bestehenden Fuß- und Radwegeverbindungen um das Blaubeurer Tor sollen einschließlich der Unterführungen deutlich aufgewertet werden. Die Aufenthaltsqualität soll gesteigert werden, sodass die Toranlage für Kulturveranstaltungen wieder nutzbar wird.

Westglacis mit größtem Bedarf an Reparatur

Während das Ostglacis mit der Wilhelmsburg im Wesentlichen räumlich zusammenhängend erlebbar ist, wurde das West-Glacis durch den Bau der Bundesstraßen und der Bahngleise entstellt. Die historischen Anlagen sind zu einem großen Teil nicht mehr erkennbar. Somit besteht aus Sicht der Planer im Westglacis der größte Bedarf an „Stadtreparatur“, damit auch der größte Mehrwert für die Stadt Ulm.

Die Daueranlage der Landesgartenschau soll das Westglacis inklusive des Wilhelmsburgglacis wieder zusammenhängend erlebbar machen und damit auch die Ulm prägende Gesamtgestalt der Bundesfestung herausarbeiten.

Geplant ist etwa ein blühendes Band entlang der Anschlusslinie zur Wilhelmsburg („Graben“). Auch ein barrierefreies Beförderungssystem zwischen Kienlesbergbastion und Wilhelmsburg soll entstehen. Details sind unklar klar ist nur: Auch eine temporäre Lösung ist denkbar.

Flashmob am Dienstag um 16 Uhr

Zum Abschluss der Jury-Besichtigungstour ist ein „Flashmob“ auf dem Münsterplatz geplant, bei dem möglichst viele Landesgartenschau-Fans den Schriftzug „LGS 2030“ bilden sollen. Los geht es am Dienstag um 16 Uhr auf dem Münsterplatz. Als Dankeschön wird eine „kulinarische Überraschung“ versprochen.