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Messerattacke

Süleyman Yildirim: Anwalt der schweren Jungs

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Süleyman Yildirim: Anwalt der schweren Jungs
Veröffentlicht:04.12.2013, 12:25

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Süleyman Yildirim wurde in wenigen Jahren zu Ravensburgs bekanntestem Strafverteidiger, weil er in einigen spektakulären Fällen Täter oder Opfer vertrat.

So holte er bei einer tödlichen Messerattacke, die sich im November 2008 ereignete, ein relativ mildes Urteil von acht Jahren wegen Totschlags für seinen Mandanten heraus. Beinahe wäre der Mann aus dem Kosovo sogar freigesprochen worden, weil das Opfer wesentlich stärker war als der Täter und diesen schon jahrelang drangsaliert hatte.

Yildirim wurde aber erst 2012 richtig bekannt, als Anwalt des Opfers eines Sprengstoffanschlages. Die Ravensburger Autobombe riss am 28. Januar 2012 viele Innenstadtbewohner um 6 Uhr morgens aus dem Schlaf. Der Mercedes gehörte einem Ex-Mitglied der Rockergruppe Black Jackets. Als Motiv kam Rache in Frage, weil der Ravensburger das Biberacher „Chapter“ der Rockergruppe verlassen hat und sich einer anderen Gruppierung anschließen wollte, einen Tatverdächtigen haben die Justizbehörden bis heute nicht.

Yildirim ist Deutscher und in Hannover geboren, wo er in derselben Kanzlei arbeitete wie Altbundeskanzler Gerhard Schröder. Seine Eltern kamen als Gastarbeiter in den 60er-Jahren aus der Türkei. 2008 zog er der Liebe wegen nach Ravensburg, wo er seine Frau heiratete, die ebenfalls Juristin ist und derzeit als Gerichtsdolmetscherin arbeitet. Yildirim vertritt am Landgericht Ravensburg, aber auch nach wie vor in seiner Heimatstadt Hannover und anderen Städten hauptsächlich „schwere Jungs“, wie er sagt.

Außerdem hat er zunehmend mit Wirtschaftskriminalität zu tun. Was er kategorisch ablehnt, sind Fälle von sexuellem Missbrauch. „Ich könnte nicht ertragen, wenn solche Leute aufgrund meiner Leistung vielleicht frei kämen oder weniger Strafe bekämen.“